Die besten Weine mit Restsüße der bonvinitas Weinbewertung v. 22.10.2018

Eine schöne Scheurebe Pfalz, ein super Australier und ein prima Kaiserstühler Muskateller

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Von  1913
Die besten Weine mit Restsüße der bonvinitas Weinbewertung v. 22.10.2018 ein Kaiserstühler Muskateller, ein Australier und einmal Scheurebe Pfalz
 
Bekanntlich passen feinherbe Weine bzw. Tropfen mit Restsüße zu pikanteren Speisen, und umso süßer auch zu Desserts, wozu sich trockene Weine natürlich sträuben. Hier die Besten mit Restsüße, die unsere unabhängigen Prüfer der Blindprüfung vom 22.10.2018 herausgefunden haben. Hier unser Bewertungssystem. Wie immer probiere ich die Weine dann nach, um sie hier vorzustellen:
 
85 Punkte (orange für Weine mit Restsüße) erzielte die 2017 S88 (der Ursprungsname für Scheurebe) feinherb Qualitätswein  Rheinhessen, 12 % Alkohol, vom Weingut H. Engelhard in Hillesheim, zu dem ich notiert habe: Frischer Duft mit großer Bandbreite von Kiwi über Stachelbeermarmelade bis zu Orangenkonfitüre; auf der Zunge erneut diese anregende Bandbrate, die von fein bis zu unterhaltsamen feinherben Noten reicht; schönes Finish, das von Frucht bis zu gleichfalls belebend feinherben Noten reicht. Ein Wein wie ein Weinberg im Sommer mit kräftig grünem Blattwerk, mit gut drei bis vier Jahren weiterem Entwicklungspotenzial und schön zu kräftigeren Speisen, wie Gulasch, gefüllte Paprika, Krautwickel. Mehr und Bezugsquelle
 
Mit 86 Punkten bewertet wurde der 2018 Criminal Minds Moscato South Australia des Weinguts Byrne Vineyards in Norwood, South Australia, in der Süße etwas höher doch mit lediglich 8,5 % Alkohol, so dass man ein Gläschen mehr genießen kann: süßer Duft, der an Bratäpfel, Quittenspeck, Sandkuchen erinnert mit einem Hauch Ingwer; am Gaumen ansprechende Süße und Frucht begleitet von leicht moussierender Kohlensäure, so dass man fast von einem Schaumwein sprechen kann; mit weinigem, feinherben Finish. Ein durchaus animierender Tropfen, den man der Perlung wegen nicht lange lagern sollte. Passt sehr gut zu Kuchen oder süßem Gebäck, sehr schön auch zum Anstoßen bei der Tea-Time. Mehr und Bezugsquelle
 
89 Punkte ergatterte der 2016 „Hofgarten“ Muskateller feinherb Qualitätswein Baden, 11%, des Weinguts Freiherr von Gleichenstein in Oberrotweil / Kaiserstuhl: edler Duft von großer Bandbreite. Man riecht unter anderem dezente Noten von frischen Feigen, Zitronen, Lindenblüten bis hin zu Paprika; wunderbar ausgewogener Körper, der Eleganz mit feiner Fruchtsüße verbindet und einem belebend feinherben Finish, das prompt nach dem nächsten Schluck verlangt, ein anregender Tropfen, der zum Philosophieren einlädt mit gut vier bis fünf Jahren weiterem Entwicklungspotenzial. Passt bestens zu Cremesuppen, Königsberger Klopsen mit Kapern oder auch zu Kassler mit Sauerkraut, denn Sauerkraut, das man ja auch mit Äpfeln kocht, kann gut einen milden Wein mit etwas Restsüße vertragen. Mehr und Bezugsquelle

Weingut H. Engelhard

Das 18 Hektar Weingut in Hillesheim, Rheinhessen, bewirtschaftet Heiko Engelhard zusammen mit seiner Familie. Ein Teil geht als Fasswein weg, awas er aber in Flaschen füllt, bei diesen Tropfen legt man besonderen Wert auf Qualität, vom Weinberg an. Ertragsreduzierung und Entlauben ist selbstverständlich.

Heiko Engelhard mit Sohn Anton bei der WeinleseWinemaker Peter Gajewski (rechts) sowie Phil Reedman, Master of Wines, der das Weingut berät. Foto: Cocoon Studio

Byrne Wineyards, South Australia

Die Seele von Byrne Vineyards bilden die Inhaber Rob Byrne mit Tochter Petria sowie Robs Bruder Terry mit seiner Frau Elise. Mit rund 500 Hektar gehören Byrne Vineyards und die Familie zu den bedeutendsten Weingütern bzw. Weinfamilien im südlichen Australien. Shiraz, Riesling und Chardonnay lauten die wichtigsten Sorten. Als leitender Winemaker fungiert Peter Gajewski, der sowohl im Ausland gewirkt hat sowie eine 30-jährige Erfahrung in mehreren leitenden Positionen einbringt. Gerne tauscht er sich mit Phil Reedman, Master of Wines, aus, der das Weingut in Bezug auf neue Weinstile berät. Mehr

Weingut Freiherr von Gleichenstein

Johannes von Gleichenstein mit Ehefrau Christina von Gleichenstein und der nächsten Generation

Das in 11. Generation familiengeführte Weingut inmitten des badischen Kaiserstuhls ist seit 1634 im Besitz der Freiherren von Gleichenstein. Die 50 Hektar Weinberge befinden sich in den allerbesten Lagen. Dazu gehört der Oberrotweiler Eichberg mit seiner südlichen Ausrichtung und einer Hangneigung bis 45 Prozent. Auf dem Ihringer Winklerberg, der wärmsten Weinberglage Deutschlands, gedeihen mineralische und elegante Spitzenweine. Der Oberrotweiler Henkenberg und der Achkarrer Schlossberg bringen komplexe Graue Burgunder. Auf den Lössböden und Mischböden des Weinguts wird die Hofgarten-Linie ausgebaut. 

Johannes Freiherr von Gleichenstein, der das Gut 2003 übernommen hat: „Ich bin davon überzeugt, dass ein Weingut unserer Größe und Struktur langfristig nur überleben kann, wenn es sich durch höchste Qualität auszeichnet. Beheimatet im Kaiserstuhl, einem für die Burgundersorten mit am besten geeignetem Weinbaugebiet in Deutschland, ist es mir ein Anliegen, Burgunderweine mit einem typischen Kaiserstühler Profil zu erzeugen.“ 35 % Grauburgunder, 30 % Weißburgunder, 25 % Spätburgunder, 7 % Müller-Thurgau sowie weitere lautet der Sortenspiegel. Die Terroirs bestehen aus Vulkanverwitterungsböden sowie Löss. Ertragsreduzierung ist selbstverständlich. Näheres in unserem Portrait

 
Text und Titelmontage: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. Fotos im Aufmacher, von Byrne Foto: Cocoon Studio; vom Weingut v. Gleichenstein Foto: Benjamin Doerr. Übrige Fotos PR sofern nicht anders angegeben.
 
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