Wein und Krebs: Prof. Nicolai Worm über den Einfluss des Lebensstils

kein genereller Zusammenhang von Weinkonsum und Krebs – große Rolle spielen Trinkmuster und Lebensweise

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Wein und Krebs: Prof. Nicolai Worm über den Einfluss des Lebensstils' Wein und Krebs: Prof. Nicolai Worm über den Einfluss des Lebensstils
Prof. Dr. Nicolai Worm. Foto: Deutsche WeinakademieIn einem aufschlussreichen Interview spricht Ernährungswissenschaftler und Wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. Nicolai Worm über den komplexen Zusammenhang zwischen Weinkonsum und Krebsrisiko. Hier eine Zusammenfassung:

Keine Pauschalierungen

Anstatt pauschale Aussagen zu treffen, betont er, dass zahlreiche Faktoren wie Trinkmuster, die Art des konsumierten Getränks und der allgemeine Lebensstil eine Rolle spielen. Diese Faktoren müssen berücksichtigt werden, wenn es um den Zusammenhang von Wein und Krebs geht.

Viele Faktoren beeinflussen das Krebsrisiko

Worm erklärt, dass Wein nicht generell als Risikofaktor für Krebs gesehen werden kann. Wichtige Einflussfaktoren sind die Menge und Häufigkeit des Konsums, aber auch der Lebensstil des Einzelnen. „Es kommt darauf an, wie der Wein getrunken wird“, sagt Worm. Der regelmäßige, aber maßvolle Genuss, im Rahmen eines gesunden Lebensstils, wie er in mediterranen Ländern üblich ist, ist unbedenklich. „Exzessiver Alkoholkonsum ist dort selten“, so Worm. In diesen Regionen wird Wein oft zum Essen getrunken, was unter Umständen sogar gesundheitliche Vorteile bietet.

Unumstritten ist aber, dass starker und häufiger Alkoholkonsum hingegen das Krebsrisiko erhöht, unabhängig davon, ob es sich um Wein, Bier oder Spirituosen handelt. Worm betont, dass es eine differenzierte Betrachtung braucht, um das Krebsrisiko durch Alkoholkonsum richtig einzuordnen.

Mediterrane Ernährung und der moderate Weingenuss

Mediterran genießen. Foto: anaumenko Adobestock

Besonders hebt Worm den moderaten Weinkonsum im Rahmen der mediterranen Ernährung hervor. Diese Ernährungsweise, die reich an frischem Gemüse, Fisch, Olivenöl und Nüssen ist, zeichnet sich durch einen maßvollen Konsum von Wein aus.

Studien zeigen, dass der moderate Konsum von Wein in Verbindung mit einer gesunden Ernährung, wie sie in der mediterranen Küche üblich ist, kein erhöhtes Krebsrisiko bedeutet. Im Gegenteil: In einigen Untersuchungen wird sogar ein leicht verringertes Risiko beobachtet. Das Zusammenspiel von Antioxidantien aus der Nahrung und dem maßvollen Genuss von Wein trägt zu diesen positiven Effekten bei.

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Der Lebensstil ist entscheidend: Bewegung und Gewicht

Bewegung und Gewicht. Foto: Ivanko Brnjakovic - AdobestockNeben dem Alkoholkonsum spielen weitere Faktoren eine große Rolle im Hinblick auf das Krebsrisiko. Worm betont, dass Krebs eine multifaktorielle Krankheit ist. Neben der Ernährung haben Faktoren wie körperliche Aktivität und Körpergewicht einen wesentlichen Einfluss. Menschen, die einen aktiven Lebensstil führen und auf ihr Gewicht achten, haben oft ein deutlich geringeres Krebsrisiko, auch wenn sie Wein konsumieren.

„Studien zeigen, dass Menschen, die sich viel bewegen und auf ihr Gewicht achten, seltener an Krebs erkranken, selbst wenn sie Wein in Maßen trinken“, erläutert Worm. Übergewicht und Fettleibigkeit sind hingegen anerkannte Risikofaktoren für viele Krebsarten. Leider wird dieser Faktor in vielen Studien über den Zusammenhang von Alkohol und Krebs oft nicht ausreichend berücksichtigt.

Fazit: Maß und Balance

Die richtige Ballance. Grafik: taelefoto - AdobstockWorm macht deutlich, dass pauschale Aussagen über Wein und Krebs oft irreführend sind. Ein differenziertes Verständnis des eigenen Lebensstils und der persönlichen Trinkgewohnheiten ist unerlässlich. Moderater Weingenuss im Rahmen einer gesunden Ernährung und eines aktiven Lebensstils stellt kein erhöhtes Krebsrisiko dar und könnte sogar gesundheitliche Vorteile bringen.

Das vollständige Interview mit Prof. Dr. Worm findet sich hier.

Hier die Quellenangaben von Prof. Worm

Quelle des Artikels: Deutsche Weinakademie. Erstellt am 09.10.2024
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