307 Mio. Flaschen haben die Champagner-Produzenten 2014 verkauft, wie der Champagne-Gesamtverband, Comité Champagne, mitteilte - rund 1% mehr als im Vorjahr. Der stattliche Umsatz lag bei rund 4,5 Mrd. EURO. Doch nicht nur die Statistik ist interessant, sondern auch was die edlen Qualitäten ausmacht.
Nach wie vor sind die Traubensorten, aus denen Champagner bereitet werden darf, auf drei beschränkt: zwei rote, Pinot Meunier, bei uns als Schwarzriesling bekannt, und Pinot noir, bei uns als blauer Spätburgunder bekannt, sowie Chardonnay. So wird Champagner, was vielfach nicht bekannt ist, zu großen Teilen aus blauen Trauben gewonnen, die weiß gekeltert werden, das heißt nach der Lese sehr rasch und schonend verarbeitet, so dass der blaue Farbstoff, der ja in den Beerenhäuten sitzt und einen großen Teil der Gerbstoffe bringt, draußen bleibt. Unter Weinkennern sind solche Weine als Blanc de Noirs bekannt. Wobei es auch reine Chardonnay-Champagner, also ganz aus weißen Trauben, gibt.
Üblicherweise besteht Champagner aus Cuvées aus mehreren Sorten und mehreren Jahrgängen, was den Reiz und die Kunst des Kellermeisters bedeuten. Die Qualität beruht insbesondere auf älteren, gut gereiften Weinen, wenn diese als Grundweine verwendet werden. Wobei die nochmals lange Reifung im Champagner-Verfahren in der Flaschengärung noch hinzu kommt, die durchaus nochmals zwei Jahre umfassen kann. Daher rühren die edlen Reifenoten, die man bei vielen guten Champagnern beim Verkosten spürt, und die den Weltruf ausmachen. So muss ein Jahrgangschampagner, zumal ein jüngerer, noch lange nicht der beste sein.
Wegen leicht gestiegener Nachfrage, durften die Champagner-Winzer 2014 auf eine erhöhte Reservemenge von 500 kg pro Hektar zugreifen. Die Regelungen sind etwas kompliziert. Denn nach wie vor unterliegt das edle Getränk strengen Mengenbegrenzungen. 10.500 kg Trauben pro Hektar Reben durften 2014 maximal geerntet werden. Wer das überschreitet, darf keinen Champagner daraus bereiten. Wegen guter Erträge durften noch bis 3.100 kg / Hektar in die Reserve eingebracht werden, die ihrerseits über mehrere Jahre auf maximal 8.000 kg beschränkt ist. Auf diese Reserve dürfen die Champagner-Produzenten jedoch nur nach offizieller Freigabe zurückgreifen. So erhöhte sich die verfügbare Flaschenzahl durch die oben genannte Freigabe auf nahezu 310 Mio. Die Dinge werden jahrgangsweise vom Comité interprofessionnel du vins de Champagne, der Berufsvereinigung der Winzer, die es in ähnlicher Weise in allen französischen Qualitätsweinbaugebieten gibt, festgelegt.
2014 lag der Export erstmals knapp über dem französischen Inlandsabsatz. Insgesamt bilden die Franzosen aber selbst immer noch die größten Champagnerfreunde gefolgt von Großbritannien und den USA. Deutschland kann sich mit dem vierten Platz rühmen.