Vorstellung der Weine „Selection Rheinhessen“ Kollektion 2017

53 ausgesuchte Tropfen aus Deutschlands größtem Anbaugebiet

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Vorstellung der Weine „Selection Rheinhessen“ Kollektion 2017Vorstellung der Weine „Selection Rheinhessen“ Kollektion 2017
Unter der Federführung von Rheinhessenwein e.V. wurden am 30.8.2017 die Weine der diesjährigen Kollektion „Selection Rheinhessen“ in Mainz im Lichthof der Handwerkskammer Rheinhessen vorgestellt, und zwar weiß Jahrgäng 2016 und 2015, rot 2015er sowie 2014er. Es war die 25. Auflage dieses, ja Wettbewerbs kann man fast sagen. Gestartet wurde mit dem Jahrgang 1992, wobei seinerzeit auch noch 91er zugelassen waren, also deutlich bevor die Bezeichnung Selection gesetzlich geregelt wurde.
 
Von Anfang an galt die Regel, dass Weinerzeuger, die sich beteiligen wollen, die dafür vorgesehenen Rebparzellen anmelden müssen. Diese werden begangen, erst nach Begutachtung zugelassen, über das Jahr von Fachgremien begleitet und die Winzer beraten. Zugelassen sind nur klassische Rebsorten und Reben, die mindestens 25 Jahre alt sind. Ferner darf der Ertrag nicht über 55 hl/ha liegen. Es muss also deutlich zurückgeschnitten bzw. der Ertrag reduziert werden. Handlese ist selbstverständlich, und die Moste müssen über 95° Öchsle aufweisen. Bei der Vinifizierung lässt man den Winzern mehr Spielraum. Zum Schluss werden die Weine geprüft und erst nach Bestehen zu „Selection Rheinhessen“ zugelassen. Meine Probe in Mainz hat ergeben, dass auch spontan vergorene Weine dabei waren, was sofort auffiel. Mir gefiel, dass die Prüfer auch solchen Weinen Chancen geben.
 
Von den „nur“ 53 Weinen wurden 43 von den Winzern, die sich in Mainz präsentiert hatten, vorgestellt. Hier findet sich die Liste. Natürlich konnte ich mich nicht mit allen Weinen beschäftigen, doch einige, die mir besonders gefallen haben, möchte ich hier mit Kurzbeschreibungen erwähnen:
 
2016 Riesling trocken Westhofener Morstein, Weingut Flick, Bechtheim: großer Wein der typischen Pfirsichrichtung mit viel Zukunft.
 
2016 Sylvaner „Alte Reben“ trocken, Selzener Osterberg, Weingut Kapellenhof, Selzen: üppige Nase, am Gaumen viel eigener Charakter, spontan vergoren, sechs Monate auf der Hefe.
 
2014 Blauer Spätburgunder trocken Ingelheimer Pares, Weingut Mett, Ingelheim: schöner, fruchtig-eleganter Rotwein.
 
2014 Spätburgunder Alte Reben trocken Zornheimer Vogelsang, Barrique, Weingut Münzenberger, Zornheim: In der Nase Noten von Toast und Holzkohle, am Gaumen ein stoffiger Rotwein mit sehr viel Zukunft.
 
2016 Silvaner trocken Oppenheimer Herrenberg, Staatliche Weinbaudomaine Oppenheim: Sehr charaktervoller Wein, der bereits in der Nase Mineralnoten zeigt, im Hauptbestandteil spontan vergoren, 18 Monate auf den Rappen belassen und dann aus verschiedenen Partien mit verschiedenen Ausbaumethoden großartig komponiert wurde.
 
2015 Riesling trocken Bodenheimer Hoch, Weingut der Stadt Mainz, Familie Fleischer: wunderbare Petrolnoten, ein Superwein!
 
2015 Blauer Portugieser trocken Flomborner Goldberg, Weingut Stauffer, Flomborn: schöne Rotweinnase, sehr charaktervoller Wein von 84 Jahre alten Reben.
 
2015 Blauer Portugieser trocken Ingelheimer Sonnenhang, Ökoweingut Arndt F. Werner, Ingelheim: tiefgründiger Duft mit Barriquenoten, auf der Zunge stoffiger vollmundiger Rotwein.
 
2014 Blauer Späburgunder trocken Ingelheimer Burgberg ebenfalls Ökoweingut Arndt F. Werner: charaktervoller dichter Rotwein.
 
2015 Riesling trocken Engelstadter Adelpfad, Weingut Zimmer-Mengel, Engelstadt: ein wundervoll gereifter Riesling, ein großer Wein – habe ich notiert – wieder ein Beispiel, dass wir oft unsere guten Weine, die das Zeug zur Reife haben, zu jung trinken.
 
Text und Foto: Dieter Simon, Herausgeber und Chefredakteur bonvinitas
 
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