Erstklassige Rotweine – für die kühlere Jahreszeit

schöne Entdeckungen der bonvinitas-Redaktion

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Erstklassige Rotweine – für die kühlere JahreszeitErstklassige Rotweine – für die kühlere Jahreszeit
Die Tage werden kürzer, die Weihnachtszeit naht, auf dem Speiseplan steht Wild – Zeit für schöne Rotweine! Neben unseren unabhängigen Weinbewertungen durch Fachleute, die sich in unserem Weinführer finden, leiste ich mir den Spaß, Weine zu entdecken. Die hohen Punkte beruhen darauf, dass ich diese Weine unter vielen auf der diesjährigen „Véritable“, bei der Uwe Warnecke über 90 Aussteller der Crème de la Crème an Winzern versammelt, ausgesucht habe. Natürlich stellen die Bewertungen meine eigene Meinung dar:
 
Ein Rotwein wie ein Plüschtier habe ich bei der 2012 Rotweincuvée Linie „55“ trocken vom Weingut Stern in Hochstadt/Pfalz notiert, ausgebaut im Barrique, die ich mit 88 Punkten bewertet habe, ein Tropfen mit feinem, 
Das Weingut Aumann in Tribuswinkel, Thermenregion, Österreich.Das Weingut Aumann in Tribuswinkel, Thermenregion, Österreich.
Barrique-Keller im Weingut Dautel, Bönnigheim, Württemberg. Foto: Andreas DurstBarrique-Keller im Weingut Dautel, Bönnigheim, Württemberg. Foto: Andreas Durst
Barbara und Julian Huber, Weingut Bernhard Huber, Malterdingen, Baden. Barbara und Julian Huber, Weingut Bernhard Huber, Malterdingen, Baden.
aristokratischen Duft,süffigem, nachverlangendem Körper und angenehm reifen Tanninen - passt gut zu Rehrücken wie auch zu Saftgulasch oder Pizza. Unser Bewertungssystem, das ich natürlich auch für mich nutze, findet sich näher beschrieben hier. Variationsreiche kalkhaltige und sandige Löß-Lehm Böden zeichnen die 9 Hektar Rebfläche des Weinguts rund um Hochstadt aus. Im Anbau befinden sich vor allem Burgundersorten, wie Weißer, Grauer und blauer Spätburgunder. Cabernet Sauvignon, Merlot, Gewürztraminer und weitere Sorten runden die Palette ab. Besonderen Wert legen Wolfgang und Dominic Stern, die das Weingut betreiben, auf umweltschonenden Weinbau mit merklicher Ertragsreduzierung, nach dem Motto: Weniger ist mehr!
 
Als einen Wein, in den man sich rasch verliebt, habe ich den 2011 Merlot „Flagship“ trocken des Wein- und Sektguts Immengarten Hof der Familie Höhn in Maikammer/Pfalz, ebenfalls im Barrique gereift, empfunden, den ich mit 90 Punkten bewertet habe: Weitschweifiger, süßer Duft; auf der Zunge Saft, Breite, wunderbar zugänglich, fruchtiges Finish mit spürbaren doch sanften Tanninen – passt zu vielem, von Pizza bis Hirschkalbskeule. Neben klassischen Rebsorten hat sich Frank Höhn, der das Weingut verantwortlich führt, schon früh internationalen Rebsorten zugewandt, wie Cabernet Franc, Syrah und Merlot, mit denen er viel experimentiert und sehr gute Wege für diese Sorten in der Pfalz gefunden hat.
 
Mit 91 Punkten bewertet habe ich die 2013 Cuvée „CS-M-ZW“ oder genauer Cabernet Sauvignon, Merlot und Zweigelt trocken des Weinguts Leo Aumann in Tribuswinkel, Österreich, aus der Lage Hartenberg in der Thermenregion vor den Toren Wiens: Ein Wein wie eine unter Dampf stehende Lokomotive, die stampfend aufs Losfahren wartet. Gut abgerundeter, vornehmer Duft; sehr kräftiger Körper mit rustikalen Noten von torfigem Waldboden und kräftigen Tanninen zum Nachkauen im Finish. Der Tropfen, ich empfehle, ihn zu dekantieren, zeigt sich vergleichsweise noch jung. Ich würde ihn 2-3 Jahre weiter reifen lassen und bin überzeugt, dass er weitere 8 bis 10 Jahre auf der Höhe bleibt und viel Freude macht. Stand heute schön zu Sauerbraten, Hirschgulasch oder Hasenpfeffer.
 
Mit ebenfalls 91 Punkten bewertet habe ich den 2013 „St. Michealsfelder“ Lemberger trocken des Weinguts Dautel in Bönnigheim/Württemberg aus der Lage Cleebronner Michealsberg. Ein sehr samtiger Rotwein mit spielerisch versteckten Terroirnoten und fruchtigem von Tanninen umrundeten Finish, wie ein nostalgisches Samt-Plüschsofa. Gut und gern gebe ich dem Tropfen eine vielversprechende Zukunft von sechs Jahren und mehr. Stand heute sehr schön zu Rumpsteak, Rinderschmorbraten, Rehkeule oder Wildschwein. Das VDP-Weingut Dautel kann man als eines der Extraklasse bezeichnen, das als einer der Pioniere mit Barrique-Ausbau begann und mit viel Feinsinn auf seine Böden und Lagen setzt, vornehmlich Muschelkalk und Keuper bis hin zu Schilfsandstein. Zu den VDP „Großen Lagen“ gehören Michaelsberg, Forstberg, Steingrüben und Kalkschupen, Wovon die beiden letzten einen gleich an Terroirnoten im Glas denken lassen.
 
Die absolute Spitze belegte der 2013 Spätburgunder „Alte Reben“ trocken aus dem Weingut Bernhard Huber in Malterdingen/Baden, den ich beachtliche 97 Punkte wert fand, ein eleganter Spätburgunder, wie er nicht besser sein kann. Ein Wein, der einen beschäftigt, wie ein Schachspiel gegen einen gewürfelten Gegner, der einen in Anspruch nimmt: In der Nase intensive Eleganz und Tiefe, auf der Zunge kraftvoll mit Biss, wagt viel Rasse, die einen in Anspruch nimmt, im Finish schwingen Tannine, die von der Rasse überholt und schließlich in den Schatten gestellt werden. Der Wein fühlt sich noch jung an, 20 Jahre Zukunft bedeuten für diesen Tropfen kein Alter. Stand heute sehr gut zu Lammkeule, Hirschgulasch oder geschmortem Ochsenschwanz. Das VDP-Weingut Bernhard Huber, das von Barbara und Julian Huber geleitet wird, ist ein absolutes Ausnahmeweingut, das sich schon lange weit über den Durchschnitt erhebt. Im Sortenspiegel der 26 Hektar befindet sich hauptsächlich Spätburgunder, aber auch weitere Burgundersorten, wie Weißer und Grauer Burgunder, Chardonnay und Auxerrois.
 
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas; Aufmacherfoto bonvinitas, übrige Fotos PR sofern nichts anders angegeben.
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