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PIWI-Rebsorten – Zukunft des Weinbaus – Schutz der Umwelt

bestbewertete PIWI-Weine weiß trocken der bonvinitas Weinbewertung vom 22.3.2021

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PIWI-Rebsorten – Zukunft des Weinbaus – Schutz der Umwelt. Bestbewertete PIWI-Weine weiß trocken der bonvinitas Weinbewertung vom 22.3.2021PIWI-Rebsorten – Zukunft des Weinbaus – Schutz der Umwelt. Bestbewertete PIWI-Weine weiß trocken der bonvinitas Weinbewertung vom 22.3.2021
Hier die best-bewerteten Weißweine aus PIWI-Sorten unserer bonvinitas Weinbewertung vom 22.3.2021 mit dem Schwerpunkt PIWI-Sorten, wie immer von neutralen Prüfern in Blindproben bewertet (unser Bewertungssystem). Wir wollten wissen, was an PIWI-Sorten dran ist, welche davon gute Weine liefern und es verdienen, dass sie im Gedächtnis bleiben, ja zu beliebten Weinen werden, was große Umweltvorteile bringt: 

PIWI-Rebsorten

Es handelt sich um pilzwiderstandsfähige Reben, daher der Name, die deutlich weniger bis keine Schädlingsbekämpfung insbesondere gegen die beiden sehr aggressiven Mehltaupilze Oidium und Peronspora benötigen, die im 19. Jahrhundert aus der neuen Welt eingeschleppt wurden. Denn diesen fallen unsere beliebten europäischen Weinreben ohne mehrfache Schädlingsbekämpfung im Jahr leider zum Opfer, weil sie dagegen nicht resistent sind. Doch da es in der neuen Welt wilde Reben gibt, die mit den Pilzen zurechtkommen, kam die Idee, unsere Reben mit solchen züchterisch zu kreuzen, um den Pilzwiderstand mit unseren Weinqualitäten zu verbinden, was mit PIWIs gelungen ist. Mit diesen Sorten kann der Winzer seine Pflanzenschutzmaßnahmen stark reduzieren. Böden und Gewässer werden deutlich entlastet und Nützlinge geschont. Sehr gut erklärt es die Bundesministerin Julia Klöckner, die uns zu dieser PIWI-Aktion ein Grußwort geschrieben hat:


Schriftliches Grußwort der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner 

Julia Klöckner am 26.11.2020 vor dem Bundestag Debatte Weinrecht. Foto: BMELJulia Klöckner am 26.11.2020 vor dem Bundestag Debatte Weinrecht. Foto: BMELLiebe Leserinnen und Leser, liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde,

die Forschung an pilzwiderstandsfähigen Weinen hat eine lange Tradition: Bereits ab Ende des 19. Jahrhunderts wurden die sogenannten pilzwiderstandsfähigen Sorten (PIWIs) gezüchtet, um Pilzkrankheiten der Rebe biologisch zu bekämpfen. Die Sorten entstehen auch heute noch, indem die geschmackvollen europäischen Reben (Vitis Vinifera) mit Nachkommen der pilzresistenten amerikanischen oder asiatischen Wildreben durch klassische Züchtung gekreuzt werden. Inzwischen werden die Resistenzeigenschaften aber pyradimisiert. Das bedeutet, dass verschiedene Abwehrmechanismen in einer Pflanze kombiniert werden und dadurch eine möglichst langandauernde Resistenz gegen verschiedene Schadpilze erzeugt wird.

Die Früchte dieser Arbeit kommen erst heute in die Praxis. Das hängt zum einen mit den langen Zeiträumen zusammen, die von der ersten Kreuzung bis zur marktreifen Rebsorte vergehen, nämlich zwanzig bis dreißig Jahre. Und zum anderen dadurch, dass im Lichte des Klimawandels die Widerstandskraft gegen Schaderreger und Schädlinge zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Mittlerweile gibt es mehr als dreißig pilzfeste, weiße und rote Rebsorten, quasi nachhaltige Pioniere, die für den Anbau zugelassen wurden. Die Züchter reichen vom Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof des Julius Kühn-Instituts (JKI) über das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg, der Hochschule Geisenheim, die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg bis hin zu Privatpersonen. Auch im Auftrag meines Ministeriums werden PIWIs gezüchtet und angebaut. Das JKI brachte mit dem Regent, dessen Kreuzung übrigens bereits 1967 erfolgte, 1995 die erste klassifizierte Rotwein-Neuzüchtung heraus. Mit einer Rebfläche von rund 2.000 Hektar ist der Regent heutzutage die meist verbreitete pilzfeste Rebsorte. Eine der neueren Sorten ist der 2020 zugelassene Calardis Blanc, der eine fruchtig feinwürzige Aromatik aufweist, die dem des Rieslings ähnelt. 

Neben der Züchtung von neuen pilzfesten Rebensorten erforscht das JKI die genetischen Grundlagen der Pflanzen und entwickelt moderne molekularbiologische Methoden im Rahmen des Pre-Breeding. Durch das Pre-Breeding lassen sich frühzeitig die Nachkommen auswählen und kombinieren, die ausschließlich die erwünschten Eigenschaften geerbt haben. Die Rebenzüchtung wird dadurch effizienter und die Entwicklungsdauer einer neuen Sorte lässt sich verkürzen.

Als zuständiges Ministerium sehen wir großes Potenzial in den resistenten Rebsorten, die einen verminderten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ermöglichen. Diese eröffnen die Chance, dass der Weinbau widerstandsfähiger, klimastabiler wird und mit weniger Pflanzenschutzmittel auskommt. Außerdem ergänzen sie die traditionellen Sorten. Denn für den Verbraucher und Weinliebhaber, für Sie, ergeben sich neue und interessante Weine aus nachhaltigem Anbau. Fragen Sie doch einfach beim nächsten Einkauf mal nach Weinen aus diesen Pionier-Rebsorten. Begeben Sie sich auf eine Entdeckungsreise.

Herzlichst Ihre Julia Klöckner 

Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft

 

Eine ganze Reihe von PIWI-Weinen haben unsere Prüfer echt überzeugt, und wie immer probiere ich die Weine im Anschluss an die Bewertung nach, um hier zu berichten.

89 grüne Punkte

Maximilian Bohnert mit Ehefrau Lena. Foto: Daniel BollingerMaximilian Bohnert mit Ehefrau Lena. Foto: Daniel Bollinger(bonvinitas Kategorie 1, trocken, bis 12% Alkohol) erzielte der 2020 „Fräulein Meza“ PIWI-Cuvée Rosé Deutscher Wein trocken mit angenehmen 12,0% Alkohol vom Weingut Maximilian Bohnert in Achern-Oberachern, zu dem ich notiert habe: frischer blumiger Duft nach Erdbeeren, getrockneten Äpfeln, Aprikosen, und mit einer Anmutung an Gletscherbonbon; saftiger Körper mit Substanz, leicht salzig unterlegt; schön trockenes, anregendes Finish, das nach dem nächsten Schluck verlangt. Ein kräftiger Rosé, wie ein Frühlingsspaziergang, und mit gut zwei bis drei Jahren weiterem Potenzial. Schön zu Horsd’œvre, gebratener Leber mit Apfelscheiben oder zu Frischkäse. 

Maximilian Bohnert ist ein junger, engagierter Winzer, der schon die PIWI-Sorten Souvignier Gris und Pinotin gepflanzt hat und in fünf Jahren komplett auf PIWI umgestellt haben möchte. Da seine jungen PIWI-Reben noch kaum getragen haben, er seinen Kunden jedoch PIWI-Weine empfehlen möchte, hat er zu dieser Cuvée Trauben zugekauft. Näheres zum Weingut und seinen von bonvinitas bewerteten Weinen, hier …

89 rote Punkte

Achim Stilz, Weingut Im HagenbüchleAchim Stilz, Weingut Im Hagenbüchle(bonvinitas Kategorie 2, trocken, über 12% Alkohol) holte der 2018 Schnaiter Johanniter Prädikatswein Spätlese Württemberg trocken Bio-Wein Barrique mit 13,0% vom Weingut Im Hagenbüchle: Süßer Duft nach Karamell, Orangeat, Stachelbeermarmelade; üppiger Körper mit Frucht und Schmelz und sanften Honignoten im Untergrund; fruchtiges Finish, in dem sich die Honignoten nochmals melden. Ein Wein mit gut vier bis fünf Jahren weiterem Potenzial und schön zu Räucherfisch, Curryhuhn, Schweinschnitzel und ein Wein, der mich an einen fröhlichen Jahrmarkt mit Fahrgeschäften erinnerte und zeigt, was mit PIWI-Sorten geht!

Achim Stilz, Inhaber des Weinguts Im Hagenbüchle im schwäbischen Weinort Schnait, ist ein PIWI-Pionier: „Wir haben schon in den 1960er Jahren auf dauerbegrünte und im Frühjahr blühende Weinberge umgestellt und wurden von unseren Kollegen damals für verrückt erklärt.“ Näheres zum Weingut, von dem noch ein weiterer Johanniter folgt und zur Sorte Johanniter, einer Kreuzung aus Riesling und einer weiteren PIWI-Sorte,  hier …

Mit ebenfalls 89 Punkten

Weingut Galler, Ansgar und Katja Galler. Foto: Andreas DurstWeingut Galler, Ansgar und Katja Galler. Foto: Andreas Durstbewertet wurde die 2019 „Feodora“ Sauvignac Prädikatswein Spätlese Pfalz trocken mit 13,5% und lediglich 1,4 g/l Restzucker vom Weingut Galler in Kirchheim an der Weinstraße: Kräftiger fruchtiger Duft nach Herbstäpfeln, reifen Birnen, frischem Blütenhonig; saftiger, runder, mundfüllender, eleganter Körper; schön weiniges Finish dezent unterlegt von weißem Pfeffer. Ein Wein mit viel Selbstbewusstsein, wenn man das so sagen darf, dem ich gut drei bis vier Jahre weiteres Potenzial vermache, und schön zu Schinkennudeln, Fisch gedünstet oder Kalbsbraten.

Sauvignac wurde 2014 von dem Schweizer Rebenzüchter Valentin Blatter aus den Sorten Sauvignon, Riesling und einer nicht näher bekannten pilzresistenten Rebe gezüchtet und von der Rebschule Freytag in Neustadt an der Weinstraße weiter selektioniert, der sehr gute Resistenzen zeigt und die Zulassung verdient. Mehr zum Bio-Weingut Galler, wo mit über 50% PIWI-Sorten Bio viel mehr als nur ein Wort bedeutet, hier …

90 Punkte

Johanniter Traube. Foto: Rebschule FreytagJohanniter Traube. Foto: Rebschule Freytagholte der 2019 Schnaiter Johanniter Prädikatswein Kabinett Württemberg trocken Bio-Wein mit 12,5% nochmals vom Weingut Im Hagenbüchle: Eleganter Riesling-ähnlicher Duft nach Zitronensaft, Williamsbirne, Sandkuchen; sehr ansprechender fruchtiger Körper, schön trocken, leicht pfeffrig unterlegt, der in ein kräftiges Finish mündet. Ein eleganter Wein, der mich an einen sommerlichen Feldweg mit Lerchengesang erinnerte, mit drei bis vier Jahren weiterem Potenzial und gut passend zu Krabbensalat, Fisch gebraten oder Schweineschnitzel.

90 Punkte

erzielte der 2019 „Friedrich“ Johanniter Qualitätswein Pfalz trocken mit 13,0% nochmals vom Weingut Galler: Sehr eleganter Duft nach frischen Äpfeln, Cashewnüssen, mit einem Hauch weiße Schokolade; sehr eleganter mundfüllender Körper mit dezenten Noten von weißem Pfeffer im Untergrund; kraftvolles Finish, das lange bleibt – das alles bei herrlich trockenen 1,0 g/l Restsüße. Ein eleganter vollmundiger Tropfen wie eine belebte Einkaufsstraße, mit gut drei bis vier Jahren weiterem Potenzial und schön zu Avocados, Räucherfisch oder Kalbsbraten. 

Mit stolzen 91 Punkten

Tankkeller in der Weinkellerei Reh-KendermannTankkeller in der Weinkellerei Reh-Kendermannbewertet wurde der 2020 Cabernet Blanc trocken Qualitätswein Pfalz, speziell als PIWI / Vegan ausgezeichnet, mit angenehmen 12,5%, der von der Weinkellerei Reh Kendermann über REWE angeboten wird: Sehr lebendiger blumiger Duft nach reifen Äpfeln, Stachelbeermarmelade mit einem Hauch Zitronat; mundfüllender fruchtiger Körper von belebender Kraft dezent pfeffrig unterlegt; ein lebendig blumiger Wein, wie eine Radtour im Frühlingswald, mit gut drei bis vier Jahren weiterem Potenzial und schön zu Kalbschnitzel, gebratener Hähnchenbrust oder Schweinelende.

Cabernet Blanc ist eine ebenfalls von Valentin Blattner 1991 gezüchtete Rebe aus Cabernet Sauvignon und weiteren Resistenzsorten mit gutem Pilzwiderstand und seit 2014 offiziell zum Ertragsweinbau zugelassen. 

Die Weinkellerei Reh Kendermann geht damit neue Wege und teilt mit: „Der Wein ist der erste bundesweit gelistete Cabernet Blanc im Lebensmitteleinzelhandel. Als Projektwein steht er für die Zusammenarbeit von Handel (Rewe), Forschung (Dienstleistungszentrum Rheinpfalz/Weincampus Neustadt an der Weinstraße), Winzern und der Binger Weinkellerei. Die Trauben stammen aus der Pfalz.“ Damit möchte die Weinkellerei zur Reduzierung der Schädlingsbekämpfung und einem deutlich umweltschonenderen Weinbau beitragen. Selbst bei Flasche und Etikett wird ressourceneffizientes Leichtglas verwendet, und das Papier des Etiketts besteht zu einem Teil aus Traubentrester. Näheres bei Reh-Kendermann.

Ebenfalls großartige 91 Punkte

erzielte der 2019 Johanniter Qualitätswein Pfalz trocken mit 13,0% nochmals vom Bio-Weingut Galler: Schöner Duft, der Kraft und Eleganz verbindet, mit Noten von Zitronensaft, frischen Walnüssen, frischem Hefezopf; sehr ansprechender, eleganter, fruchtiger Körper, wo rundum alles stimmt; ebenso elegantes geradezu aristokratisches Finish. Ein sehr ansprechender Wein, der mich an einen schön gepflegten Schlossgarten erinnerte, mit vier bis fünf Jahren weiterer Zukunft und schön zu Räucherfisch, Kalbschnitzel oder Kassler mit Sauerkraut. „Sehr schön“ habe ich ausdrücklich dazu notiert. Hier nochmals mehr zum Weingut Galler.


Ich denke, diese Sorten verdienen durchaus, im Gedächtnis zu bleiben, und werden zur Aufnahme ins Repertoire der Weinfreunde empfohlen.

Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. Aufmacherfoto: bonvinitas, weitere Fotos: PR, sofern nicht anders angegeben

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