Hervorstechend waren die Weingüter Andreas Männle, Kurt Erbeldinger und Sohn, Espenhof und Wilker sowie der Winzerkeller Auggener Schäf. Welche Weine waren das, und wer sind die Erzeuger?
Auf jeden Fall zu merken, lohnt das Weingut Andreas Männle im badischen Durbach. Als absoluter Spitzenwein mit 92 Punkten wurde die 2009 Durbacher Bienengarten Spätburgunder Edition, trocken, Barrique bewertet. Die Vergärung erfolgte per Macération carbonique, wobei die ganzen Beeren in ein wenig Traubenmost angesetzt werden. Die klassische Maischegärung setzt dann erst allmählich ein, vorher findet ein Umbau von Äpfelsäure in Alkohol statt. Solche Rotweine schmecken fruchtiger und vom Gerbstoff her etwas weicher. Stolze 91 Punkte erzielte die 2009 Gewürztraminer Beerenauslese. Sehr überzeugt haben auch der 2010 Riesling „1782“ trocken sowie der 2011 Weißburgunder Kabinett trocken. Das 15 Hektar Familienweingut vorwiegend in der Eigenlage Bienengarten rund ums Haus mit Granitverwitterungsböden wird heute von Thomas Männle zusammen mit seinem Vater Alfred betrieben. Die Handschrift sind sehr saftige Weine mit betont kräftigem Körper. Thomas Männle ist ein echter Aufsteiger, der auch anderweitig schon viele Preise gewonnen hat. Näheres unter www.weingut-maennle.de.
2009 Espenhof "S" Huxelrebe Auslese des Weinguts Espenhof in Flonheim, Rheinhessen, ein vollmundiger, wunderbar schmiegsamer Tropfen von edler Süße. Sehr gefallen hat auch der 2010 Riesling Espenhof „S“ trocken sowie als schöne Spezialität der 2010 Cabernet rosé trocken. In der siebten Generation betreibt die Familie Espenschied das inzwischen 28 Hektar große Gut mit Landhotel und Weinrestaurant. Während im Weinberg alles darangesetzt wird, die Rebflächen naturnah zu bewirtschaften und die Erträge bewusst niedrig zu halten, um reifes, gesundes, gehaltvolles Lesegut zu erzielen, baut der studierte Landwirt Wilfried Espenschied zusammen mit Pascal Greiner und Nicolas Espenschied bei der Vinifikation auf reduktiven Ausbau und langsame Gärführung. Die gepflegten Tropfen können sich schmecken lassen. Viele weitere Auszeichnungen sprechen für sich. Näheres unter www.espenhof.de.
Sehr hoch bewertet mit 90 Punkten wurde der 2008 Laufener Altenberg Spätburgunder Spätburgunder, trocken, Barrique vom Winzerkeller Auggener Schäf, ein großartiger Rotweingenuss ganz im internationalen Burgunderstil mit noch sehr viel Zukunft. Erst 2011 waren die Winzer im südbadischen Laufen unter das Dach des unweit gelegenen Winzerkellers Auggener Schäf geschlüpft, ein gleichfalls bekannter Weinerzeuger, zu dessen Profil der naturnahe Weinbau schon lange gehört. Weiterhin werden die Laufener Weine in der dortigen ehemaligen Winzergenossenschaft ausgebaut, nun aber über Auggen angeboten. Schon zuvor wurden die Laufener Weinberge streng nach Qualitätskriterien katalogisiert. Entsprechend sind die Winzer zur Pflege angehalten. Lese und Ausbau werden ebenfalls danach ausgerichtet. Die Ergebnisse bestätigen sich im Glas wie in vielen Auszeichnungen. Näheres unter: www.auggener-wein.de.
Gut bewertet wurden auch der trockene Riesling sowie der trockene Silvaner, Jahrgang 2011 aus der Lage Schlossberg vom Weingut Wilker in Pleisweiler-Oberhofen in der Pfalz. Qualität statt Quantität lautet Jürgen Wilkers Maxime, der mit seiner Familie das 20 Hektar Weingut mit Gutsschänke und Landrestaurant sowie Landhaus für Übernachtungsgäste führt. Zuvor hatte Wilker Berufserfahrung unter anderem in den USA, Australien und Südafrika sammeln können. „Wir haben uns auf die Erzeugung hochwertiger Qualitäts- und Prädikatsweine spezialisiert“, betont Wilker. Näheres unter: www.wilker.de.
Text: Dieter Simon