Eine Reise nach Moldavien - ist immer eine Weinreise
atemberaubende unterirdische Weinstädte – touristisch nicht überlaufen und preisgünstig
https://bonvinitas.com/media/reviews/photos/thumbnail/780x480c/fb/7b/87/eine-reise-nach-moldavien-ist-immer-eine-weinreise-34-1579885062.jpgDie Weinkellerei Cricova
Die meisten der unterirdischen Stollen befinden sich rund um die malerische Kleinstadt Cricova nördlich von Chișinău, die der Kellerei den Namen gab. Deren Geschichte begann 1952, als Petru Ungureanu und Nicolae Sobolev vorschlugen, die ehemaligen Steinbruchstollen als Lagerkeller zu verwenden. Und so haben die Vergangenheit, die Archäologie und die Kunst des Weinbaus eine atemberaubende unterirdische Stadt entstehen lassen. Derzeit umfasst die unterirdische Weinstadt eine Fläche von 53 Hektar. Die in Straßen verwandelten unterirdischen Stollen haben eine Gesamtlänge von 120 Kilometern in einer Tiefe bis zu 80 Metern. Wie in einer echten Stadt gibt es Straßen, Ampeln und Verkehrszeichen. Nur dass die Straßen, die einem Labyrinth gleichen, so ungewöhnlichere Namen tragen, wie "Cabernet", "Dionis", "Feteasca", "Aligoté" oder "Sauvignon" entsprechend den Weinen, die in den angrenzenden Nischen lagern, wozu übrigens auch die Hälfte des einstigen Weinvorrats von Hermann Göring gehört.
Die Temperatur in den unterirdischen Stollen bleibt das ganze Jahr über konstant bei + 12 bis 14 ° C. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt um 97 - 98%. So stellt Cricova auch Schaumweine nach der „Méthode champenoise“ her, die in diesen natürlichen Bedingungen gleich wie die Weine wunderbar reifen. Gegenwärtig umfassen die Weinberge der Weinkellerei Cricova über 600 Hektar und somit eine große Auswahl verschiedener Terroirs, wodurch man für die jeweiligen Rebsorten die besten Standorte wählen kann. So kultiviert das Unternehmen im Distrikt Cahul vorwiegend rote Sorten, wie Cabernet, Merlot, Codru und Pinot Noir. In der zentralen Region des Landes werden weiße Sorten angebaut, wie Pinot, Sauvignon, Rkațiteli und Aligoté.
Das Weingut Purcari mit Château
Zu einer Weinreise nach Moldawien gehört natürlich auch das Weingut und Château Purcari im gleichnamigen Ort mehr im Süden des Landes. Die heutige Aktiengesellschaft scheint ein Abonnement auf Medaillen zu haben. Gegen Ende des zwölften Jahrhunderts war die moldauische Weinproduktion zu einem wichtigen Wirtschaftszweig Südosteuropas geworden. Während in der ganzen Region günstige Bedingungen für den Weinbau herrschen, sind bestimmte Orte besonders bevorzugt, wozu das Dorf Purcari und die Weinberge des Klosters Agon Zograf gehören. Im 18. Jahrhundert erkannten französische Winzer die Ähnlichkeit des dortigen Bodens und Klimas mit dem Bordeaux-Gebiet und gingen eine Partnerschaft mit dem Kloster ein. Auch hier enthält der Boden Rubidium, was je zur intensiven Farbe der Weine beiträgt. So zeigen die Weine aus Purcari ein vergleichbar hohes Maß an Intensität und Komplexität.
1827 erließ der russische Zar Nikolaus I. ein Sonderdekret, das Purcari den Status des ersten spezialisierten Weinkellers in Bessarabien verlieh. (Die seinerzeit Bessarabien genannte Region war weitgehend deckungsgleich mit dem heutigen Moldavien und gehörte bis 1917 zu Russland, dann zu Rumänien und nach dem 2. Weltkrieg zur Sowjetunion bis zur Unabhängigkeit 1991.) 1878 wurde das Weingut bei einer Weinprobe auf der Pariser Weltausstellung gefeiert. Französische Experten waren beeindruckt und überrascht, als sie hörten, dass der Wein aus einem kleinen Dorf unweit des Dnister oder Dnestr stammte, jener große Fluss, der Moldavien weitgehend im Osten von der Ukraine abgrenzt. Purcari-Weine waren lange Zeit so beliebt wie Bordeaux- oder Burgunderweine und wurden Kaiser Nikolaus II. sowie König Georg V. und Königin Victoria von Großbritannien serviert.
Nach dem zweiten Weltkrieg stellten die Winzer die klassischen Produktionstechniken wieder her. Heute ist die Purcari Wineries Group ein führendes Unternehmen für Wein und Brandy in Mittel- und Osteuropa und verwaltet rund 1.000 Hektar Weinberge mit vier Weingütern in Rumänien und Moldavien: Purcari, Crama Ceptura, Bostavan und Bardar. In Purcari werden 250 Hektar Reben bewirtschaftet, und die Purcari Wineries Group ist Moldawiens renommiertester Exporteur und in über 25 Ländern aktiv, darunter in den USA, Kanada, Großbritannien, Norwegen, der Tschechischen Republik, China, Polen und in den baltischen Ländern. Zum Weingut Purcari gehört auch ein Château mit einem guten Restaurant und einigen Gästezimmern.
Die Hauptstadt Chișinău – zu Deutsch Kischinau
Viele Sehenswürdigkeiten
Ebenso wie in den Nachbarländern konnten sich auch in Moldawien eine große Anzahl orthodoxer Klöster und Kirchen über die Sowjetzeit hinweg bewahren. Die beeindruckenden Gotteshäuser bilden sehr sehenswerte Ergänzungen einer Weinreise.
Herzhaftes Essen
Was wäre eine Reise nach Moldawien ohne die sehr gute traditionelle Küche? Mamaliga, Branza, Sarma und Placinte sind nur einige der köstlichen Gerichte, die das Land im Südosten Europas zu bieten hat. Sowohl für Vegetarier als auch für Fleischliebhaber ist die kräftige Küche des kleinen Staates ein echter Genuss speziell mit einem guten einheimischen Tropfen. Die gleiche geografische Breite wie Burgund in Frankreich lässt nicht nur die Reben bestens reifen, sondern auch viele Obstsorten, denen das milde Klima eine warme Süße verleiht.
Moldavien - ein schöner und günstiger Geheimtipp!
Zur ehemaligen Sowjetunion gehörend ist der Tourismus noch nicht allzu stark entwickelt. Bei den Besuchen der Weinkeller, beim Weinfest Chișinău, in den historischen Klöstern oder bei Wanderungen durch die malerische Natur begegnet man eher selten europäischen, asiatischen oder amerikanischen Touristen. So erlebt man einen ungestörten Genuss und auch nette Kontakte zu Landsleuten, und eine Reise nach Moldavien ist noch günstig. Außerdem kann man die saubere Luft genießen, weil es keine Großindustrie gibt.
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