Bodensee-Wein-Tourismus ab Frühjahr 2014 international

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Von Sahar F. Kratz  3979
Arenenberg Blick über das Schlossanwesen zur Insel Reichenau. Foto: Thurgau-Tourismus' Arenenberg Blick über das Schlossanwesen zur Insel Reichenau. Foto: Thurgau-Tourismus

Die Vierländer-Weinregion

Weinbau und Tourismus sind zwei der wichtigsten Wirtschaftszweige der Bodenseeregion. An seinen deutschen, österreichischen und schweizerischen Ufern gibt es acht Weinbaubereiche und auch das Fürstentum Liechtenstein liegt einmal nur ganze 40 Kilometer vom See entfernt.

Grenzenlos genießen also in der Vierländerregion. Da, wo der Weinbau stark verwurzelt ist und große geschichtliche Tradition hat, da, wo mehr als 11 Mio. Übernachtungen die Attraktivität und Schönheit der verschiedenen Landschaften widerspiegeln, ist derzeit Vieles in Bewegung. Ab dem Frühjahr 2014 zeigen sich die Winzer unter der gemeinsamen Markenarchitektur www.weinregion-bodensee.com im Netz. Da gibt es dann eine Winzerdatenbank und im Magazinteil wird über spannende Themen des rund um das aktuelle Weingeschehen am See berichtet. „Wein und Kultur“, „Wein und Genuss“, „Wein und Wissen“ oder „Weinaktivitäten“ sind ein Teil dieses Spektrums. Praktisch auch das Routentool. Hier kann man sich schon von zuhause aus Winzer und Sehenswürdigkeiten auf der Landkarte anschauen und sich seine persönliche kleine oder große Weinroute zusammenstellen.

Mit der Route rund um den See

Die Karthause in Ittlingen - hier bauten Mönche schon vor 800 Jahren den Bodensee-Wein an. Foto: Thurgau-Tourismus

Auf deutscher Seite grenzen die Weinanbaugebiete Baden und Württemberg aneinander und auch am bayerischen Teil des Sees gibt es Trauben und Reben. Vom Klettgau bis zum Hohentwiel, von der Reichenau über die Weinstädtchen Meersburg, Hagnau und rund um Lindau reichen die Weinberge. Wir nähern uns dem österreichischen Bregenz und stellen fest, dass es hier neben den berühmten Festspielen auch feine Arlberger Weine zu verkosten gibt. Auf Schweizer Bodenseeseite empfängt uns das sonnen- und föhnverwöhnte Rheintal. Wir fahren das Tal hinauf und probieren vom fürstlichen Wein der Liechtensteiner. Über den mit kulturellen reich bestückten Kanton St. Gallen kommen wir nun ins Thurgau. Im dortigen Tägerwilen wurde der Professor Hermann Müller geboren, der die nach ihm benannte Rebsorte Müller-Thurgau kreierte. Davon gleich mehr. Bevor wir zum Hegau zurückkehren, wollen wir aber noch einen Blick auf das Schaffhauser Burgunderland werfen. Nicht schwer zu erraten, dass hier der Pinot Noir das Sagen hat. Wer diese Tropfen probiert hat, kommt immer gerne wieder.

Der Seewein

Müller-Thurgau Foto: bonvinitasIdeale klimatische, strukturelle und geologische Voraussetzungen findet rund um den See aber die Müller-Thurgau-Rebe, die von rund 160 Bodenseewinzern dann auch bevorzugt angebaut wird. Zwar erfreuen sich die „Seeweine“ wachsender Beliebtheit, dass sie aber noch immer nicht „so“ bekannt sind, liegt wohl am Understatement der Winzer einerseits, als auch an der Tatsache, dass viele „Müller“ bis zum Ende des letzten Jahrhunderts als „Billigweine“ völlig fehlvermarktet wurden. Aus eigener Erfahrung kann ich die „Müller-Thurgau-Weine“ vom See einfach nur als köstlich bezeichnen. Kaum einer schmeckt wie der andere. Oft werden sie als „leise“ bezeichnet, was aber keinesfalls als „langweilig“ gelten darf. Probieren Sie doch einmal die Siegerweine des letztjährigen Internationalen Müller-Thurgau-Preises: einen Meersburger Lerchenberg vom dortigen Staatsweingut (1.Preis) oder die beiden nächstbewerteten, einen Gropp Untersee Thurgau der Rutishauser Weinkellerei und last not least den trockenen Birnauer des Weingut Markgraf von Baden in Salem. Platz bei den internationale Bodenseeweinen finden aber auch Nischen-Rebsorten wie Chardonnay oder Sauvignon Blanc und hüben wie drüben werden auch pilzresistente Weine wie z.B. Maréchal Foch oder Solaris angebaut.

Die Sieger beim Müller-Thurgau-Preis 2013. Je von links nach rechts: 1. Reihe: Dr. Jürgen Dietrich, BodenseeWein e. V., Katharina Kammerer, BodenseeWeinprinzessin; 2. Reihe: Herr Rippstein, Martin Schmidt von Friedrich Kiefer KG, Christoph Rombach, WG Achkarren, Hans Ens, WG Kiechlinsbergen; 3. Reihe: Herr Rippstein, Weingut Rippstein, Martin Kölbl, Weingut Markgraf von Baden, Wolfgang Rüb, Weingut Thomas-Rüb, Matthias Schmitt, Weingut Schmitt-Kranz; 4. Reihe: Harald Gutemann, Staatsweingut Meersburg, Alois Rottmar, Tobias Keck, BodenseeWein e. V.; 5. Reihe: Bernhard Apfelbacher, Florian Ludwig und Michael Balmer, Weinkellerei Rutishauser; 6. Reihe: Winzer-Quintett des Musikvereins Eichstetten/Kaiserstuhl. Foto: Bodensee-Wein eV.

Vinologischer und touristischer Zusammenschluss

Bodenständige Qualität, gepaart mit Innovationsfreude und Gastfreundschaft wollen die Bodenseewinzer aus den vier Ländern künftig vernetzen und gemeinsam davon profitieren. Durch den Erfahrungsaustausch soll besser auf die Bedürfnisse der Gäste eingegangen und damit die Angebote verbessert werden. Das Projekt wird aus den Fördermitteln der Interreg IV finanziert, einem regionalen Programm der EU und der Eidgenossenschaft zur Unterstützung grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Projektpartner sind die Internationale Bodensee Tourismus GmbH, die deutschen Winzer, die Weinbau betreibenden Kommunen, Schaffhauser Blauburgunderland und Schaffhauserland Tourismus, der Dachverband Thurgau Wein, der Verein Rheintal Wein sowie der St.Gallen-Bodensee Tourismus.

Text: Sahar F. Kratz

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