Wichtig ist, dass wir die Weine von neutralen Weinfachleuten sowie gut geschulten Weinfreunden blind bewerten lassen und von bonvinitas selbst niemand wertet, auch ich nicht. Neutralität ist unser oberstes Gebot. Hier die besten Weinerzeuger, die bei unseren Weinbewertungen 2016 mit mindestens drei Weinen 85 Punkte oder mehr erzielten, und mit denen im Durchschnitt über 86 Punkten lagen:
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Weingut Albert Schwaab / Mosel
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Wilhelmshof Wein- & Sektgut der Familie Roth / Pfalz
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Weingut Juliusspital / Franken
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Weingut Bus / Pfalz
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Weingut Müller-Catoir / Pfalz
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Weingut Martinshof, Martin GbR / Rheinhessen
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Weingut Robert und Manfred Aufricht / Baden
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Weingut Erlenwein / Pfalz
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Weingut Hammel / Pfalz
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Weingut Albert Kallfelz / Mosel
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Weingut Eugen Wambsganss / Pfalz
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Weinhaus Hermann Zöller / Pfalz
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Winzerverein Meersburg / Baden
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Weingut Maximilian Bohnert / Baden
Ansehnliche 90 Punkte im Schnitt der 2016 eingereichten Weine erzielte das Weingut Albert Schwaab in Erden an der Mosel, das sich vor allem mit wunderbar gereiften edelsüßen Rieslingen aus der bekannten Lage Erdener Treppchen hervortat. Eine 2006 Riesling Beerenauslese aus der bekannten Lage Erdener Treppchen wurde mit 92 Punkten bewertet. Albert Schwaab ist ein kleineres Weingut, das sich vor allem mit solchen Tropfen hervortut.
Mit über 88 Punkten im Schnitt wurden die Tropfen des VDP Weinguts Juliusspital aus Würzburg bewertet. Besonders gefallen hatte der 2015 Würzburger Stein Silvaner VDP Erste Lage trocken, der das Rennen mit 91 Punkten bestand. Seit Jahrhunderten ist das Juliusspital, eine Stiftung, im Besitz von besten Weinlagen in ganz Franken und gehört mit naturnahem Weinbau und insgesamt 170 Hektar zu den Juwelen unter den deutschen Weingütern.
Mit einer ganzen Reihe eingereichter Weine erzielte das 40 Hektar Weingut Bus in Insheim in der Pfalz, ein Familienweingut, insgesamt beachtliche 88,3 Punkte. Das muss man mit vielen Weinen erst einmal schaffen. Sehr hoch bewertet wurden insbesondere seine Sauvignons blancs wie auch die Rotweine: Spätburgunder, Cabernet Sauvignon und Dornfelder.
Das VDP Weingut Müller-Catoir in Haardt in der Pfalz hat vor allem großartige gereiftere Rieslinge eingereicht, ein Gedicht, die im Durchschnitt mit 87,8 Punkten bewertet wurden. 90 Punkte erzielte der 2013 Gimmeldinger Riesling trocken ebenso die 2012 Bürgergarten Riesling Spätlese. Weine, die man sich sichern sollte. Wir freuen uns über Weingüter, die auf solche Reife Wert legen.
Zweimal mit 90 Punkten und dreimal mit 86 Punkten wurden Tropfen des Weinguts Martinshof in Dienheim an der rheinhessischen Rheinfront bewertet – alles wunderbare Rieslinge. Der eine 90 Punkte Tropfen war ein 2013 Niersteiner Heiligenbaum Riesling trocken, der andere ein Eiswein. Das Weingut wird vom Ehepaar Achim und Anke Martin geführt mit sehr guten Lagen an der Rheinfront, wo das rheinhessische Hügelland zum Rhein hin abfällt.
17 Weine hatte das Weingut Aufricht in Stetten bei Meersburg am Bodensee in 2016 eingereicht und einen sagenhaften Durchschnitt von 87,4 Punkten erreicht. Geleitet wird das Gut, dessen Weinberge bis ans Seeufer reichen und dort das Seeklima atmen, von Robert und Manfred Aufricht. Besonders interessant sind die Terroirs, Endmoränen-Böden des Alpenvorlands, Terroirs, die es in Deutschland sonst nicht gibt. Besondere Highlights waren die schon großartig gereiften Spätburgunder trocken. Ihre besten Weine bezeichnen die Brüder übrigens mit drei Lilien.
Ein echter Aufsteiger ist Timo Erlenwein, der zu der jungen aufstrebenden Pfälzer Winzergeneration zählt und das 16 Hektar Weingut Erlenwein in Ilbesheim in der Südpfalz leitet. 87,4 lautete der sehr beachtliche Durchschnitt. Ganz großartig war der 2015 Erlenwein Chardonnay trocken, der 92 Punkte erhielt.
87,3 Punkte im Schnitt erzielte das Weingut Hammel in Kirchheim/Weinstraße in der Pfalz. Mit 89 Punkten bewertet wurde der 2013 Kleinkarlbacher Herrenberg Riesling trocken. Das Weingut wird von den Brüdern Martin und Christoph Hammel betrieben. Christoph hat drei Jahre in Südafrika als Kellermeister gearbeitet. Das umfangreiche Sortiment beruht auf Besitzungen nicht nur in Kirchheim, sondern auch in Albsheim, Dirmstein, Kleinkarlbach und Bissersheim mit recht unterschiedlichen Böden und Terroirs, so dass man die Sorten optimal den Böden anpassen kann.
Sehr bekannt ist das Weingut Albert Kallfelz in Zell-Merl an der Mosel. Albert Kallfelz hatte 2016 mit fünf Weinen einen Durchschnitt von 87 Punkten erzielt. Bereits ab 85 Punkten rechnen wir als „sehr gut“. Das Weingut besitzt viele erstklassige Lagen an den steilen Moselhängen und ist – wie könnte es an der Mosel anders sein – auf Riesling spezialisiert. Wunderbar arbeiten Albert Kallfelz und sein Kellermeister die Terroirnoten heraus. Gleich ob trocken, mit Restsüße oder edelsüß, das Weingut hat uns schon viele Weine eingereicht, die immer hoch bewertet wurden.
Mit vier Weinen mit durchschnittlich 87 Punkten war das Weingut Eugen Wambsganss in Landau-Nußdorf in der Pfalz erfolgreich. Spitzenreiter war die 2015 Rieslaner Auslese im edelsüßen Bereich mit 89 Punkten. Christian Estelmann, der das Weingut leitet: „Wir legen Wert darauf, dass die Weine Spaß machen und nicht zu schwer sind.“
Mit einem 2015 Riesling&Gewürztraminer feinherb und einem 2015 Sauvignon blanc mit je 87 Punkten sowie einer Riesling Spätlese trocken war das Weinhaus Hermann Zöller in Kirrweiler/Pfalz gut dabei. Alle Gewächse des 20 Hektar Guts stammen aus eigenem Anbau. Bei Rotweinen „spielt“ Thomas Zöller, der das Weingut heute führt, gerne mit Barrique.
Mit 13 Weinen erlangten die Meersburger Winzer 85 Punkte und mehr, im Durchschnitt sehr gute 86,6. Denn es ist nicht leicht, mit vielen Weinen erfolgreich zu sein. Besondere Highlights waren je eine 2015 Kerner Spätlese, ein Muskateller sowie ein Müller-Thurgau je mit 90 Punkten in der Kategorie 3 mit Restsüße. Für Müller-Thurgau ist die Bodensee-Region ja besonders bekannt, stammt die Rebe doch vom anderen Seeufer, sonst würde sie nicht Thurgau heißen. Die 30 angeschlossenen engagierten Winzer bewirtschaften 53 ha Reben vorwiegend auf interessanten Endmoränen-Böden, die es weinbaumäßig nur am Bodensee gibt.
Das Weingut Maximilian Bohnert im badischen Achern-Oberachern ist ein noch junges Weingut. Mit drei Weinen hat der junge Winzer, der nach dem Beginn 2010 im folgenden Jahr beim Wettbewerb der deutschen Landjugend als bester deutscher Winzermeister gekürt wurde, einen Schnitt von 86,3 Punkten hingelegt. Highlight war der 2014 Quintus, eine trockene Rotwein Cuvée, mit 87 Punkten.
Alle Weine finden sich in unserem Weinführer.
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. Fotos: PR sofern nicht anders angegeben.