Direkt oder indirekt: Das ist die Grundsatzfrage
Bei der direkten Methode wird das Grillgut auf dem Rost direkt über die glühenden Kohlen gelegt und erhitzt. Damit beide Seiten gar werden, muss es nach der Hälfte der Garzeit gewendet werden. Diese Methode eignet sich für Steaks, Hamburger, Koteletts und andere Speisen mit kurzer Garzeit (bis zu 25 Minuten). Hierbei ist der Holzkohlengrill deutlich uriger, romantischer, aber auch aufwendiger als der Gasgrill. Jedoch braucht die Kohle mindestens eine halbe Stunde, bis der Grillspaß beginnen kann. Bei der indirekten Methode hingegen wird das Fleisch nicht auf der Glut gegart, sondern durch den Rauch und die warme Luft. Dauert natürlich länger, das Fleisch wird dafür aber butterweich und zart. Die indirekte Grillmethode ähnelt der des Garens; das Grillgut hat aber ein besseres Aroma und Aussehen, als das aus dem Backofen.
Geheimnis Kugelgrill
Für das indirekte Grillen empfiehlt sich ein Kugelgrill. Dieser besteht aus zwei fast gleich großen Hälften. In der unteren Hälfte liegt der Kohlenrost, das Brennmaterial liegt also nicht direkt auf dem Boden der Halbkugel. Die Kohlen bekommen durch das Belüftungssystem von unten mehr Sauerstoff und erzeugen so schneller eine lang beständige Hitze. Darüber liegt der Edelstahlrost. Die obere, abnehmbare Kugelhälfte hat einen Griff, Lüftungslöcher und bei manchen Modellen noch ein Thermometer. Die Geräte sind einfach zu platzieren und stehen auf jedem Untergrund wackelfrei. Die Hitze, reflektiert durch den Deckel und der Innenfläche des Grills, grillt das Grillgut gleichmäßig von allen Seiten. Besonders für Grillgut, welches länger als 25 Minuten gegrillt werden muss oder für Grillgut, das zu empfindlich ist, um bei direkter Grillmethode gegrillt zu werden, zum Beispiel für Braten, Rippchen, ganze Hähnchen, Truthähne, andere große Stücke Fleisch oder Fischfilets ist diese Methode zu empfehlen.
Wein zum Grillen - mehr als eine Alternative
Ignorieren wir doch einfach das Vorurteil, dass nur Bier zum Grillen passt. Denn Grillen ist deutlich mehr als Bratwurst und Bier. Hier kommen ein paar deutlich angenehmere und abwechslungsreichere Alternativen. Einen optimalen Begleiter zu jungem Gemüse und zartem Geflügel vom Grill findet man in den gut gekühlten, zartfruchtigen, erfrischenden, badischen Sommerweinen wie z. B. einem dezenten Riesling, Rivaner, oder auch Weißherbst oder Rose. Kombinieren Sie doch einmal Früchte und Geflügel: Saftiges Hähnchenfleisch mit Ananas auf Spieße gesteckt, vielleicht noch eine Scheibe Bauchspeck dazwischen. Dann passt sogar ein nicht ganz so fruchtsüßer Gewürztraminer. Entkernen Sie eine Dattel und füllen diese mit einem Stück Gorgonzola und umwickeln das Ganze mit einer Scheibe Bacon. Süß, scharf und salzig. Ein Spätburgunder aus dem Barrique passt hervorragend dazu.
Probieren geht über studieren
Immer mehr setzt sich der Trend durch, Grillgut vorab in aromatische Marinaden einzulegen. Schonendes Garen im Kugelgrill verleiht dem Ganzen intensive Aromen. Bei einem solchen Potpourri von Düften und Aromen muss auch der Wein geschmacklich mithalten können. Volle, saftige Weine mit Ausdruck sind hier besonders gefragt: Kräftige Grauburgunder oder auch saftige Spätburgunder bieten als Begleiter zum Barbecue viel Potenzial. Beim Fisch wiederum ist Leichtigkeit angesagt. Forelle, Saibling oder Dorade gegrillt harmonieren bestens mit Weißburgunder, Chardonnay und Silvaner. Aber egal was und wie Sie grillen, bei allem, was mit Essen und Trinken zu tun hat, gilt: Probieren geht über studieren. Frönen Sie einfach Ihrer Lust, denn erlaubt ist, was gefällt.
Text: Horst Kröber; Fotos: wie angegeben