Die frostigen Temperaturen der letzten Nächte boten optimale Rahmenbedingungen für die Lese von
Trauben für Eiswein. Dies wurde von deutschen Winzern weithin genutzt, so auch in Württemberg. Dortige VDP Weingüter melden:
Weingut Graf Adelmann, Kleinbottwar: Muskattrollinger mit einem Mostgewicht von über 200°
Oechsle aus dem Kleinbottwarer Oberer Berg
Weingut Jürgen Ellwanger, Winterbach: Riesling mit 185° Oechsle aus dem Schnaiter Altenberg
Weingut Herzog von Württemberg, Ludwigsburg: Cabernet Sauvignon mit 148° Oechsle aus
dem Untertürkheimer Mönchberg
Die Temperatur, mit der die Beeren auf die Kelter kommen, darf nicht höher als -7° C liegen. Gelesen wird daher in den kältesten Stunden in aller Morgenfrühe. Auf diese Weise bleibt das Wasser weitgehend in gefrorenem Zustand auf der Kelter zurück, und es entsteht eine natürliche Konzentration. Die hohen Oechslegrade führen dazu, dass nicht aller Zucker vergärt. So entstehen edelsüße Raritäten bei nicht zu hohen Alkoholwerten. Diese Weine mit ihrer klaren Fruchtnote besitzen ein hohes Alterungspotenzial. Eiswein wird nur in extrem geringen Mengen geerntet und kann wegen der Voraussetzung für starken Frost nicht in jedem Jahr auf die Flasche gebracht werden. Die trockenen Wetterverhältnisse der letzten Wochen haben zudem für ein qualitativ hochwertiges Lesegut gesorgt, weshalb verschiedene Mitglieder des VDP Württemberg die dazu notwendigen Temperaturen von -7° Celsius oder noch kälter genutzt haben, um Eiswein zu erzeugen. Übrigens: Obwohl die Trauben erst jetzt gelesen wurden, muss der Eiswein dennoch mit dem Jahrgang 2016 etikettiert werden, da diese der Ernte des letzten Jahres zugerechnet werden.
Text: Dieter Simon; Quelle VDP Württemberg; Foto: PR