Endlich ist die Grillsaison eröffnet! Gemeinsames Grillen mit der Familie und/oder Freunden macht viel Spaß. Während die Männer bei einem süffigen Tropfen diskutieren, was besser ist, Gasgrill oder Holzkohle, wollen Frauen mit gutem Essen überraschen. Hier haben wir einige Ideen. Doch das anschließende Genießen ist noch schöner mit einem gut passenden Wein. Aber welcher?
Der Wein zu Grillsteaks
Da ist die Bandbreite sehr groß. Viele lieben die eingelegten, würzigen Grillsteaks vom Schwein. Dazu passt ein flotter nicht zuschwerer Weißwein, schließlich möchte man einen Schluck mehr trinken können, ein Müller-Thurgau, Weißburgunder oder auch Gutedel, der auch einen Tick Restsüße haben darf, was sich wiederum mit der Würze gut verbindet.
Zu den edleren Grillsteaks vom Rind oder Lamm sollte der Wein von höherer Qualitätsstufe sein. Dazu würde ich auf jeden Fall trocken empfehlen. Süße würde stören. Es darf ein guter Weiß- oder Grauburgunder sein, oder ein guter Rotwein mit Kraft und Struktur. Ein edler Spätburgunder oder südlichere Gewächse passen gut, vor allem wenn sich der Abend schon sanft der Dämmerung zuneigt.
Der Wein zu Grillspießen
Diese sind meist würziger gehalten mit Paprika oder Peperoni zwischen dem Fleisch. Dazu passt ebenfalls ein Wein mit etwas Restsüße. Denn Würze und Schärfe verbinden sich besser mit einem Tick Süße als mit einem trockenen Wein. Ich bin keinesfalls ein „religiöser“ Verfechter von „trocken“ oder „nicht trocken“, was ohnehin Geschmackssache ist, sondern finde, es kommt darauf an. Trocken oder mit Restsüße, alles hat seine Berechtigung. Die Kunst ist die richtige Kombination.
Kommen viele Salate hinzu,
sollte der Wein nicht zu viel Fruchtsäure aufweisen, weil die Salate in der Regel mit Essig angemacht werden und daher Säure mitbringen. So sollten sich die Säuren des Weins und des Salats nicht addieren. Zu solchen Grillpartys mit viel Salaten empfiehlt sich auch ein Rosé, der meist weniger Fruchtsäure mitbringt. Mit viel Süße würde ich allerdings nicht wählen., das passt nicht zu Salaten.
Zu deftigen Bratwürsten passt ein fruchtigerer Weißwein, ein junger Müller-Thurgau oder Sauvignon blanc. Er muss nicht ganz trocken sein und zum Grillen an warmen Tagen auch nicht zu schwer.
Zu würzigen Bratwürsten, wie Nürnberger, passt wiederum ein fruchtigerer Wein mit ein wenig Restsüße, weil sich, wie erwähnt, Würziges, ja Scharfes mit ein wenig Süße besser kombiniert. Nicht umsonst liebt man in Bayern den süßen Senf, genannt Mostrich. Wenn dieser hinzukommt, sollte der Wein ohnehin kräftiger und fruchtiger sein sowie Restsüße aufweisen. Es darf sogar Scheurebe sein.
Der Wein zu gegrillten Garnelen oder Fisch
Da „Fischiges“ eher zarter schmeckt, empfiehlt sich ein eleganter, nicht zu fruchtbetonter Wein, ein trockener Riesling oder Weißburgunder, der zu gegrillten Garnelen etwas gereifter sein darf, vielleicht zwei oder drei Jahre alt, wobei ich zum Fisch einen jüngeren trockenen Riesling, nicht zu schwer, vorziehen würde. Wenn man Fisch grillt, sind übrigens, wie im Bild, Grillgitter praktisch.
Nicht ganz nebenbei, viele Herde verfügen heute über einen Grill. Man kann dies alles auch in ähnlich leckerer Weise im Herd grillen – schmeckt ebenfalls super und mit dem richtigen Wein gleicherweise ein Gedicht!
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas