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75 Jahre Winzergenossenschaft Wolfenweiler zwei Tage lang „tanzte der Wolf“

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Von Dieter Simon  3716  
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Beim großen Festumzug der Wagen mit den Weinhoheiten, Marie-Luise Wolf (links), badische Weinprinzessin, und Larissa Brombacher, Markgräfler Weinprinzessin. Foto: Winfried RothermelBeim großen Festumzug der Wagen mit den Weinhoheiten, Marie-Luise Wolf (links), badische Weinprinzessin, und Larissa Brombacher, Markgräfler Weinprinzessin. Foto: Winfried Rothermel

Zwei Tage wogte das Fest unter lebhafter Beteiligung zum 75-jährigen Jubiläum der Winzergenossenschaft Wolfenweiler. Start war am Samstag, 24. Mai 2014, mit dem „Fassanstich“. Geschäftsführer Ernst Nickel kredenzte einen 2013 Wolfenweiler Gutedel direkt aus dem großen Holzfass: „Klar einen Gutedel, unsere wichtigste Sorte!“ 

Die Teilnehmer konnten sich von einem frischen, süffigen Wein überzeugen. Anschließend fanden bei Bilderbuchwetter Fahrten durch die Reben im Oldtimer-Bus statt. Unter suchkundigen Kommentaren von Jörg Hanser und Matthias Meier konnte man nicht nur den Batzenberg, mit 520 Hektar Rebfläche Deutschlands größte Einzellage, in Augenschein nehmen, wo die meisten Mitgliedswinzer ihre Reben haben, sondern auch an drei Stationen je einen Wein verkosten: den „Weißen Wolf“, ein frischer, fruchtbetonter Gutedel, einen lieblichen Muskateller sowie an der dritten Station den „Alpha Wolf“, den roten im Barrique gereiften Spitzenwein der Winzergenossenschaft. Matthias Meier fungiert als amtierender Vorstandsvorsitzender, Hanser, ehemaliger stellvertretender Vorstandsvorsitzender, leitet heute viele Weinproben, worauf er sich bestens versteht.

Geschäftsführer Ernst Nickel beim Fassanstich.Geschäftsführer Ernst Nickel beim Fassanstich.
Batzenberg Rundfahrt im Oldtimer-Bus mit drei Weinprobenstationen.Batzenberg Rundfahrt im Oldtimer-Bus mit drei Weinprobenstationen.
Die Weine der Raritäten-Probe.Die Weine der Raritäten-Probe.
Launige und sehr unterhaltsame Kellerführung mit Ernst Nickel und Verkostungen. Fotos: Dieter SimonLaunige und sehr unterhaltsame Kellerführung mit Ernst Nickel und Verkostungen. Fotos: Dieter Simon

Im Keller, im „Wolfskabinett“, gab es zwei Durchgänge einer Raritäten-Weinprobe. Kredenzt wurden unter sachkundigem Kommentar von Kellermeister Florian Zeller 10 Weine der besten Jahrgänge von 1971 bis 1985, natürlich alles hochwertige und vielfach dekorierte Tropfen, die sich großartig gehalten hatten und manche an alten Sherry erinnerten. Parallel fanden Kellerführungen ebenfalls mit drei Stationen und Weinverkostungen mit Ernst Nickel statt, der die Geschichte und Geschicke der Winzergenossenschaft mit hohem Unterhaltungswert zum Besten gab. Natürlich wurde auch sehr gut für das leibliche Wohl gesorgt, und abends stieg die große Jubiläumsparty mit der SWR1 Band und dem bekannten DJ Maik Schieber, die um 23.30 Uhr im großen Feuerwerk gipfelte. Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Gelände der Winzergenossenschaft gefolgt vom Platzkonzert der Stadtmusik Wehr. Den absoluten Höhepunkt bildete der große Festumzug um 14 Uhr mit über 50 Gruppen und 800 Teilnehmern. Allein dazu waren fast 6.000 Besucher gekommen.

Von einst 40 Mitgliedern war die Winzergenossenschaft mit 24 Hektar Rebfläche 1939 gegründet worden. Inzwischen ist sie auf stattliche 300 Hektar und 380 Mitglieder angewachsen. Nickel: „Einen großen Schub brachte uns die Fusion mit der Winzergenossenschaft St.Georgen im Jahr 2006. Doch es fand und findet im Markgräflerland ein spürbarer Strukturwandel statt. Immer wieder stießen und stoßen neue Mitglieder zu uns. Etliche Winzergenossenschaften haben fusioniert, so dass es heute nur noch acht entsprechender Größe im Markgräflerland gibt. Zahlreiche Mitglieder bleiben uns treu, sind aber nicht mehr aktiv, so dass unsere Reben heute zu 70 % von Vollerwerbswinzern bewirtschaftet werden. Winzer sein ist deren Hauptberuf, und dass sie entsprechend engagiert sind, versteht sich von selbst.“ 35 % beträgt der Anteil an Gutedel, der traditionellen Rebsorte des Markgräflerlands. Es folgen blauer Spätburgunder mit 28 %, weiter Müller-Thurgau, Grau- und Weißburgunder sowie eine ganze Reihe weiterer Sorten, wie Sauvignon blanc, Muskateller oder Gewürztraminer. Nickel: „Unsere Strategie ist, den Weinen ein eigenes Profil zu geben. So heißt unsere Marke ‚Der mit dem Wolf‘ und ist entsprechend erfolgreich.“ Auf knapp 7 Mio. Euro beziffert Nickel den Umsatz, der zu nicht unwesentlichen Teilen bundesweit über die Vertriebsfirma Weinland Baden GmbH in Freiburg abgewickelt wird, bei der die Winzergenossenschaft Wolfenweiler als Gesellschafter fungiert.

Text: Dieter Simon

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Fotos: Winfried Rothermel, Dieter Simon


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