Vorneweg, die Casa Vinicola Sartori in S. Maria Negrar, 10 km nördlich von Verona - im Valpolicella-Gebiet zwischen Gardasee und Venedig, ist ein international agierendes Weingut und Weinhaus mit über 48 Mio. Euro Umsatz in 2017 und wird heute von in vierter Generation von Andrea Sartori geleitet. Einst ist es aus einer beliebten Gaststätte Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Es war die Nase und das Engagement der Familie Sartori, die es in mehreren Genrationen zu ständigem Wachstum geführt hat. Regolo Sartori, die zweite Genration, war für seinen außergewöhnlichen Gaumen und seine feine Nase bekannt. Er pflegte die Weine für seine Kunden persönlich zu blenden. Diese setzten, wenn die „Komposition“ fertig war, dann ihre Unterschrift auf das Fass, um so den Wein zu `genehmigen`.
Die Weine - viele von den bonvinitas-Prüfern hoch bewertet
Zu den wichtigsten Weinen zählten einst Amarone, Valpolicella und Soave. Inzwischen ist Amarone sogar eine DOCG Region, also höchste Qualitätsstufe. Sartori hat, wie man gerne im Hause sagt, stets für Verona gekämpft durch seine Ausrichtung auf klassische Veroneser Weine: Valpolicella, Soave, Bardolino und Bardolino Chiaretto und hat diese auf elegante persönliche Art interpretiert, um den Geschmack von Verbrauchern auf der ganzen Welt zu treffen. Dies obliegt vor allem der Feinarbeit der Master-Blender und des internationalem Önologen-Teams. Die wichtigsten Weine sind heute der Regolo Rosso Veronese IGT und der Marani Bianco Veronese IGT mit dem „Gout Sartori“. Hinter den großen Produktlinien verbergen sich kontinuierliche Updates in der Pflege der Weinberge, der Anlagen und Herstellungsverfahren. Die vielen Qualitätszertifizierungen werden immer auf den neuesten Stand gebracht, wozu die Überprüfung der kleinsten Produktionsschritte zählt. Ebenso wichtig ist die vollständige Kontrolle vom Weinberg bis auf den Tisch des Kunden.
Und natürlich bietet Sartori auch eine ganze Palette an Spitzenweinen aus DOCG Regionen sowie Crus, die man sich geschaffen hat. Viele der Weine finden sich übrigens bestens bewertet im bonvinitas-Weinführer - oder siehe unten.
Die Kellerei
Die Kellereien gehören zu der aus dem XVII Jahrhundert stammenden venezianischen Villa, in der Sartori heute zu Hause ist. In den weitläufigen Kellern und unterirdischen Gängen, wo die Temperatur immer konstant bleibt, befinden sich viele große Eichenfässer für das Nachreifen ebenso wie Barriques als auch große Tanks.
Wachstum und Kooperation mit der Cantina di Colognola ai Colli
Der große Wurf war in den letzten 90er Jahren das Zusammengehen mit der Cantina di Colognola ai Colli, einer italienischen Winzergenossenschaft. Pierumberto Sartori, die dritte Generation, und Giancarlo Lechthaler, Direktor der Cantina, lernten sich kennen und schätzen und beschlossen das Zusammengehen, und so hat die Cantina Aktien der Casa Vinicola Sartori S.p.A. übernommen.
Die Rebflächen setzen sich daher wie folgt zusammen:
Weinberge eigenen Besitzes: 25 Hektar
Gepachtete Weinberge: 15 Hektar
Weinberge der Stammbeiträger: 80 Hektar
Weinberge der Winzergenossenschaft Colognola ai Colli: 2.600 Hektar
Der Export
Der Weg über die Grenzen Italiens und die internationale Anerkennung begann im großen Stil bereits in den letzten 60er Jahren mit Exporten in Länder wie Deutschland, Großbritannien oder den Vereinigten Staaten, wo man bereits gute Beziehungen nutzen konnte. Heute werden knapp 80% in über 50 Länder exportiert.
Pflege autochthoner Reben und biologischer Anbau
I SALTARI heißt das Projekt, um Weinbau in lange unterschätzten Mikrozonen oder abgelegenen Tälern zu entwickeln. Die Weinberge von I SALTARI erstrecken sich inzwischen über 34 Hektar im Mezzane-Tal, von denen acht neben der historischen Stätte der Stadt Turano in der Gemeinde S. Pietro di Lavagno liegen. Die anderen befinden sich an bzw. auf den umliegenden Hügeln, die das Mezzane-Tal säumen. Die Reben sind ausschließlich autochthone: Corvina, Corvinone, Rondinella sowie auch weniger bekannte wie Croatina, Oseleta und Corbina, eine alte dort heimische Rebsorte. Die Stockzahl pro Hektar variiert zwischen 3.500 und 4.500 Pflanzen, wobei im Mittelmeerraum bis 6.000 Stöcke noch für gehobene Qualität stehen. Das durchschnittliche Traubengewicht liegt zwischen 1,2 und 1,5 kg pro Stock, wobei 1,5 bis 2,5 kg weithin im Bereich Qualitätswein liegen.
Zum Kapitel biologischer Anbau gehört der Erwerb von Mont'Albano, einer bedeutenden Kellerei im Friaul, die schon immer an Bio-Weine geglaubt hat. So hat Sartori 2008 die Bio-Philosophie des Gründers Mauro Braidot übernommen und dort viel investiert, um klassische DOC Friuli Grave zu erzeugen. Weiter ist Sartori auch ein Pionier im biologischen Bereich in den Abruzzen, deren großes Potential noch nicht voll genutzt wird.
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas, Quelle: Casa Vinicola Sartori. Fotos: PR sofern nicht anders angegeben