Weingut Maximilian Bohnert

sehr zukunftsorientiert: will in fünf Jahren alles auf PIWI-Sorten umgestellt haben

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Weingut Maximilian Bohnert sehr zukunftsorientiert: will in fünf Jahren alles auf PIWI-Sorten umgestellt haben. Feiern hier das Ende der Weinlese
Weingut Maximilian Bohnert
Benz-Meisel-Straße 5
77855 Oberachern
Baden / Deutschland
www.weinvommax.de
http://www.weinvommax.de
Telefon: 07841 681 6891

Weine von bonvinitas bewertet


Rebsorten: Spätburgunder, Grauburgunder plus zunehmend PIWI-Sorten

3,5 Hektar Reben in sehr guten Hang- und Steilllagen in Achern-Oberachern, Sasbachwalden und Lauf betreibt Maximilian Bohnert, der 2020 seine zehnte Ernte seit Gründung eingefahren und es bereits zu einer lokalen Größe gebracht hat. Bohnert ist sehr zukunftsorientiert und setzt auf die neu gezüchteten pilzwiderstandsfähigen PIWI-Sorten: „Inzwischen gibt es davon ja sehr gute Weine, ein doppelter Gewinn, für die Weinfreunde wie für uns als Winzer! Damit kommen wir ohne, und wenn nur mit geringer Schädlingsbekämpfung aus.“ Doch natürlich bietet des Weingut noch schöne Grau- und Spätburgunder, sowie Sauvignon Blanc, Müller-Thurgau und Riesling.

 

Lena und Maximilian Bohnert. Foto: Daniel BollingerUnsere bonvinitas Weinbewertung vom 22.3.2021 gab ihm recht. Mit 88, 89 und 90 Punkten  wurden seine drei eingereichten PIWI Cuvées  von unseren neutralen Prüfern in Blindbewertung taxiert – Näheres im bonvinitas Weinführer. 

Warum PIWI die Zukunft ist

Leider können sich unsere üblichen beliebten Rebsorten gegen die beiden sehr aggressiven Pilzschädlinge, Oidium und Peronospora, die schon im 19. Jahrhundert aus der neuen Welt eingeschleppt wurden, nicht wehren. Die Pilze befallen heftig die Blätter sowie die heranwachsenden Trauben und bilden dort Rasen bereits um die Blütezeit. Um die Ernte und bald auch um den Stock ist es dann geschehen. So gibt es keinen anderen Ausweg als die mehrfache kräftige Schädlingsbekämpfung vielfach mit der chemischen Keule. Doch da es in der neuen Welt einheimische, auch wilde, Reben gibt, welche die Pilze offensichtlich abwehren, sonst wären diese Reben schon längst verschwunden, kam die Idee, solche Reben mit unseren beliebten Sorten züchterisch zu kreuzen, um diese Widerstandseigenschaften mit unseren guten Weinqualitäten zu kombinieren, was mehrfach beachtenswert gelang.

In fünf Jahren alles auf PIWI umgestellt

Bohnert möchte in fünf Jahren seinen Betrieb komplett auf PIWI-Sorten umgestellt haben. Von biologischem Weinbau hält er nicht viel, weil diese aggressiven Pilze einfach da sind, und auch Bio-Weingüter sie bekämpfen müssen, wenn sie traditionelle Sorten im Anbau haben. Bohnert: „Manche spritzen mit Kupfer, das ist zwar natürlicher, Kupfer kann aber im Boden nicht abgebaut werden und reichert sich auch in der menschlichen Leber an. Das ist auf die Dauer keine Lösung.“

Souvignier Gris und Pinotin bereits im Anbau - Sovitage und Hibernal auf dem Wunschzettel

Pinotin. Foto: Rebschule Freytag

Souvignier Gris. Foto: Rebschule Freytag

Die eingereichten drei PIWI-Cuvées bestanden noch aus zugekauften Trauben, um Erfahrungen zu sammeln, und die Kundschaft damit bekannt zu machen. Doch von Souvignier Gris hat der junge Winzer bereits 25 Ar gepflanzt, von Pinotin schon einen halben Hektar. Sauvitage möchte er dieses Jahr anlegen, weiter steht Hibernal auf dem Sorten-Wunschzettel.

Souvignier Gris ist eine Züchtung des Staatlichen Weinbauinstituts Freiburg, die 1983 aus Cabernet Sauvignon und Bronner – eine andere Freiburger PIWI-Züchtung – gelang, mit sehr gutem Widerstand gegen die genannten Pilze. Sie ist seit 2013 offiziell zum Ertragsweinbau zugelassen.

Pinotin ist eine Züchtung, die 1991 dem bekannten Schweizer Züchter Valentin Blattner aus blauem Spätburgunder und weiteren Resistenzpartern gelang und von der Rebschule Volker Freytag in Neustadt an der Weinstraße über viele Jahre und etliche Generationen selektioniert wurde, um die besten Stöcke mit den schönsten Trauben zu finden und zu vermehren. Die Resistenz ist sehr gut, und die Sorte wurde 2014 offiziell zugelassen. Bohnert sieht sie vor allem für seine Rosés.

Die Verbraucher müssen mitziehen

Die Lage Bienenberg in Achern-Oberachern, vor dem SchwarzwaldWeingut Maximilian Bohnert, Stimmung

 

„Für mich sind solche widerstandsfähigen Rebsorten die Zukunft. Doch wir müssen die Weinfreunde mit auf diese Reise nehmen. Sie haben es in der Hand, was sie kaufen und genießen möchten“, so Bohnert, der übrigens nicht nur von seiner Ehefrau Lena, sondern auch von seinen Eltern Michael und Kerstine Bohnert tatkräftig unterstützt wird.

Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. Fotos: PR sofern nicht anders angegeben.

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