Und immer wieder Waldschütz
https://bonvinitas.com/media/reviews/photos/thumbnail/780x560c/29/71/e8/und-immer-wieder-waldschuetz-49-1407938889.jpgDrei Weine eingereicht und 86, 88 und 89 Punkte ergattert. So lautete jedenfalls das Ergebnis unserer Prüfer für das Weingut Weingut Waldschütz aus der Spitzenregion Kamptal in Niederösterreich. Wiederholt war Reinhard Waldschütz mit seinen Tropfen mehr als positiv aufgefallen.
Die 89 Punkte holte sein 2013 frühroter Veltliner trocken – mit 4,4 g/l Restsüße wirklich trocken, obwohl die Fülle des Weins ihn gar nicht streng trocken erscheinen lässt – was halt den Unterschied zwischen schmalbrüstigen und extraktreichen Weinen ausmacht. „Sehr fülliger, breit strömender Wein mit Schmelz. Betört im Duft mit Anklängen an frische Äpfel und Cashewnuss, mit zarter Kräuternote und einem Hauch Kokos; sehr fülliger Körper mit Saft, Eleganz und Schmelz; ruhig breit strömendes Finish mit nochmals auftauchenden schönen Fruchtnoten. Macht sich gut zu Räucherfisch sowie fritiertem Fisch, aber auch zu kräftigem Fleisch wie z.B. T-Bone-Steak“, lauten meine Nachverkostungsnotizen. Eingestuft war er in die Kategorie 2 (rote Punkte), trocken über 12 % Alkohol, und mit 13 % trotz seiner Wucht nicht überbordend. Bravo!
88 Punkte vergaben unsere Prüfer für Waldschützens grünen Veltliner Aturo DAC Kamptal, trocken. DAC steht für Districtus Austriae Controllatus. Das sind genau festgelegte und kontrollierte Herkünfte mit strengen Qualitätskriterien, womit sich Österreich an die „kontrollierte Ursprungsbezeichnung“ des neuen EU-Weinrechts anlehnt, was Deutschland – ich meine leider – noch nicht geschafft hat. Hier hängt man noch an den alten Spätlesen. Das Kamptal gehört in Österreich dazu. Der Kamp ist ein Nebenfluss der Donau, der bei Krems mündet. Ich denke, es macht mehr für die Qualität, wo und auf welchem Terroir der Wein gewachsen ist, als wann er gelesen wurde und wie viel Öchsle er hatte. „Ein betörend fülliger Wein von anhaltend hoher Eleganz. Imposanter Duft mit Noten von Nugat, Pfirsichkompott, Orangeat, Stachelbeermarmelade; betörend fülliger Körper, der in ein anhaltend ausfüllendes Finish mündet, das in belebend feinherben Noten nachklingt. Passt zum Beispiel gut zu Steinpilzen, würzigen Schweinsteaks oder auch zu gegrilltem Hühnchen“, habe ich bei der Nachverkostung notiert. Nur 2 g/l Restsüße und 13,5 % Alkohol sprechen für sich.
Auch über den dritten mit 86 Punkte lohnt durchaus, etwas zu sagen: „Ein füllig schmiegsamer Tropfen mit lebendigem, phantasie-anregendem Finish. Im Bukett Noten von Haselnüssen, weißer Schokolade, reifen gelben Pfirsichen, reifen Zitronen; weich-schmiegsamer Körper mit Kraft, Schmelz und aufblitzenden Terroirnoten; anhaltend lebendiges, mundfüllendes Finish mit belebenden, feinherben Noten. Passt wunderbar zu feinen Sachen, wie Jakobsmuscheln, Pilzen in Rahm, Kalbsbraten oder Ente.“ Gemeint ist der 2013 grüner Veltliner Hasel ebenfalls DAC Kamptal, trocken – mit 1,3 g/l Restsüße echt trocken, aber auch dieser durch seine Qualität mundfüllend und 12,5 % Alkohol relativ beschwingt leicht. Näheres unter www.weingut-waldschuetz.at.
Text: Dieter Simon, Bilder: PR Weingut Waldschütz.
Fotos: PR Weingut Waldschütz