Weißer Wein aus blauen Trauben?
Spätburgunder weiß gekeltert oder Blanc de Noir
https://bonvinitas.com/media/reviews/photos/thumbnail/780x560c/8f/cc/f6/weisser-wein-aus-blauen-trauben-9-1392283764.jpgWeiß funkelt er im Glas, mal heller mal dunkler, aber eindeutig ein Weißwein. Aber aus blauen Trauben, wie kommt das? Auf dem Etikett steht Spätburgunder weiß gekeltert oder Pinot Noir Blanc de Noir. Was hat das zu sagen?
Frisch-fruchtige Aromen steigen in die Nase, sie erinnern an Zitrus, Mango, Pfirsiche. Kräftig und elegant zeigt sich ein Spätburgunder Blanc de Noir am Gaumen, ähnlich wie ein Grauburgunder, doch mit mehr Dichte und im Finish etwas kerniger. Das charakterisiert ihn. Insgesamt ein sanfter, kraftvoller Wein, doch nicht ohne Temperament! Übrigens wird auch der klassische Champagner weitgehend aus hell gekeltertem blauen Spätburgunder hergestellt. So ist Blanc de Noir, der Name kommt ja aus dem Französischen und bedeutet „weiß von schwarz“, nicht ganz neu, erobert aber als Wein auch immer mehr Freunde.
Wie wird nun Wein aus blauen Trauben weiß? Der Farbstoff befindet sich nur in den Beerenhäuten, der Saft ist hell. Kommt die Traube rasch nach der Lese auf die Kelter und wird der erste Saft schonend abgezogen, bleibt dieser hell, und es entsteht ein weißer Wein. Weinrechtlich gesehen gilt ein Blanc de Noir übrigens als Rosé, obwohl er auch im Geschmack ein ganz anderer Wein ist. Denn die Brombeer- und Erdbeernoten bleiben dem Rosé vorbehalten.
Fotos:
- Dr. Dieter Simon