Bei der diesjährigen Prämierung des Badischen Weinbauverbands erhielt das Weingut Andreas Männle den „Ehrenpreis des Badischen Weinbauverbands“, womit klar ist, dass es als „Nummer 1“ mit der höchsten Durchschnittspunktzahl abgeschnitten hat.
Es ist schon zum zweiten Mal, dass dies dem Durbacher Familienweingut gelang, das auch schon viele internationale Auszeichnungen errungen hat. So lohnt der nähere Blick, wer dieser Weinerzeuger, der ohne Zweifel zur ersten Reihe badischer Weingüter gehört, eigentlich genauer ist, und wie sich seine Weine näher charakterisieren.
Junior Thomas Männle, der für die Weinbereitung zusammen mit der Kellermeisterin Annette Bähr für die Weinbereitung verantwortlich zeichnet: „Die Leute wollen ja nicht Edelmetall sondern guten Wein trinken. So darf ich unter unseren insgesamt 39 prämierten Gewächsen vielleicht einige herausgreifen.“ Männle beschreibt dann folgende Tropfen eingehender: Seine 2012 Klingelberger (Riesling) Spätlese trocken – ein Wein mit belebender Zitrusaromatik und feinem Fruchtsäurespiel; seinen 2012 Grauburgunder Kabinett trocken: schön weich mit Noten von frischen Äpfeln und Anklängen an Karamell; seine 2010 Spätburgunder Spätlese trocken im Barrique gereift: ein runder edler Rotwein mit schöner Burgunderfrucht; seine 2012 Scheurebe Spätlese fruchtig: schlichtweg eine wahre Fruchtbombe mit Noten von Cassis, Ananas, Maracuja und Litschi.
Das 15 Hektar Weingut liegt schon außerhalb des Orts in Richtung Oberkirch eingebettet in die liebliche, von Wäldern gekrönte Weinbergslandschaft. Der größte Teil der Reben liegt gut arrondiert in der Nähe des Hauses und bildet die exklusive Eigenlage Bienengarten. Es sind beste windgeschützte Hänge mit den für den Schwarzwaldsaum typischen Granitverwitterungsböden. Sie geben den Weinen ein schönes Mineralgerüst mit. Weiterer Besitz befindet sich in ebenfalls bester Lage oberhalb der Dorfmitte. Die gute Arrondierung erklärt sich aus der Geschichte. Das Gut gehörte ehemals den Markgrafen von Baden und war mit deren unweit gelegenem Schloss Staufenberg verbunden. 1919 hatte es die Familie Männle erworben. Thomas Männle bildet inzwischen die vierte Generation.
Bei der Familie fällt auf, dass ein außergewöhnlich freundlicher Ton herrscht, auch mit den Mitarbeitern des Teams. Man fühlt sich auch als Besucher sofort irgendwie zu Hause. Das mag wohl gleichermaßen für die Reben und deren Pflege gelten. „Die Qualität beginnt im Weinberg. Was man dort versäumt hat, kann man im Keller kaum noch nachholen“, betont Thomas Männle. So zeigen sich die Weinberge mustergültig. Man sieht ihnen die beste Pflege an. Selbstverständlich geschieht die Lese von Hand und je Sorte und Lage zum jeweils optimalen Zeitpunkt. Man lässt sich Zeit. Der Keller ist sehr modern ausgestattet, mit allem was es zu einer kühlen gezügelten Gärung und besten Weinpflege braucht. Wenn man die Männle-Weine insgesamt charakterisieren will, so fällt auf, dass sie durchweg sehr saftig schmecken und eine gekonnte Balance zwischen Vollmundigkeit und Eleganz aufweisen. Man spürt und schmeckt diese eigene Handschrift immer wieder raus, die wohl auch die Prüfer bei der Weinprämierung erneut überzeugt hat. Was allerdings nicht wundert, wurde doch der oben beschriebene Klingelberger – Riesling unlängst auf dem internationalen Wettbewerb Mundus Vini als bester Weißwein Badens ausgezeichnet. Gleiches sprechen drei Goldmedaillen auf dem jüngsten und weltweit größten Weinwettbewerb AVC Vienna, um nur die allerneusten Auszeichnungen zu nennen.