Naturkorken oder Drehverschluss?

Nicht nur eine Frage des Geschmacks

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Naturkorken oder Drehverschluss?Naturkorken oder Drehverschluss?

Es dürfte recht schlüssig sein, dass ein Drehverschluss für Weinflaschen die Korkeichenwälder schont, und dadurch der Umwelt nicht so zur Last fällt. Auf den ersten Blick plausibel, leider trotzdem ein Trugschluss.

Um einen Naturkorken aus einer Korkeiche produzieren zu können, muss die Eiche mindestens 40 Jahre alt sein, denn der Korken wird aus der äußeren Rinde produziert, die Schälung übersteht die Eiche problemlos und wird gut und gerne 200 Jahre alt. In dieser Zeit bindet die Eiche Unmengen an CO2. Im Vergleich dazu verursacht die Herstellung eines Drehverschlusses einen etwa 8-mal höheren CO2-Ausstoß und verbraucht 4-mal mehr Energie als die Produktion eines Naturkorkens. (PWC, Ecobilan Nov. 2008). Ein weiterer Aspekt ist der große Lebensraum für Flora und Fauna, den ein Korkeichenwald bietet. Klimatechnisch gesehen ist der Naturkorken also die bessere Wahl.

In der Praxis und vor allem bei der Weinvermarktung steht jedoch ein ganz anderes Argument an erster Stelle: Der Preis. Die Kosten für einen Naturkorken belaufen sich auf etwa 55 Cent. Ein Drehverschluss hingegen kostet nur 9 Cent. Diese Differenzen schlagen sich im Verkaufspreis nieder und wirken sich somit auf den Umsatz des Winzers aus.

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Fotos: Thomas Siepmann / pixelio.de


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