Im Anbaugebiet Unstrut haben Mitte August starke Hagelstürme und Starkregen in den Weinbergen gewütet. Etwa das Landesweingut Kloster Pforta in Naumburg berichtet, das es ausgerechnet in seiner Prestigelage Gosecker Dechantenberg Schäden an 90-100 % des Leseguts verzeichnen muss. „Das heißt, fast jede Beere wurde durch die Hagelkörner verletzt. Die Trauben, je nach Reifegrad, sind nun besonders anfällig für Essigfäule und Wespenfraß“, berichtet Josefine Markwitz, Sprecherin des Weingutes.
Unwetter kam nur punktuell
Betroffen seien in erster Linie Silvaner und Weißer Burgunder, die in der Reife schon weiter sind. Beim Riesling sehe es noch nicht ganz so verheerend aus, „hier sind die Trauben noch härter.“ Aus diesen drei Rebsorten produziert das Weingut seine Lagenweine vom Buntsandstein. Auch eine Sandsteinmauer im oberen Bereich des Weinberges hielt dem druck durch die Regenmassen nicht stand und stürzte ein.
Wie es oft bei Hagel der Fall ist, ging er sehr punktuell nieder. In allen anderen Lagen verzeichnete Kloster Pforta keine Schäden – auch der nur einen Steinwurf entfernte Eulauer Heideberg blieb vom Unwetter verschont. Neben dem Weinbau verzeichneten auch die Apfelbauern in Goseck erhebliche Einbußen.
Auch Genossenschaftswinzer betroffen
In der letzten Augustwoche startet die Genossenschaft mit der Bonitur der Weinberge. Die Experten beurteilen dabei den aktuellen Zustand der Rebanlagen und schätzen danach Qualität und Quantität der kommenden Ernte ein. Dieses In-Augenschein-Nehmen ist die Basis für die Höhe des Traubengeldes, mit denen die Winzervereinigung die Leistungen ihrer Weinbauern vergütet. Gegenwärtig bewirtschaften 420 Mitglieder etwa 400 ha Rebfläche in der Saale-Unstrut-Region.