Frauen trinken mehr Wein als Männer – und vieles über den Weinkonsum

Weinkundenanalyse 2018/19 Deutschland der Hochschule Geisenheim

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Von  8508
Frauen trinken mehr Wein als Männer – und vieles über den Weinkonsum: Weinkundenanalyse 2018/19 Deutschland der Hochschule Geisenheim' Frauen trinken mehr Wein als Männer – und vieles über den Weinkonsum: Weinkundenanalyse 2018/19 Deutschland der Hochschule Geisenheim
Wer hätte das gedacht, die Damenwelt trinkt mehr Wein als Männer. Dies förderte die Weinkundenanalyse 2018/19 der Hochschule Geisenheim von Prof. Dr. Gergely Szolnoki am dortigen Institut für Wein- und Getränkewirtschaft nun deutlich zu Tage. Über 2000 Personen aus allen Bundesländern, nach Alter und sozialen Klassen wurden befragt. Hier ein Blick auf die Ergebnisse, die sich auf 2018 beziehen:

Die Damen sind führend bei der Liebe zum Wein

Vor allem die Damen, die mehrmals pro Woche bis zu zwei- bis dreimal pro Monat Wein genießen, sind den Herren deutlich überlegen, wie die Statistik unten zeigt. Alle Damen zusammen konsumieren beachtliche 56 % des in Deutschland pro Jahr getrunkenen Weins, während nur 44 % durch männliche Kehlen rinnen.
 
Aus der Weinkundenanalyse 2018/2019 der Hochschule Geisenheim

Doch beim Bier sind die Herren deutlich überlegen.

Beachtliche 49 % aller Befragten trinken mehrmals pro Woche Bier, während es bei Wein deutlich weniger sind, sogar nur 5% der Herrenwelt, wie die Statistik oben zeigt. Da 26% aller Befragten überhaupt kein Bier trinken und dies bei den Damen sogar 40 % sind, lassen sich im Umkehrschluss wohl vor allem die Männer das Bier recht gut schmecken.

Wein wird hauptsächlich von einer kleineren Gruppe von Weinliebhabern getrunken

14 % aller Befragten trinken ein- oder mehrmals pro Woche Wein, 22 % genehmigen sich zwischen ein- und zwei-bis-dreimal pro Monat ein Gläschen, während 43 % überhaupt keinen und 21 % seltener als einmal im Monat Wein trinken. Der durchschnittliche Weinkonsum lag 2017 bei knapp 21 Liter pro Kopf und Jahr. Die genannte Gruppe, die ein- oder mehrmals pro Woche einen guten Tropfen genießt, bringt es im Durchschnitt auf beachtliche 120 Liter pro Kopf und Jahr, das sind rund 0,33 Liter pro Tag. Wobei rechnerisch stets noch der Sekt hinzukommt mit durchschnittlich 3,9 Liter pro Kopf und Jahr. So lässt sich sagen, dass beim Weinkonsum die echten Weinfreunde das Bild bestimmen.

„Nur“ rund 41 % lieben es trocken.

Die übrigen bevorzugen halbtrockene oder liebliche Weine. Insbesondere die Jüngeren im Alter zwischen 16 und 29 Jahren bevorzugen zu 68 % halbtrocken oder lieblich. Auch von den Damen trinken nur 38 % trockene Weine, wie die Tabelle zeigt.

Aus der Weinkundenanalyse 2018/2019 der Hochschule Geisenheim

Die Trockenen sind mehr die Domaine der Oberschicht sowie der Häufig-Trinker, von denen 51 bzw. 54 % angeben, trockene Weine zu trinken, wie die Untersuchung weiter belegt.

Weitere interessante Ergebnisse:

Bei den Sorten liegt Riesling vorne
Nach wie vor ist Riesling die bekannteste und beliebteste Rebsorte gefolgt von Müller-Thurgau. Wobei es mehr die Älteren und Häufig-Trinker sind, die Riesling bevorzugen.
 
Ältere trinken mehr und wissen mehr über Wein.
Mengenmäßig werden über 60 % des Weins von Personen ab 50 Jahren getrunken. Was wohl auch mit unserer Alterspyramide zu tun hat, aber im Umkehrschluss bedeutet, dass durchaus viele Jüngere Wein trinken. Wobei die Gruppe ab 65 eher deutsche Weine bevorzugt, und mit zunehmendem Alter das Interesse an sowie das Wissen über Wein ansteigen. 
 
Wein wird vor allem zu Hause getrunken
Über 53 % alle Befragten gaben an, zu Hause Wein zu trinken, 16% in der Gastronomie, 23 % bei Besuchen und 8% bei Veranstaltungen außer Haus. Wobei Jüngere vergleichsweise mehr bei Veranstaltungen Wein trinken, während das zu Hause mit dem Alter deutlich zunimmt.
 
Höhere Bildung und höheres Einkommen fördern den Weinkonsum. 
Die Befragung unterscheidet drei Gruppen: Der Anteil an Weintrinkern liegt in der Oberschicht bei 67% und in der Mittelschicht bei 56%, während in der Unterschicht nur 46% der Konsumenten Wein trinken. Je höher die Bildung und das Einkommen ausfallen, desto höher ist auch hier das Interesse an sowie das Wissen über Wein. Ergebnisse, die nicht sonderlich überraschen.
 
Kauf beim Discounter oder im LEH überwiegen - Fachgeschäfte oder ab Winzer umsatzmäßig aber nicht weit entfernt.
Umsätze in Weinfachgescäften und Kauf beim Winzer im Gegensatz zur Menge nicht weit hinter Discounter und LEH.73 % aller Befragten kaufen ihren Wein beim Discounter oder im LEH. Wenn man allerdings die Umsätze vergleicht, liegen Fachgeschäfte und der Einkauf beim Winzer nicht weit dahinter. Laut der Untersuchung lagen die Umsätze mit Wein 2018 bei Discountern und im LEH bei 3,72 Mrd. Euro, in Weinfachgeschäften und ab Winzer direkt immerhin bei 2,98 Mrd. Euro. Interessanterweise spielen die Einkäufe über das Internet noch eine geringe Rolle. Das Web dient offensichtlich mehr der Information.
 
Weintourismus ist beliebt - Mosel an erster Stelle.
Wie andere neue Untersuchungen zeigten, ist der Tourismus in die Weinbaugebiete ein großer Faktor, wobei die Mosel klar an erster Stelle steht.
 
 
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas gemäß der oben genannten Quelle. Fotos/Tabellen: Aufmacherfoto: Milan Ilic – Adobe Stock; Tabellen: Weinkundenanalyse 2018/19 der Hochschule Geisenheim von Prof. Dr. Gergely Szolnoki am dortigen Institut für Wein- und Getränkewirtschaft; Foto Kauf beim Winzer: Deutsches Weininstitut
 
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