Weißburgunder ist die neue deutsche Trendsorte. Aus diesem Grund haben wir den „WEISSBURGUNDER MASTER“ kreiert, den wir trockenen Weinen zuerkennen, die bei unseren Blindbewertungen durch neutrale Prüfer 85 Punkte und mehr erzielten. Viele lieben diese eleganten Weine, die Riesling ähneln, jedoch grundsätzlich weniger Fruchtsäure aufweisen und auf der Zunge entsprechend weicher schmecken.
So hat sich Deutschland zum weltweit führenden Weißburgunder-Erzeuger entwickelt mit fast 5.000 Hektar und inzwischen fast 5 % der Rebfläche bei weiterer Zunahme. Auch ich bin von Weißburgunder überzeugt, liebe diese Weine, und möchte daher gute Tropfen der Bewertung vom 27.4.2016, die ich nachverkostet habe, hier vorstellen:
„Wie eine kraftvoll schnurrende Limousine“, frische Eleganz mit fein eingebauter Kraft, Schmelz und gutem weiteren Potenzial, habe ich bei dem 2015 Meersburger Sonnenufer Weißburgunder trocken vom Winzerverein Meersburg/Baden notiert, den unsere Prüfer mit 85 Punkten (rote Punkte: Kategorie 2, trockene Weine über 12%) bewertet haben; passt gut zu geräucherten Forellenfilets, Kalbsbraten oder Schnitzel natur. Die tiefgründigen, kiesigen Endmoränenböden am Bodensee, in denen die Reben tief wurzeln können und im Konglomerat vieler Gesteine reichlich Mineralien finden, erweisen sich als sehr gut geeignet, wovon die Meersburger Winzer bestens profitieren.
87 Punkte erzielte der 2015 Erlenwein Weisser Burgunder Muschelkalk trocken vom
Weingut Erlenwein in Ilbesheim in der Pfalz: "
Wie eine sportliche, gut trainierte junge Dame“, mit elegant kräftigem Körper und anhaltend elegant-herbem Finish, das nach dem nächsten Schluck verlangt. Timo Erlenwein, eines der jungen und sehr engagierten Pfälzer Nachwuchstalente, bietet diesen Tropfen mit zusätzlich hohem Entwicklungspotenzial. Ich bin gespannt, wie sich dieser in fünf Jahren noch weiter entwickelt hat. Stand heute schön zu Gemüsegratin, Kalbsteak oder Poularde.
Ebenso 87 Punkte ergatterte der Wilhelmshof 2015 Weißer Burgunder trocken aus der Lage „Im Sonnenschein“ des Weinguts Wilhelmshof in Siebeldingen/Pfalz. Auf der Zunge ein kräftig gebauter Weißburgunder, "Wie wenn der letzte warme Sommerwind durch die ersten Herbstblätter weht“, mit saftigem Finish. Passt gut zu Aal in Kräutersauce, Schweinebraten oder Kotelett. Das Weingut, das von Barbara Roth und ihrem Ehemann Thorsten Ochocki, beides Weinbauingenieure, die sich im Studium fanden, ist ebenso bekannt für seine Winzersekte, gehört man doch seit etlichen Jahren zur DLG (Deutsche Landwirtschaft-Gesellschaft) TOP10-Liste der deutschen Sekterzeuger.
Nebenbei, Weißburgunder, in Frankreich „Pinot blanc“ genannt, ist eine nachweislich schon seit dem 14. Jahrhundert bekannte Rebe und wohl durch eine Mutation des blauen Spätburgunders über die Zwischenstufe Grauburgunder entstanden. Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich der Weißburgunder-Trend noch weiter fortsetzt, die Rebfläche zunimmt und noch mehr erstklassige Weißburgunder erzeugt werden. Die Rebe hat das Zeug, in Deutschland neben Riesling die Nummer 2 zu werden. Wir sind nun einmal überwiegend ein Weißweinland. Wichtig ist nur, dass die Winzer die Rebe im Zaum halten, um gute Qualitäten zu erzeugen, denn sie zeigt sich erstaunlich wüchsig und trägt dann zuviel.
Titelfoto: bonvinitas. Übirge Fotos PR sofern nichts anders angegeben.