Das sind die besten Spätlesen 2014
Die Ergebnisse des 16. Deutschen Riesling Spätlese-Wettbewerbs in Fulda
https://bonvinitas.com/media/reviews/photos/thumbnail/780x560c/b0/06/f9/das-sind-die-besten-spaetlesen-2014-59-1439459086.jpgDas Verkoster-Team um den Weinfachmann Rudolf Knoll hatte bei den Fuldaer Spätlese-Tagen im Stadtschloss 137 Weine aus 65 Weingütern zu bewerten. Alle Spätlesen stammten aus dem Jahrgang 2014, darunter 63 trockene, 20 halbtrocken/feinherbe und 54 fruchtige Spätlesen. Für alle überraschend kam der Dreifach-Sieg des Weinguts Goldatzel aus dem Rheingau bei den halbtrockenen/feinherben Riesling Spätlesen.
Rheingauer Weingut Goldatzel räumt bei halbtrocken ab
In der Kategorie Spätlese trocken schaffte es der Hambacher Schlossberg des Weinguts Nägele (Pfalz) auf den ersten Platz. Ihm folgen vier gleich gut bewertete Weine auf dem zweiten Platz: vom Weinhaus Müller (Pfalz), vom Weingut Manz (Rheinhessen, 2 Weine) und vom Weingut W. J. Schäfer (Rheingau).
Bei den halbtrockenen Spätlesen kamen die Gewinnerweine des Weinguts Goldatzel aus den Lagen Rüdesheimer Bischofsberg, Geisenheimer Kläuserweg und Winkeler Hasensprung.
In der Kategorie Spätlese fruchtig erreichte eine Spätlese aus der Lage Hochheimer Reichestal vom Weingut Schreiber (Rheingau) den ersten Platz. Der zweite Platz wurde dreimal vergeben, an das Weingut Bastgen (Mosel), an das Weinhaus Müller (Pfalz) und an das Weingut Hain (Mosel). Platz 3 ging an das Weingut Joachim Flick (Rheingau).
Die höchsten Bewertungen (20 mögliche Punkte)
17,3 Punkte: 2014 Geisenheimer Kläuserweg Riesling Spätlese halbtrocken, Weingut Goldatzel (Rheingau)
17,2 Punkte: 2014 Hambacher Schlossberg Riesling Spätlese trocken, Weingut Nägele (Pfalz)
17,1 Punkte: 2014 Hochheimer Reichestal Riesling Spätlese fruchtig, Weingut Schreiber (Rheingau)
Die Sieger werden am 25. Oktober 2015 in Fulda ausgezeichnet.
Vermeintliche Katastrophe bescherte 1775 epochale Entdeckung
Die Spätlese wurde im Jahr 1775 auf dem Rheingauer Schloss Johannisberg gewissermaßen unfreiwillig erfunden. Das Weingut brauchte eine Leseerlaubnis vom Fürstbischof von Fulda, dem damaligen Besitzer des Schlosses. Der reitende Bote, der die Genehmigung vom Bischof überbrachte, verspätete sich in diesem Jahr um zwei Wochen – die Gründe dafür sind ungeklärt: Eine Version besagt, der Fürstbischof sei auf der Jagd und deshalb nicht erreichbar gewesen. Eine andere erklärt, der Kurier sei von Räubern überfallen und festgehalten worden.
Als er schließlich im Schloss eintraf, waren die Trauben in den Weinbergen schon von Fäulnis befallen. Dennoch entschied der Kellermeister, aus dem vermeintlich verdorbenen Lesegut Wein zu keltern – der später nicht nur ihn selbst, sondern die gesamte Weinwelt mit seiner Güte überraschte. Die Edelfäule war entdeckt.
Mehr Infos unter: www.spaetlese-tage-fulda.de
Fotos: Bild 1: Gerhard Raab/Spätlese-Tage-Fulda; Bild 2: Deutsches Weininstitut (DWI)
Textquelle: Deutsches Weininstitut (DWI)