Eigentlich ist es ein Zwillingspaar, der edle Tropfen und der schön gedeckte Tisch. „Kleider machen Leute“, sagt das Sprichwort, und wer, unter uns Männern, hätte sich nicht schon heimlich nach einer schick gekleideten Frau oder einer im flotten Cabriolet umgesehen? „Das Auge isst mit“, heißt es auch. Warum sollte dies nicht für gute Tropfen gelten, die wir in schöner Umgebung noch lieber genießen, eine schöne Tafel, die den Wein zugleich emporhebt? Kurzum wir sind empfänglich für schöne Dinge und sehen sie positiv. Warum auch nicht? Ein wenig Luxus mit einer schön gedeckten Tafel bei entsprechenden Anlässen darf man sich doch leisten.
Ich habe mich dazu ein wenig umgesehen. Natürlich ist die Auswahl riesig, doch hier einiges, das mir besonders gefallen hat, zum Beispiel die Porzellanteller aus der Serie Auréole Colorée von Fürstenberg, die vom Stil-Avantgardisten Peter Kempe entwickelt wurden. Besonders ins Auge gestochen haben mir die mehrfachen Farben, die an warme Gefilde sowie an Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter erinnern. Raffiniert lässt sich die Tellerfarbe damit zu Gerichten wählen, ja sogar zum Wein. Kurzum, Tellerdekor und Weinfarbe zu kombinieren, das wäre doch einmal neu! Wer mehrere Farben dieses Porzellans im Schrank hat, kann es einmal ausprobieren.
Dass zum schön gedeckten Tisch Silber gehört, versteht sich fast von selbst, nicht nur des edlen Materials wegen, sondern weil sich Silber einfach angenehmer und wärmer anfasst als Stahl. Reduziert und edel fand ich die Serie Avenue von Robbe & Berking in 925 Silber.
Doch beim Wein spielen natürlich die Gläser eine große Rolle, denn sowohl Form, wie Größe und Glasdicke beeinflussen ihn merklich. Gut gefallen hat die Serie „Classic Select“ von Zwiesel. Die Form mutet nicht nur modern an, sondern sie bietet auch eine verhältnismäßig große Oberfläche für den Wein, so dass das Glas fast schon wie ein kleiner Dekanter wirkt. Das Aroma entfaltet sich so noch besser. Dennoch bleibt durch die sich stark verjüngende Form der „Kamineffekt“ erhalten, womit das Bukett gut eingefangen wird, und die Nase es bestens aufnehmen kann. Dünnes Glas ist selbstverständlich, weil es an kühlen Wein wenig Wärme abgibt, es sei denn, das Glas wurde zuvor gekühlt. Dann kann es auch dicker sein, was ja von Espressotassen im umgekehrten Sinn bekannt ist. Witzig und einmal anders fand ich das Weinglas mit buntem Dekor von Ritzenhof, das im Übrigen die weinfachlichen Ansprüche voll erfüllt.
Und nun viel Freude beim Genießen! Dieter Simon, Chefredakteur bonvinitas