„2015 war ein Geschenk der Natur“

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Weinberge bei Birkweiler: Die Qualität der Trauben des Jahrgangs 2015 stimmt schon mal.Weinberge bei Birkweiler: Die Qualität der Trauben des Jahrgangs 2015 stimmt schon mal.

Die Pfalz erwartet nach abgeschlossener Weinlese einen „Traumjahrgang“ - aufgrund der extremen Trockenheit konnten sich die Winzer da nicht lange sicher sein.

 

Vom Jahrhundertjahrgang will natürlich niemand sprechen, schließlich ist das Jahrhundert noch lang - aber ein Traumjahrgang wurde den Winzern der Pfalz 2015 auf jeden Fall beschert. „Der Jahrgang 2015 war ein Geschenk der Natur“, sagt der Pfalzwein-Vorsitzende Edwin Schrank. Er verweist dabei auf Rieslinge mit ungewöhnlich hohen Mostgewichten. Der Pfälzer Weinbaupräsident Klaus Schneider hebt die außergewöhnliche Fruchtigkeit und Frische hervor.  Nie zuvor habe man so früh so hochwertige Trauben in so exzellentem Gesundheitszustand geerntet, ergänzt Jürgen Oberhofer von der Abteilung „Weinbau und Önologie“ des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz.

Trockenheit und Hitze ließen die Winzer lange schwitzen

Tretkelteranlage Ungstein, Bad Duerkheim.Tretkelteranlage Ungstein, Bad Duerkheim.Die genaue Erntemenge der Pfalz ist schwer abzuschätzen. Während an sandigen Standorten oft geringe Erträge verzeichnet wurden, waren Weingüter und Winzergenossenschaften in anderen Lagen überrascht über die Mengen. Derzeit geht man für die Pfalz von einer Durchschnittsernte von etwa 2,2 Mio. hl aus - etwa so viel wie im Vorjahr.

„Die Trockenheit war das bestimmende Thema“, erläutert Oberhofer. Diese hatte schon beim Austrieb der Reben Mitte April begonnen. „Doch es hat sich auch gezeigt, dass die Rebstöcke aufgrund ihrer tiefreichenden Wurzeln mit dem Klimaextrem besser zurande kamen als gedacht.“ Im April regnete es 46 %, im Mai sogar 60 % weniger als im langjährigen Mittel. Im Sommer verschärfte sich die Wasserknappheit nochmals. Der Regen Ende August kam so gerade recht, gepaart mit einer deutlichen Abkühlung wurde dadurch auch ein weiterer Anstieg der Mostgewichte gedämpft. „Nach all den Ängsten wegen der extremen Witterung zuvor hätte kaum jemand von so einer tollen Endphase zu träumen gewagt“, sagt Schrank.

 

Kirschessig-Fliege hatte keine Chance

Andere Probleme der vergangenen Jahre blieben aus: Für die Kirschessig-Fliege, die noch 2014 vielerorts für Ernteeinbußen gesorgt hatte, war der Sommer einfach zu trocken. Und weil die Hitzewelle so früh im Jahr begann, konnten sich die jungen Beeren bestens an die sengende Sonne gewöhnen - Schäden durch Sonnenbrand gab es daher nicht. Von Spätfrösten blieb die Pfalz verschont, Verluste durch Hagel waren nur vereinzelt zu beklagen.

 

Spannende Weine erwartet

Weinbaupräsident Schneider erwartet Spätburgunder mit Raffinesse und generell Rotweine von hoher Reife und ausgeprägter Farbe. Gerade aromatische Sorten wie Gewürztraminer oder Sauvignon blanc werden sich nach seiner Meinung exzellent entwickeln. Oberhofer freut sich auf weiche und cremige Burgunder, nachhaltig im Abgang und nicht zu alkoholreich. Schrank ist gespannt auf die Trockenbeerenauslesen des Jahres mit Aromatik und Mundfülle.

Mit Blick auf die wachsende Nachfrage nach milden, nicht zu säurebetonten Weinen kann die Pfalz nach Meinung der Fachleute mit einem Jahrgang nach Maß punkten: „Generell wird es ein breit gefächertes Angebot von Weinen mit viel Körper, betörender Aromatik und einer harmonischen Säurestruktur geben“, sagt Oberhofer voraus.

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Fotos: DWI / www.deutscheweine.de

Textquelle: Pfalzwein e.V.


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