Hier die besten trockenen Weißweine, die unsere neutralen Prüfer in Blindprüfung bewertet haben, in der Kategorie 2 (trocken über 12 % - rote Punkte). Ich probiere die Weine dann immer nach, um hier zu berichten. Hier finden Sie unser Bewertungssystem und die Prüfer bei der Arbeit.
Ebenfalls mit 90 Punkten bewerteten unsere Prüfer den 2017 Burkheimer Schlossgarten Chardonnay Vini Grande trocken, 14 %, Qualitätswein Baden von den Burkheimer Winzern am Kaiserstuhl: Blumiger Duft nach Frühlingswiese, reifen Äpfeln, Blütenhonig, Aprikosenkonfitüre; auf der Zunge saftig, mundfüllend mit nussigen Noten und einem fein gebauten weichen Finish. Ein Wein wie ein Abendspaziergang mit gut zwei bis drei Jahren weiterem Potenzial und schön zu Spragel, Räucherfisch, Kalbsbraten oder gebratener Leber. Mehr und Bezugsquelle
91 Punkte erzielte der 2016 Oberrotweiler Henkenberg Grauer Burgunder trocken, 12,5 %, Qualitätswein Baden vom Weingut Freiherr von Gleichenstein in Oberrotweil ebenfalls Kaiserstuhl: Tiefer Duft nach Herbstäpfeln, Nusskuchen, Tannenhonig; auf der Zunge eine belebende Eröffnung, die in eine ruhige Kraft mündet und in ein imposantes Finish mit quasi lauten Basstönen übergeht. Ein Wein, der mich an ein Kontrabasssolo erinnerte, mit gut drei bis vier Jahren weiterem Potenzial und schön zu Entenbraten, Wiener Schnitzel, Kalbsbraten oder Pilzgerichten in Rahm. Mehr und Bezugsquelle.
Stolze 92 Punkte ergatterte der 2016 Oberrotweiler Eichberg Weisser Burgunder trocken, 13,5 %, Qualitätswein Baden und ebenfalls vom Weingut Freiherr von Gleichenstein in Oberrotweil: Frischer farbiger Duft nach Äpfeln und Williams Birnen, insgesamt wie ein Frühlingsstrauß; am Gaumen eine wunderbar weiche, edel gereifte Eleganz, die sich im Finish forstsetzt und die man einfach festhalten möchte. Kurzum ein Wein wie ein hübscher Frühlingsstrauß mit weiteren drei bis vier Jahren Entwicklungspotenzial, der gut zu Spargel, Kartoffel- oder Nudelaufläufen oder zu Kalbschnitzel passt. Mehr und Bezugsquelle
Quinta da Torre / S.Caetano
Die Quinta (=Farm bzw. Weingut) da Torre in Marco de Canaveses, ca. 40 km östlich von Porto, wurde 1995 von José Manuel Mendes gegründet, der aus einem alten Farmhaus ein kleines, sehr geschmackvolles Reich geschaffen hat mit richtigen Straßen, 12 ha Weingärten und futuristischen Gebäuden bis hin zu Teichen mit Springbrunnen. Wenn man zu einem gesamten Weingut inklusive Reben geschmackvoll sagen darf, dann trifft es hier zu. Bald nach der Gründung wurde es von André Amaral übernommen, der es bis heute leitet. Es gehört sogar ein kleiner Zoo mit Kängurus dazu. Noch vermarktet Amaral nicht alles in Flaschen, sondern gibt einen Teil als Trauben ab. Sein Winemaker ist Daniel Costa, ein selbständiger nicht ständig anwesender Kellermeister, der zusammen mit einem Kompagnon auch andere Weingüter betreut, was man in Portugal häufiger findet.
Burkheimer Wimzer
Die Burkheimer Winzer bewirtschaften knapp 110 Hektar am Südwestrand des badischen Kaiserstuhls, der bekanntlich zu wärmsten Gegenden Deutschlands zählt. Die Südwest-Lage Schlossgarten, die Richtung Frankreich blickt, besteht aus sehr tiefgründigem Löß, der über Jahrmillionen angeweht wurde. Die Lößauflage weist eine Dicke bis 30 Meter auf. Insbesondere alte Reben wurzeln dort sehr tief und nutzen die Mineralien des Untergrunds, was in den Weinen deutlich zu spüren ist, und diesen entsprechend viel Charakter mitgibt. Die leitenden Personen sind Geschäftsführer Gert Schmidt und Kellermeister Dominik Schweizer.
Weingut Freiherr von Gleichenstein
Das in 11. Generation familiengeführte Weingut inmitten des badischen Kaiserstuhls ist seit 1634 im Besitz der Freiherren von Gleichenstein. Die 50 Hektar Weinberge befinden sich in den allerbesten Lagen. Dazu gehört der Oberrotweiler Eichberg mit seiner südlichen Ausrichtung und einer Hangneigung bis 45 Prozent. Auf dem Ihringer Winklerberg, der wärmsten Weinberglage Deutschlands, gedeihen mineralische und elegante Spitzenweine. Der Oberrotweiler Henkenberg und der Achkarrer Schlossberg bringen komplexe Graue Burgunder. Auf den Lössböden und Mischböden des Weinguts wird die Hofgarten-Linie ausgebaut.
Johannes Freiherr von Gleichenstein, der das Gut 2003 übernommen hat: „Ich bin davon überzeugt, dass ein Weingut unserer Größe und Struktur langfristig nur überleben kann, wenn es sich durch höchste Qualität auszeichnet. Beheimatet im Kaiserstuhl, einem für die Burgundersorten mit am besten geeignetem Weinbaugebiet in Deutschland, ist es mir ein Anliegen, Burgunderweine mit einem typischen Kaiserstühler Profil zu erzeugen.“ 35 % Grauburgunder, 30 % Weißburgunder, 25 % Spätburgunder, 7 % Müller-Thurgau sowie weitere lautet der Sortenspiegel. Die Terroirs bestehen aus Vulkanverwitterungsböden sowie Löss. Ertragsreduzierung ist selbstverständlich. Näheres in unserem Portrait.
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. Aufmachermontage bonvinitas, dort Foto Weingut von Gleichenstein Benjamin Doerr. Weitere Fotos PR sofern nicht anders angegeben.