Beste Weine: bonvinitas-Entdeckungen von Dieter Simon
der Weingüter: Maximin Grünhaus, Prinz Salm und Nelles
https://bonvinitas.com/media/reviews/photos/thumbnail/780x560c/85/ee/e5/beste-weine-bonvinitas-entdeckungen-von-dieter-simon-7-1619106549.jpg91 grüne Punkte
(bonvinitas Kategorie1, trocken bis 12% Alkohol) vergab ich an den 2020 Schloss Riesling trocken des Weinguts Maximin Grünhaus/Mosel, mit 11,5% Alkohol, zu dem ich notiert habe: Lebendiges Bukett mit Noten von Zitrone, Sandkuchen, ein Hauch Artischocke; sehr rassiger hocheleganter Riesling mit schöner Balance zwischen Rasse und Frucht; elegantes Finish – ein Trinkspaß, der nachverlangt. Ein leichter trockener Wein hoher Qualität, Weine, über die ich mich immer besonders freue.
Mit 93 orangen Punkten
(bonvinitas Kategorie 3, Weine mit Restsüße) taxiert habe ich den 2020 Maximin Riesling, ebenfalls vom Weingut Maximin Grünhaus, mit 11,5%: In der Nase feine, sehr gut eingebaute Fruchtnoten mit Anklängen an Zitronengelee und Gletscherbonbon; auf der Zunge sehr harmonisch mit schöner in dezente Süße eingebauter Frucht, die sich im Finish fortsetzt.
Das Weingut Maximin Grünhaus
liegt im gleichnamigen Ortsteil von Mertesdorf im Ruwertal und wird in sechster Generation von Maximin von Schubert zusammen mit seiner Ehefrau Amelie geführt. 37 Hektar beträgt die Rebfläche in den renommierten Lagen Abtsberg, Herrenberg und Bruderberg direkt am Gut mit überwiegend Blauschiefer-Böden und 90% Riesling.
91 rote Punkte
(bonvinitas Kategorie 2, trocken, über 12%) habe ich dem 2020 Weißburgunder trocken vom Weingut Prinz Salm zuerkannt, mit 12,5% Alkohol: Weiches Bukett mit typischer Frucht: Äpfel, Quitte, Litschi; auf der Zunge kräftig, sehr individuell, viel Stoff, was sich im Finish fortsetzt – ein in sich schön stimmiger, sehr harmonischer Wein.
93 grüne Punkte
vergab ich dem 2019 Riesling trocken Vom roten Schiefer, ebenfalls von Prinz Salm, mit 12%: Sehr präsentes, einnehmendes Bukett mit Anklängen an Äpfel, Limetten, mit mineralischen Noten; auf der Zunge sehr kräftig, individuell, mit Terroirnoten, die einen mit auf die Reise nehmen; im Finish bleiben feste mineralische Noten auf breitem Fundament mit nochmaliger Frucht, die an Kumquat anklingt - sehr gut, sollte man in Erinnerung behalten, lauten Anmerkungen in meinen Notizen.
Das Weingut Prinz Salm
in Wallhausen an der Nahe wird heute von Prinz Felix und Prinzessin Victoria geführt mit 18 ha an der Nahe und in Rheinhessen, größten Teils mit Riesling bestockt, 73%, daneben auch mit Spät-, Weiß, und Grauburgunder sowie weiteren Sorten. Als Deutschlands ältestes Weingut im Familienbesitz kann man auf eine über 800-jährige Geschichte zurückblicken, wurde doch in einer Urkunde vom 1. Mai 1219 die heutige Lage Felseneck des Weinguts erwähnt, die ein Vorfahre der heutigen Prinzen Salm seinerzeit als Sicherheit gab.
92 rote Punkte
habe ich für den 2018 „1 Ahr“ Spätburgunder Rotwein trocken notiert vom Weingut Nelles in Heimersheim an der Ahr, mit 13,5%: In der Nase sehr feine, vielschichtige Frucht mit Anklängen an Kirschen, Preiselbeerkompott, Milchschokolade; am Gaumen ein sehr eleganter vielsagender Spätburgunder mit viel Spiel; im Finish weiche Tannine mit einer kleinen Erinnerung an Rumtopf zum Abschluss.
93 rote Punkte
vergab ich dem 2018 „Ruber“ Spätburgunder trocken, ebenfalls von Nelles, mit 12,5%: Sehr feingeschliffenes, fruchtiges, sehr kräftiges Bukett mit Noten von Kirschen, Hagebutten, Wacholder; auf der Zunge ein sehr feiner, wunderbar ausgewogener Rotwein; schön rundes Finish mit sehr harmonischen Tanninen.
Stolze 96 Punkte
wert fand ich den 2020 Spätburgunder Blanc de Noir trocken, nochmals von Nelles, mit 12,5%: Ein super Bukett mit Noten von Erdbeeren, Himbeeren, einem Hauch Spargel bei viel Temperament; auf der Zunge ein sehr guter Blanc de Noir auf hohem Niveau mit harmonischer Kraft und Frucht bis hin zu Mandarinen; sehr harmonischer, kräftiger Abgang mit Blitzen von Lebkuchen.
Weingut Nelles
Das 8.5 ha Weingut mit Besitz in den Lagen Heimersheimer Landskrone und Burggarten, Neuenahrer Sonnenberg und Schieferlay ist von FAIR`N GREEN zertifiziert. Im Keller reifen die Weine nach einer natürlichen Gärung ohne jegliche Schönung und werden vielfach nicht einmal filtriert. Geführt wird es von Thomas und Junior Philip Nelles. Stolz ist man auf „1479“, das man wie eine Marke führt, stammt aus diesem Jahr doch eine Urkunde, in der ein Vorfahre, Peter Nelis, für hohe Zinszahlungen eines Weinbergs an der Landskrone erwähnt st.
VDP und Schlumberger
Die genannten Weingüter sind allesamt Mitglieder des VDP, Verband Deutscher Prädikatsweingüter, von dem viele ihrer Lagen als große bzw. erste klassifiziert sind. Zu beziehen sind die Weine außer direkt über die Schlumberger Vertriebsgesellschaft in Meckenheim, der sich die Weingüter anvertraut haben.
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. Fotos: PR