bonvinitas-Tipps zum Sekt genießen - Silvester kommt

welchen am besten wie und wozu – viel Spaß und ein gutes neues Jahr!

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Silvester feiern mit der Familie und/oder mit Freunden, das macht richtig Spaß, insbesondere wenn es leckeren Sekt zum Anstoßen gibt, ob zum Empfang, zum Genießen, zum Menü oder um 12 zum Prost Neujahr – oder gleich mehrmals. Natürlich gibt es billigen Sekt  im Supermarkt, aber vielleicht will man sich etwas gönnen? Es gibt hervorragende Winzersekte vom Weingut, die den Vergleich mit Champagner nicht zu scheuen brauchen. Sie müssen zu 100% aus eigenem Anbau stammen. Doch dazu unten mehr. Zunächst geht es um’s Genießen:

Was passt am besten wann und wozu?

Da kommt gleich die Frage wie süß - milder oder eher trocken?
Und dazu braucht es einen Blick auf die Geschmacksbezeichnungen, die bei Sekt auf dem Etikett stehen müssen. Doch leider sind die Bezeichnungen gemäß EU-Recht ziemlich kompliziert, in den Bereichen mit weniger Zucker sogar überlappend und von daher leider nicht eindeutig. Wichtig zu wissen ist, dass „trocken“ bei Sekt eher lieblich heißt und mit der Weinbezeichnung „trocken“ keinesfalls übereinstimmt. Bei trockenen Weinen liegt die Zuckerobergrenze bei 9 g/l, doch bei Sekt gilt Folgendes:
 

Die Bezeichnungen für den Zuckergehalt von Sekt und Champagner

Die Bezeichnungen in anderen Sprachen sind zulässig - in Klammern die deutschen bzw. die fremdsprachigen. Zum Beispiel hat sich „brut“ für „herb“ eingebürgert. 
brut nature (naturherb)
0 bis 3 g/l
kein Zuckerzusatz  - schmeckt echt knochentrocken,  
kann bei hoher Qualität aber super sein.
extra brut
(extra herb)
0 bis 6 g/l
schmeckt ebenfalls trocken
brut (herb)
0 bis 12 g/l
geschmacklich noch trocken, doch oft schon ein wenig milder – viele sind schön abgestimmt!
extra dry (extra trocken, sehr trocken) 12 bis 17 g/l entspricht in etwa halbtrockenem Wein
trocken (dry, sec) 17 bis 32 g/l also durchaus schon lieblicher
halbtrocken (medium dry, demi sec) 32 bis 50 g/l geschmacklich süß
mild (süß, doux) ab 50 g/l geschmacklich sehr süß

Wie am besten kombinieren

Zum Start und Appetithäppchen am besten brutMousse au Chocolat - vielleicht rot brut?

Zum Anstoßen und Start mit kleinen Appetit-Häppchen empfehle ich einen „brut“, der meist sehr schön angestimmt ist und mit nicht zu viel Süße appetitanregend wirkt. Wenn es Austern gibt, ist Sekt ein Muss, dazu würde ich aber einen „brut nature“ oder „extra brut“ wählen, weil Süße den Austerngeschmack stört. (weiterlesen unten)
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2017 Burkheimer Schlossgarten Chardonnay Sekt extra Brut
Burkheimer Winzer am Kaiserstuhl

Die Sekte werden in traditioneller Flaschengärung ausgebaut und sind handgerüttelt. Eine durchgegorene Spezialität, die ihre Fruchtaromen keinesfalls versteckt! Außerdem haben die Burkheimer Winzer den Landesehrenpreis für Sekt  2019 schon zum dritten Mal gewonnen.

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Hauptgerichte
sind ja sehr variabel. bonvinitas enthält eine Fülle von Rezepten, die meisten mit Weinempfehlungen. Es lohnt das Stöbern.

Zur Süßspeise kann es ein „trocken“ sein, was bei Sekt ja süßer heißt. Erstaunlicherweise passt zur Mousse au Chocolat ein roter Sekt brut, weil sich der Gerbstoff des roten Sekts mit der Schokolade verbindet. Versuchen Sie es einmal. Wir freuen uns auf Versuchsrückmeldungen. Hier gibt z.B. für Mousse au Chocolat ein schönes Rezept.

Der Winzersekt – meist der Stolz des Winzers 

Wie erwähnt gibt es hervorragende Qualitäten, und oft ist der Sekt der Stolz des Winzers. Doch wann ist Sekt ein Winzersekt? Es ist ein Sekt b.A. oder Qualitätsschaumwein b.A. (b.A. = bestimmtes Anbaugebiet), wozu der Winzer nur Qualitätswein aus selbst erzeugten Trauben verwenden darf. Der Sekt muss in einer zweiten Gärung im (weiterlesen unten)


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Pinot Noir Sekt Rose trocken Umstädter
Odenwälder Winzergenossenschaft

Fruchtige Aromen nach roten Johannisbeeren und Himbeeren. 
Essensempfehlung: zu Gebäck, zum Anstoßen oder Genießen.

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Flaschengärverfahren hergestellt, dabei mindestens neun Monate ununterbrochen in der Flasche auf der Hefe gereift sein, und der Druck muss mindestens 3,5 bar betragen. Auf dem Etikett müssen Anbaugebiet, Rebsorte und Jahrgang stehen. Wie erwähnt, sind die Geschmacksbezeichnungen bei Sekt zwingend. Doch es macht auf jeden Fall viel Spaß, einen Winzer zu besuchen, dort Sekt zu probieren und direkt einzukaufen. 

Sekt – wie lagern – wie servieren?

Der praktische SektverschlussSekt sollte man nicht lange im eigenen Keller, womöglich jahrelang, „nachreifen“ lassen, weil er mit der Zeit an Druck verliert. Bestens schmeckt er gut gekühlt aus dem Kühlschrank bei ca. 8 °C. Die Flasche sollte man vor dem Öffnen nicht zu stark bewegen, weil sich so Kohlensäure löst, und die Flasche beim Öffnen reichlich wild sprudelt. Also am besten schon am Vortag in den Kühlschrank an einen ruhigen Platz legen. Das Knallen beim Öffnen macht zwar Spaß, doch zum Genießen ist es besser, die Flasche vorsichtig zu öffnen ohne großes Knallen, weil sich so die Kohlensäure und das Perlen länger hält. Weiter empfehle ich schmale hohe Sektgläser guter Qualität. Gute Gläser sind am Innenboden häufig etwas rauer, wo sich dann die eine oder andere schöne (weiterlsen unten)

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Cuvée Brut Weingut Lamm-Jung

Eine mutige Cuvée aus Riesling, Traminer, Müller-Thurgau, Grau- und Weissburgunder, die nach getrockneten Kräutern und Gärwürze duftet und am Gaumen ebenso verspielt wie kraftvoll daherkommt. So findet unser Cuvée Brut im Gault Millau 2020 seine Erwähnung. Ein Sekt mit frischer Säure und feiner Perlage, aus traditioneller Flaschengärung.

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Kohlensäure-Perlschnur bildet. Fachleute sprechen von Perlage und beurteilen Sekt u.a. danach. Entsprechendes gilt für das Mousseux, was die Schaumbildung im Mund bezeichnet. Ein lebhaftes Mousseux schmeckt bekanntlich anregend, ein müdes langweilig - also nicht zu lange im Keller lagern. Zum Frischhalten nach dem Einschenken gibt es praktische und nicht teure Sektverschlüsse, die man gleich verwenden sollte, wenn die Flasche nicht sofort geleert wird, damit die Kohlensäure hält, und der Sekt nicht schal wird.

Wissenswertes über Sekt

Die Flaschengärung
Rüttelpulte zur FlaschengärungZur Flaschengärung wird der Grundwein zunächst mit der so genannten Tirage versehen, ein süßer Zusatz, wie z.B. Traubenmost, damit eine zweite Gärung eintritt. Zugleich ist die Tirage mit bestimmten Hefen versehen, die den späteren Druck aushalten. Dann wird der Wein auf Sektflaschen gefüllt – andere würden platzen – und in der Regel per Kronenkork verschlossen. Dort tritt dann die zweite Gärung auf der Flasche ein. Anschließend ruht der Sekt auf der Hefe. Gegen Schluss werden die Flaschen kopfüber auf ein Rüttelpult gesteckt und jeden Tag vorsichtig ein wenig gedreht, so dass die Hefe allmählich in den Flaschenhals rutscht. Beim sogenannten Degorgieren wird der Flaschenhals vereist, und durch rasches Öffnen schießt der Hefepfropf heraus. Die fehlende Menge des nun klaren Sekts wird mit der sogenannten Dosage aufgefüllt. Wie sich diese zusammensetzt, bleibt in der Regel Geheimnis des Winzers. Nebenbei bemerkt, der Winzer kann für die technischen Dinge, wie das Abfüllen in Sektflaschen mit der Tirage, das Verschließen mit Kronenkork, das Lagern auf der Flasche, das Rütteln und Degorgieren auch einen Spezialbetrieb beauftragen. Es gibt spezielle Betriebe, die solche Leistungen anbieten, weil nicht jeder Winzer die technischen Voraussetzungen hat.
 
Deutsche sind Weltmeister beim Sekttrinken
Na, dann Prost!Beim Schaumweinverbrauch ist Deutschland mit rund vier Litern pro Kopf und Jahr und 420 Millionen verkauften Flaschen in Bezug auf einen weltweiten Verbrauch von ca. zwei Milliarden Flaschen absoluter Weltmeister. Nebenbei: Schaumwein ist der Oberbegriff, der auch Secco und Perlwein umfasst. Bei letzterem darf Kohlensäure zugesetzt werden, und es fällt keine Sektsteuer an.
 
Ein wenig Geschichte
Lange war Sekt mit der zweiten Gärung eher ein Zufallsprodukt. Erst im 17. Jahrhundert entwickelte sich nach und nach eine kontrollierte Flaschengärung. Ein Pionier war der Benediktinermönch Dom Pierre Pérignon, Kellermeister der Abtei Hautvillers in der Champagne, der das Zubinden von Flaschen erfand, um den Korken zu halten. Nach und nach entwickelten sich die Champagner-Kellereien, in die auch Deutsche investierten, wie manche Champagner-Namen verraten. Die älteste deutsche Sektkellerei ist - nach deren Angaben - die 1826 gründete Sektkellerei Kessler in Esslingen. 1902 führte Kaiser Wilhelm II die Sektsteuer ein, um seine Kriegsflotte mit zu finanzieren. Die Steuer gilt bis heute und beträgt 1,02 €/0,75 l.
 
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. 
Fotos: Aufmacherfoto: Melinda Nagy - stock.adobe.com; Starten mit Snacks: Q77photo - stock.adobe.com; Mousse au Chocolat: Vivani; Sektverschluss: Pixabay; Rüttelpult: lakov Filimonov – adobestock; „Na dann Prost“: victoria p. - stock.adobe.com

 

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