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Biodiversität im Weinbau: Neue Maßnahmen und Forschung

Projekt AMBITO: Entwicklung und Anwendung eines modularen Biodiversitäts-Toolkits für den Weinbau in Deutschland

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Biodiversität im Weinbau: Neue Maßnahmen und Forschung - Projekt AMBITO: Entwicklung und Anwendung eines modularen Biodiversitäts-Toolkits für den Weinbau in DeutschlandBiodiversität im Weinbau: Neue Maßnahmen und Forschung - Projekt AMBITO: Entwicklung und Anwendung eines modularen Biodiversitäts-Toolkits für den Weinbau in Deutschland
Deutschlands Weinberge sollen bunter werden: Im Bundesprogramm Biologische Vielfalt startet das  neue Projekt „AMBITO – Entwicklung und Anwendung eines modularen Biodiversitäts-Toolkits für den Weinbau in Deutschland“,  in dem Winzerinnen und Winzer in allen 13 Weinbaugebieten beraten werden, wie sie mehr Biodiversität in ihre Reblandschaft bringen können. Dazu haben sich der Verband für nachhaltigen Weinbau, Fair and Green e.V., und die Hochschule Geisenheim zusammengetan, unterstützt durch den Deutschen Weinbauverband. Das Bundesamt für Naturschutz fördert das Projekt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit über sechs Jahre mit 4,4 Mio. Euro.
 

„Der deutsche Weinbau geht mit dem Projekt hinsichtlich der Förderung der Biodiversität einen großen Schritt voran und stellt sich seiner Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt“, betont Klaus Schneider, Präsident des deutschen Weinbauverbands. Denn aktuell ist die biologische Vielfalt in vielen Weinbauregionen gering und entspricht in keinerlei Weise ihrem Potenzial. Viele Winzerinnen und Winzer wären jedoch bereit, Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität umzusetzen – aber das praktische Wissen dazu fehlt, und es mangelt an Beratungsangeboten und passgenauen Förderprogrammen. Hier setzt das neue Projekt an:

Fair and Green berät im ersten Schritt 30 Modellbetriebe bundesweit, wie sie die Artenvielfalt in ihrer Arbeit fördern können. Gleichzeitig wird ein digitales Handbuch mit Maßnahmenvorschlägen entwickelt, mit dessen Hilfe eine weit größere Zahl von Betrieben erreicht werden soll. 

Die Hochschule Geisenheim berät und erforscht begleitend innovative Maßnahmen, wie sich in und um den Weinberg mehr Artenvielfalt fördern lässt und welche sozioökonomischen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um die Biodiversität im Weinbau nachhaltig zu stärken. „Neben dem Klimawandel ist der stetige Verlust an Arten eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Forschung und Praxis müssen dabei Hand in Hand arbeiten, um diesen Trend zu verlangsamen und langfristig umzukehren. Wir versprechen uns viele neue Erkenntnisse aus diesem groß angelegten und langfristigen Projekt“, sagt der Präsident der Hochschule Geisenheim, Prof. Dr. Hans Reiner Schultz. 

Fast schon eine StreuobstwieseFast schon eine Streuobstwiese

Das Projekt richtet sich an Weinbaubetriebe in allen Weinbauregionen Deutschlands und schließt sowohl selbstvermarktende Weingüter als auch Weinbaubetriebe in Genossenschaften und Kellereien ein. Durch Leuchtturmbetriebe in jeder Region sowie durch regionale Biodiversitätsforen wird das Projekt weitere interessierte Betriebe zum Mitwirken einladen. „Wir wollten von Anfang an ein System entwickeln, das nicht rein schwarz-weiß entscheidet, sondern die Winzerinnen und Winzer in der Lösungsfindung unterstützt. Wir freuen uns sehr, mit diesem Projekt nun ein Instrument zu haben, um über unser Zertifizierungssystem hinaus mit zahlreichen Weinbaubetrieben in Deutschland zusammenarbeiten zu können. Wir werden in allen Weinbauregionen Biodiversitätsforen durchführen und dazu alle interessierten Betriebe einladen“, so der Vorsitzende und Initiator von Fair and Green e.V., Dr. Keith Ulrich. 

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken. 

Von der Hochschule Geisenheim University sind damit befasst die Professoren Ilona Leyer, Institut für angewandte Ökologie, und Eckhard Jedicke, Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz.

Weitere Informationen: https://bit.ly/bfn_ambito

Quelle: Hochschule Geisenheim University; Fotos: Prof. Ilona Leyer

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