Und man kann Schokolade auch hören: Jede Tafel, die nicht unbedingt groß sein muss, lässt bei dem Geräusch, dem Knacken, Rückschlüsse auf die Art und die Herkunft des wertvollen Naschwerks zu.
Jürgen Bluhm, da war er gerade 20 Jahre alt geworden, wurde vom Fernweh gepackt. Und irgendwie zog es ihn mit fast magnetischer Kraft in die Teile der Erde, wo schon seit Jahrtausenden Kakao als Kulturgut, Zahlungsmittel und später auch Wirtschaftsgut die Reise sukzessive in die Neue und die Alte Welt antrat. Bluhm lernte Tempel kennen, tauschte sich mit Archäologen aus, die ihm etwas nach dem Studium der antiken Bauten vom Kakao erzählen konnten. Und immer wieder entdeckte er seltene Kakao Bäume. Und die geheimnisvolle Kultur der Maya machte ihn neugierig. Die Länder Mittel- und Südamerikas wurden zu seiner bevorzugten Destination.
Für Jürgen Bluhm ist dieses Buch auch eine umfassende Liebeserklärung an die Menschen, die Kultur und die Natur Lateinamerikas. Und eine Aufklärungsschrift. So sind seine Lesungen stets mehr als reine Wortbeiträge. Bluhm bezieht das Publikum mit ein, lässt es verkosten und spielt in zwei Stunden gekonnt und engagiert, spannend und unterhaltsam seine Variationen in Schoko-Moll oder Schoko-Dur, coram publico, vor.
Seine Themen ranken sich um die tropische Köstlichkeit und Kostbarkeit. Er erklärt und erzählt von der Geschichte und der Kultur des Kakaos, und erläutert die Zusammenhänge zwischen Natur und Biodiversität. Er berichtet sehr überzeugend darüber, dass dieses Genussmittel für ihn zu einer Metapher für ein umfassendes Naturverständnis geworden ist. Und das beschreibt er in seinem Buch. Für die Fotos und Abbildungen in seinem Buch, hat er auf ein Team exzellenter Fotografinnen und Fotografen zurückgreifen können. Schließlich gehört der fotoforum-Verlag e.K in Münster zu den führenden deutschen Verlagen für Fachzeitschriften und Fachbücher zum Thema Fotografie.
Text: Alexander Wischnewski. Abbildungen Cover und Innenseiten: Edition Bildperlen