Milei, der Argentiniens Armut erfolgreich durchbrach - mit der ‚Kettensäge‘

zum Buch von Stephan Ring: 'Die Rettung Argentiniens' Javier Milei, die ersten 16 Monate

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Milei, der Argentiniens Armut per ‚Kettensäge‘ durchbrach, zum Buch von Stephan Ring: ‚Die Rettung Argentinien‘“. Oben: Eines der Slums in Buenos Aires, Foto: complemento; unten: Buenos Aires wie in besseren Tagen, Foto: Mariana Ianovska je Adobestock' Milei, der Argentiniens Armut per ‚Kettensäge‘ durchbrach, zum Buch von Stephan Ring: ‚Die Rettung Argentinien‘“. Oben: Eines der Slums in Buenos Aires, Foto: complemento; unten: Buenos Aires wie in besseren Tagen, Foto: Mariana Ianovska je Adobestock
In 100 Jahren rutschte Argentinien von der Weltspitze auf einen der hinteren Plätze unter den hundert reichsten Ländern. Das Land, das viele europäische Auswanderer den USA vorzogen. Das Land, dessen natürlicher Reichtum seinesgleichen sucht. Das Land, das als erstes Land weltweit im 19. Jahrhundert mit dreitausend staatlichen Grundschulen den Analphabetismus systematisch ausgerottet hat. Vielleicht ist noch das geflügelte Wort „reich wie ein Argentinier“ bekannt. Wie konnte das nur passieren?

Stephan Ring dokumentiert in seinem Buch die ersten 16 Monate von Milies Präsidentschaft: eine beispiellose Phase radikaler Reformen des ersten liberal-libertären Präsidenten der Weltgeschichte, ein Unterfangen von welthistorischer Bedeutung. Sehr lesenswert, auch wenn Ring einräumt, dass er nicht Spanisch spricht und Argentinien nie besucht hat aber alles auch mit Übersetzungshilfen bestens recherchiert. Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Philipp Bagus.

Kaputt nach 100 Jahren Sozialismus: große Armut, ja sogar Hunger in Argentinien

Bis zum Dezember 2023, als Milei kam: Fast 50 Prozent der Argentinier leben unter der Armutsgrenze. Was in Argentinien eine viel härtere Armut als nach unseren westlichen Definitionen bedeutet, dass die Mittel nicht genügen, um sich mehr als einen im Wesentlichen auf Nahrung, etwas Energie und Wohnung abgespeckten Warenkorb zu leisten. Wobei selbst ein Dach über dem Kopf häufig nur ein Blechdach in slumähnlichen „Wohnvierteln” darstellt. Von diesen Armen leben nochmals rund 20 Prozent sogar unter der absoluten Armutsgrenze. Das bedeutet für sie Hunger und sehr häufig zudem auch Obdachlosigkeit. Obwohl Argentiniens Landwirtschaft über 400 Millionen Menschen weltweit ernährt, hungern 5 Millionen Argentinier. Rund die Hälfte der Beschäftigten sind lediglich im sogenannten „informellen Sektor“ tätig. Zu Deutsch: Schwarzarbeit ohne soziale Absicherung.

Der Gewerkschaftsbeitrag in Höhe von 3 Prozent des Einkommens ist verpflichtend – auch für Nichtmitglieder. Die Steuerbelastung ist unerträglich. Es gibt geschätzte 160 verschiedene Steuern und Abgaben auf allen Ebenen des Staates.

Schrumpfende Wirtschaft und heftig galoppierende Inflation

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner liegt um 15 Prozent unter dem von 2011. Die Preissteigerung im Einzelhandel beträgt im Dezember 2023 rund 1 Prozent pro Tag bzw. 36 Prozent pro Monat und im Großhandel sogar 54 Prozent, was auf Jahresbasis hochgerechnet über 17.000 Prozent ergibt. Die Zentralbank ist überschuldet. Das sozialistische Abenteuer hat die Argentinier in 20 Jahren 80 Prozent ihres Wohlstands gekostet.

Dann kam Javier Milei: Ökonom, Rocksänger, Ex-Profifußballer und seit dem 10. Dezember 2023 Präsident Argentiniens

Milay ist der erste Präsident der Welt, der Wahlkampfveranstaltungen in volkswirtschaftliche Vorlesungen verwandelt hat. Statt Parolen zu rufen, erklärt er die Österreichische Schule der Nationalökonomie vor Tausenden, die nicht gehen, sondern begeistert bleiben. Ein Politiker, der eigentlich gar keiner ist – und gerade deshalb Geschichte schreibt.

Sein Rettungsplan hatte vier Stufen
1. Beseitigung des Haushaltsdefizits. Zielzeitpunkt war der Monat Dezember 2024, also ein Jahr nach Amtsantritt.
2. Beenden des Gelddruckens, sprich Einfrieren der Geldmenge in Peso.
3. Stabilisierung der Zentralbank und Sanierung ihrer Bilanz.
4. Freigabe der Wechselkurse.

Zugleich die Befreiung der Wirtschaft und Wachstum ohne staatliche Eingriffe, sprich keine Subventionen, Lenkung oder Förderung sowie die Bekämpfung der Kriminalität. Im staatlichen Bereich hat Milei kurzfristig rund 100.000 Stellen abgebaut, wenn man die gekündigten unzähligen Beratungsverhältnisse mitberücksichtigt. Jobs, die vielfach weit überbezahlt und nach Mileis Meinung absolut unnötig waren (Seilschaften lassen grüßen). Außerdem sollen 90% aller Steuern abgeschafft werden.

Schnell große Erfolge

Vieles der Pläne ist schon geschafft und die Erfolge zeigen sich. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist bereits seit August 24 wieder im Steigen. Viele kleine neue Selbständige gleichen den Abbau der unzähligen staatlichen oder staatsnahen oft weit überbezahlten Stellen aus. Seit März 2024 steigen die Gehälter im legalen Bereich auch in der Landeswährung Peso wieder real und haben bereits im Oktober das Niveau vor Mileis Amtsantritt erreicht mit weiterhin steigender Tendenz.

Milei hat die Inflation deutlich gesenkt, schon im Mai 2024 lag sie nur noch bei 4,2 Prozent pro Monat. Ende April sanken die Lebensmittelpreise zum ersten Mal seit Langem. Gleichzeitig sorgte er für sozialen Ausgleich und bekämpfte sozialistischen Missbrauch in staatlichen Strukturen. Trotz der harten Maßnahmen hat er so eine für solche Präsidenten ungewöhnlich hohe Zustimmung erreicht.

Im Übrigen erzählt das Buch sehr interessant und kenntnisreich, wie Milei seine radikalen Reformen mit klugen Schachzügen politisch durchgesetzt hat.

Alle nationalen wie internationalen Institutionen sehen Argentinien als das nach Indien wachstumsstärkste Land der Erde und gehen von einem Wachstum von über 5 Prozent im Jahr 2025 aus.

Die Rettung Argentiniens. Javier Milei, die ersten 16 Monate
Stephan Ring
Edition Sandwirt
Hardcover, 200 Seiten
Erscheinungsdatum: 06.10.2025
Ladenpreis: 34,- €
ISBN: 978-3986170516

Text: Dieter Simon, Quelle: das genannte Buch

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