Im zweiten Anlauf haben es die Climats-Lagen des Burgund und historische Lagen, Produktions- und Distributionsstätten der Champagne auf die Liste des Unesco-Welterbes geschafft. Am 4. Juli gab das Komitee der Weltorganisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur ihre Entscheidungen bekannt.
Bestlagen im Burgund
Bei den Climats im Burgund handelt es sich um bestimmte Weinbergsparzellen an den Hängen der Côte de Nuits und der Côte de Beaune südlich der Stadt Dijon. Sie unterscheiden sich durch Geologie und Ausrichtung ebenso wie durch ihre Weinstile. Die beiden Hauptrebsorten sind Chardonnay und Pinot Noir. Die Cru-Weine aus diesen Lagen genießen weltweite Reputation. Der Welterbe-Status schließt auch die angrenzenden, Weinbau treibenden Dörfer und die Stadt Beaune sowie das historische Zentrum von Dijon ein. Die Bewerbung war von dem berühmten Winzer Aubert de Villaine, Mitinhaber des Weingutes Domaines de la Romanée-Conti, vorangetrieben worden. „Die Region ist ein außergewöhnliches Beispiel für Weinanbau und -produktion, die sich seit dem Hochmittelalter entwickelt hat“, schreibt die Unesco dazu.
„Die Entscheidung bedeutet, dass wir unsere Qualitätsanstrengungen weiterführen müssen, ohne die Region unter eine gläserne Kuppel zu stellen“, kommentierte Claude Chevalier, Präsident des Bureau Interprofessionnel des Vins de Bourgogne (BIVB).
Die Wiege des Champagner
Der Welterbe-Status in der Champagne umfasst drei Stätten, an denen zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert die Produktionsmethode für Schaumweine auf Grundlage der Flaschengärung entwickelt wurde. Der erste Teil sind die historischen Weinberge von Hautvilliers, Aÿ und Mareuil-sur-Aÿ. Der zweite Teil ist der Anhöhe Saint-Nicaise in Reims, die von den Kellern traditionsreicher Hersteller durchzogen ist. Der dritte Teil sind die Avenue de Champagne und Fort Chabrol in Epernay, dem Zentrum des Champagnerhandels. „Diese drei Teile – historische Lagen, Produktionsstätten und die Champagnerhäuser als Distributionsstätten – bilden den gesamten Prozess der Champagner-Produktion ab. Die Stätten zeugen deutlich von der Entwicklung einer sehr spezialisierten Handwerkskunst, die zu einer agro-industriellen Unternehmund geworden ist“, so die Unesco.
Beim zweiten Mal hat es geklappt
Beide Regionen hatten sich schon einmal 2013 um den Welterbe-Status beworben, waren damals aber nicht zum Zug gekommen. Stattdessen waren für Frankreich die 25 000 Jahre alten Höhlenmalereien in Chauvet und die Vulkanlandschaft der Auvergne auf die Liste gekommen.
Damit gibt es nun insgesamt drei französische Weinregionen, die zum Unesco-Welterbe gehören: Seit 1999 ist auch Saint-Émilion, eine Unterregion des Bordeaux, auf der Liste. Außerdem ist die französische Küche seit 2010 Weltkulturerbe.