Offener Brief: Relais & Châteaux Deutschland zum 2. Lockdown
Deutsche Delegation von Relais & Châteaux bezieht klar Stellung
https://bonvinitas.com/media/reviews/photos/thumbnail/780x560c/b3/05/87/offener-brief-relais-and-chateaux-deutschland-zum-2-lockdown-100-1604488054.jpgAuf Anweisung der Bundesregierung müssen in Deutschland 2020 zum zweiten Mal Hotels und Gastronomie schließen. Im Moment bis Ende November. Mindestens. Das trifft unsere Branche mit ihren über 2,4 Millionen Mitarbeitern zum zweiten Mal nicht nur mehr als hart. Denn viele Betriebe leiden noch immer unter der Schließung der 1. Phase und der in diesem Zusammenhang entstandenen Umsatzeinbußen. Viele sind in ihrer Existenz bedroht und stehen vor dem Aus. Dieses Mal ist der Lockdown für die Branche der Hotellerie und Gastronomie unverhältnismäßig und ungerechtfertigt.
Vorbildlich alle Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt
Es steht außer Frage, dass wir versuchen müssen, die Infektionszahlen zu reduzieren. Zu einer der dazu notwendigen Maßnahmen zählt auch die Einschränkung des Bewegungsradius. Dass es dabei aber massiv eine Branche trifft, die vorbildlich und frühzeitig alle geforderten Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt hat und aus der nachweislich kaum eine Infektion herrührt, ist unverhältnismäßig. Zudem haben viele Betriebe massiv in die erforderlichen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen investiert.
Treffen verlagern sich in den privaten Bereich
Branche ist system- und sozialrelevant
„Wir hoffen sehr und setzen uns dafür ein, dass die Klagen der Branche dazu führen, dass die Schließzeiten verkürzt werden. Unsere Branche ist nicht nur systemrelevant, sondern vor allem auch sozialrelevant. Gerade in einem Monat wie November,“ führt Susanne Gräfin von Moltke weiter aus.
Ralf Kutzner, Gastgeber Relais & Châteaux Hotel Bülow Palace, Dresden: „Die aktuelle Situation trifft uns im Mark! Sind wir bereits beim ersten Lockdown finanziell durch das Raster gefallen, und mussten ohne jegliche Unterstützung von öffentlicher Seite auskommen, so trifft uns, und vor allen Dingen unsere Mitarbeiter die jetzige Situation umso härter. Durch die abermalige Kurzarbeit geraten viele unserer Mitarbeiter in finanzielle Not. Obwohl unsere Branche im Kampf gegen das Virus die höchsten Hygienemaßnahmen für viel Geld umgesetzt hat, sind wir nun zum wiederholten Mal diejenigen, die am meisten darunter leiden müssen!“
Annette Schwalbe, Relais & Châteaux Hotel Villa Hammerschmiede, Pfinztal: „Auch wir sind tief betroffen vom erneuten Lockdown, da wir durch die gut gebuchten Sommermonate optimistisch auf November und Dezember geschaut hatten. Jetzt ist die Verunsicherung unserer Gäste so groß, dass fast alle Veranstaltungen bis zum Jahresende storniert wurden.“
Meinrad Schmiederer, Gastgeber Relais & Châteaux Hotel Schwarzwaldresort Dollenberg, Bad Peterstal-Griesbach: „Das Wochenende im Hotel war geprägt von Abreisen, Abschied und Enttäuschungen. Die Frage, wie es weitergehen soll, überlagerte alles. Dabei ist es doch wissenschaftlich erwiesen, dass die hohen Fallzahlen an Infizierten vor allem aus privaten Feiern herrühren und nicht aus der Gastronomie oder gar der Hotellerie. Unsere Branche hat sich -wie allgemein anerkannt -an die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln gehalten wie kaum eine andere Branche in der Öffentlichkeit.“
Über Relais & Châteaux
Bildunterschrift: Von links: Susanne Gräfin von Moltke, Eigentümerin Hotel Gut Steinbach, Reit im Winkl, Foto: Markus Mischek; Meinrad Schmiederer, Inhaber Schwarzwaldresort Dollenberg, Bad-Peterstal-Griesbach; Hoteldirektor Ralf Kutzner, Hotel Bülow Palais, Dresden, Foto: Aanne Huneck; Annette Schwalbe, Hotel Villa Hammerschmiede, Pfinztal
Quelle: Relais & Châteaux, Schaffelhuber Communications; Fotos: PR sofern nicht anders angegeben