92 Punkte erhielt der 2016 Meersburger Sängerhalde Spätburgunder Weissherbst feinherb vom Winzerverein Meersburg – mit 16,7 g/l Restzucker noch im halbtrockenen Bereich – zu dem ich notiert habe: Herrlicher Duft nach Quittengelee, Brombeeren, Honigmelone; sehr eleganter, heiter-weiniger Körper mit langem ebenso elegantem Finish bei gut eingebundenen zart feinherben Spätburgundernoten, die den Tropfen interessant machen. Ein Wein wie ein lauer Sommerwind am Abend, den ich in den nächsten zwei Jahren genießen würde. Passt gut zur Sommer-Gartenparty, als Aperitif zu Oliven mit Mandeln gefüllt sowie der guten Balance zwischen zart herben und süßeren Noten auch zu würzigeren Grillspießen mit Paprika.
Mit 91 Punkten wurde ein weiterer Meersburger bewertet: 2016 Meersburger Fohrenberg, Müller-Thurgau feinherb – mit 11,1 g/l Zucker kaum über trocken (geht bis 9 g/l Zucker): Das Bukett erinnert an frische Äpfel, Zitronensaft, Blütenhonig; auf der Zunge ein runder, völlig stimmiger Tropfen angenehm weinig bei lediglich dezenter Süße; fruchtiges Finish mit kleinem, feinen Muskattönchen. Insgesamt wie ein fröhliches Sommer-Terrassenfest! Die feine Süße gibt dem Tropfen Zukunft, doch ich würde ihn innerhalb der nächsten zwei Jahre aufschrauben; passt gut zu Steinpilzen, altem Hart- sowie Blauschimmel-Käse oder einfach zum Genießen.
Der Meersburger Kellermeister Valentin Wagner zu den Weinen: „Ganz wichtig ist gesundes gut vorselektioniertes Lesegut. Im Herbst bin ich häufig draußen bei den Winzern, um sie entsprechend zu beraten und anzuhalten. So beruht der Weißherbst auf bestens reifen und gesunden Trauben. Dem Müller-Thurgau hatten wir obendrein eine Maischestandzeit von 12 Stunden und ein Feinhefelager von vier Monaten verpasst, was man auf der Zunge spürt.“