Mosel: Maxime Herkunft Mosel gegründet, Vorsitzender: Gerrit Walter

Noch höhere Qualitätsstandards für die Pyramide: Guts-, Orts- und Lagenweine

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Mosel: Weinlese in Winningen. Foto: Ralf KaiserIm Weinbaugebiet Mosel haben 30 Weingüter von der Saar bis hin zur Terrassenmosel den Verein „Maxime Herkunft Mosel e.V.“ gegründet. Als Erster Vorsitzender gewählt wurde Gerrit Walter aus dem Weingut Walter in Briedel an der Mosel. Walter ist bereits kräftig für die Region engagiert, als 2. Vorsitzender der Moseljünger und Mitglied im Bernkastler Ring, und möchte die Mosel voranbringen. „So macht es Sinn, das Ruder zu übernehmen“, betont er. bonvinitas hat ihn nach den Gründen und Zielen befragt:
 

bonvinitas. Herr Walter, was ist der Grund, warum wurde die Maxime Herkunft Mosel gegründet?

Gerrit Walter: Wir wollen einen hohen Qualitätsstandard an der Mosel etablieren. Es ist auf dem Qualitätssektor zwar schon einiges passiert, dennoch ist damit zu rechnen, dass die Mosel noch etliche Hektar verliert. Denn es kann für eine gute Qualität nicht das Ziel sein, den Lebensmitteleinzelhandel mit 2 Euro Weinen zu bedienen. Unser Ziel für die Mosel lautet: ‚klein aber fein‘.

bonvinitas: Wie soll das im Einzelnen aussehen?

Gerrit Walter: Wir wollen die neue Qualitätspyramide gemäß dem 2021 renovierten Weingesetz stärken: Guts-, Orts- und Lagenweine - Gutsweine als Einstieg, darüber Orts- und Lagenweine und dies mit noch höheren Qualitätsanforderungen für unsere Mitglieder, Weine mit den typischen Herkunfts- und Terrorcharakteristiken. Wir möchten, dass die Verbraucher diese Pyramide schätzen und sich daran orientieren, insbesondere an unseren noch strengeren Maßstäben für die Mitgliedsbetriebe.

bonvinitas: Wie sehen diese höheren Qualitätsanforderungen für die Mitglieder aus?

Gerrit Walter: Unsere Höchsterträge für Ortsweine betragen 80 hl/ha, für Lagenweine 60 hl/ha. Ortsweine dürfen erst ab 1. April nach der Ernte auf den Markt kommen, Lagenweine ab 1. September im Gegensatz zur gesetzlichen Regelung ab 15. Dezember bzw. 1. März.

bonvinitas: Wie sieht das Verhältnis dieser Pyramide zu den bisherigen klassischen Qualitätsbezeichnungen, wie zum Beispiel Spätlese, aus?

Gerrit Walter: Unsere erhöhte Qualitätspyramide gilt für trockene und feinherbe Weine. Für rest- und edelsüße Weine bleiben die bisherigen Qualitätsbezeichnungen, wie z.B. Spätlese oder Auslese, bestehen. So wird es bei unseren Mitgliedern keine trockenen Spätlesen geben.

bonvinitas: Wie wollen Sie die Qualität sichern?

Gerrit Walter: Jedes Jahr soll es eine große Qualitätssicherung geben. Die Mitglieder müssen ihr gesamtes Portfolio vorstellen, das dann neutral und unabhängig überprüft wird. Die gilt auch für die Neuaufnahme von Mitgliedern. Die einzelnen Kriterien müssen wir noch erarbeiten.

bonvinitas: Wie viele Mitglieder wollen Sie gewinnen?

Gerrit Walter: Wir sind mit 30 Mitgliedern gestartet. Unser Ziel sind 100 bis 150 Mitglieder, ähnlich der Moseljünger.

bonvinitas: Wie sind Sie auf den Namen Maxime Herkunft Mosel gekommen?

Gerrit Walter: Es gibt schon die Maxime Herkunft Rheinhessen. Wir wollten keinen komplett neuen Namen etablieren, damit sich die Weinfreunde verstärkt daran orientieren können.

bonvinitas: Sehr geehrter Herr Walter, ich danke Ihnen für dieses Gespräch und wünsche Ihnen mit Ihrer Maxime viel Erfolg.

Die Fragen stellte: Dieter Simon, Herausgeber & Chefredakteur bonvinitas

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