Crafted Wermut aus dem Schwarzwald mit Elternteil Kaiserstuhl
ausgezeichnet gemacht - höchst individuell
https://bonvinitas.com/media/reviews/photos/thumbnail/780x560c/b8/4b/e2/crafted-wermut-aus-dem-schwarzwald-gepaart-mit-kaiserstuhl-25-1606154749.jpgWas ist Wermut eigentlich?
Ohne das namensgebende Wermutkraut darf das Getränk nicht Wermut genannt werden. Dieses Kraut ist bekannt für seinen äußerst bitteren Geschmack. Nicht umsonst heißt es „Wermutstropfen“. Wermut ist aber nicht nur bitter, sondern besitzt eine komplexe Aromatik mit Noten von Gras, Salbei, Minze, Anissamen, Orange und einer gewissen Herzhaftigkeit. Die bittere, komplexe Aromatik, gepaart mit der Süße und Säure des Weins macht den interessanten Geschmack des Wermuts aus. Ein Destillateur namens Antonio Benedetto Carpano aus Turin entwickelte im ausgehenden 18. Jahrhundert in seinem Labor und seiner Bar einen Blend aus verschiedenen Gewürzen und Kräutern. Seine Kreation nannte er „Vermouth“ und brachte sie 1786 in den Handel. Diesen Ur-Vermouth kreierte Carpano aus Muskateller-Wein und rund 30 Botanicals.
Die Bezeichnung Wermut ist auf europäischer Ebene geschützt und wird wie folgt definiert:
Der Schwarzwald und der Kaiserstuhl, Regionalität pur
Die Macher
Den Geschmack von apros White Vermouth prägen die Botanicals Bergamotte, Zitronenschale, Kamille, Bärwurz.
Den von Rosé Vermouth Rosmarin, Rosa Pfeffer, Orangenschale, Angelikawurz.
Den von Apros Red Vermouth Kardamom, Zimt, Lavendel, Bergamotte.
Ich durfte die drei Vermouth probieren und war begeistert: Fleischig, sinnlich, verführerisch. Ewig im Abgang.
apros White Vermouth:
Duft: Morgens im Kräutergarten. Taufrisch. Welch ein Duft. Tief einatmen. Aromen von Zitrone, Kamille kitzeln die Nase. Fein ziseliert wie Blockflöten- und Klarinettentöne. Dazwischen typische Grauburgundernoten nach Ananas, Quitte, Walnuss, frischem Brot, Fenchel, Anis, Ingwer und Akazienblüte. Zum Schluss wird alles ein wenig geerdet durch Bergamott und Töne von Unterholz und nussigen Komponenten.
Geschmack: Dieser Vermouth steht direkt im Raum und füllt ihn bis zur Decke voll aus. Präsenz pur. Gradlinig von Anfang bis Ende. Keine Kompromisse. Wunderbar ausbalanciert sind Süße-Säur und Bitternoten. Eine Kombination von Kraft- Dichte- Verspieltheit. Der Grauburgunder bringt seine Säure und Fruchtigkeit mit ein. Aber auch seine durch den Ausbau bedingten Tannine. Wie Perlen an einer Schnur reihen sich Nuancen von Hagebutte, Bananeschale, grüne Nüsse und Ananas aneinader Dann folgt das Finale. Die Trompeten halten Einzug und bringen Würze ins Spiel. Ingwer, Anis und Koriander und ein Hauch Zimt sorgen mit einem Furioso für den phänomenalen Schlusspunkt.
apros Rosé Vermouth
Wenn man diesen Vermouth anschaut, in ihn hineinriecht und probiert, kommt es einem vor als hätte man einen Sommermorgen eingefangen. Morgenrot, offenes Fenster, Schmetterlinge tanzen, Vogelgezwitscher, taunasse Wiese, vom Garten weht leichter Rosenduft herüber. Es ist ein Schweben von Aromen. Alle stellen sich in den Dienst des Ganzen und weben sich zu einem kaum zu beschreibenden Aromenmosaik zusammen. Frucht und Mineralität sind Trumpf. Saftige Wassermelone, rote Stachelbeere aber auch florale Noten nach Rosen und Veilchen machen neugierig auf den Geschmack. Dazu gesellen sich kräutrige Nuancen nach Salbei, Anis und Wermut. Man kann es kaum erwarten ihn zu trinken. Dieser Wein ist kein Poltergeist. Leicht und fruchtig kommt er daher, zart und elegant.
Geschmack: Hier kratzt keiner nur an der Oberfläche. Süße-Säure-Bitternoten wunderbar austariert. Hier passen pflanzliche Noten wie Brennnessel und Efeu zu Orangenschale und Hagebutte. Rosa Pfeffer, Brennessel und Rosmarin geben sich ein Stelldichein. Eine wunderbare mineralische Komponente sorgt für Frische und Lebendigkeit. Dies alles wird von einer über allem schwebenden, leichten, einschmeichelnden Süße zusammengehalten. Aufbruch und Veränderung. Mut zu Neuem. Der kühle Blick der Leidenschaft. Alle Lust will Ewigkeit.
apros Red Vermouth
Der Spätburgunder lässt sich nicht verleugnen. Tief taucht man ein in den Duft von Waldbeeren. Dunkel und schwer kommt das Aroma von Süßkirsche in Verbindung mit Gewürznelken daher. Kaum zu glauben, dass da noch ein Veilchenduft Platz hat. Doch bevor man in Trance fällt, wirbelt die leicht rauchige Note gepaart mit Wacholder und dem zitronig- herben Bergamottearoma das Ganze kräftig durcheinander und macht neugierig auf das, was kommt.
Geschmack: Voller Kraft und Temperament, ein Fruchtpaket, dicht und schwer, ohne überladen zu wirken. Man badet in einem warmen Meer und über sich sieht man den blauen Himmel. Eingebundene Tannine und fruchtige Aromen nach heimischer Kirsche. Verfeinert mit den fruchtigen Zitrusnoten der Bergamotte, Kardamom und Zimt sowie eine deutliche Lavendel-Note. Ein erregendes wildpflaumig. kirschiges Geschmacksfeuerwerk auf der Zunge.Eine symphonische Dichtung mit vielen extravaganten Überraschungen und ewigem Abgang.
Trinkempfehlung
Das apros-Team empfiehlt, alle apros Black Forest Vermouth Varianten zunächst einmal pur auf Eis zu genießen, um den natürlichen, eigenständigen Charakter entdecken zu können. Je nach Anlass und Geschmack bieten sich darüber hinaus zahlreiche Möglichkeiten, die drei Vermouth zu kombinieren.
Text: Horst Kröber. Aufmacherfoto: gabrielhector - Adobestaockstock; Wermutkraut: Madeleine Steinbach - Adobestock; Flaschenfotos: PR