Nach zwei mageren Jahren bringt der Jahrgang 2014 dem Badischen Winzerkeller wieder mehr Mengen.
Der Badische Winzerkeller hat das Geschäftsjahr 2014 mit einem Umsatz von 40,3 Mio. Euro abgeschlossen. Das waren rund 12 % weniger als im Vorjahr. Grund waren die zwei kleinen Ernten 2012 und 2013 nacheinander, die zu erheblichen Kontraktverknappungen im Discount führten und bei einigen Rebsorten wie Müller-Thurgau und Spätburgunder, aber vor allem beim Grauburgunder zu Engpässen führten. Die Durchschnittserlöse konnten um über 20 Cent auf 2,89 Euro / Liter gesteigert werden.
Steigerungen nur in der Gastronomie und beim Direktverkauf
Im Lebensmitteleinzelhandel und Discount lag der Umsatzrückgang bei ca. 6 Mio. Euro zum Vorjahr. Die Umsätze im Fachhandel sanken um ca. 6 %. Die Gastronomie und der Direktverkauf entwickelten sich wiederum mit Steigerungen von 6 % und 4 % positiv. Aufgrund der Weinknappheit wurde das Offenweingeschäft um ca. 50 % zurückgefahren. Stabile Umsatzentwicklungen verzeichneten die Premium-Marken wie „Wein des Jahrgangs“, „Peter Steger“ und „Im Holzfass gereift“. Die Neueinführung des Cocktailprodukts BeChill „übertraf die Erwartungen“, teilte die Kellerei in Breisach mit.
Größere Ernte 2014 trotz schwieriger Umstände
Die Lese des Jahrgangs 2014 brachte wieder mehr Mengen. Trotz einem streckenweise erhöhten Fäulnisdruck, dem Auftreten der Kirsch-Essig-Fliege und einem fordernden, weil sehr nassen Herbst lieferten die Winzergenossenschaften der Kellerei 21,8 Mio. kg Trauben an, gut 18 % mehr als im Vorjahr. Das Durchschnittsmostgewicht von 82° Oechsle liegt unter dem des Vorjahres. Dies betreffe allerdings weniger das allgemeine Qualitätsniveau als vielmehr das Fehlen von absoluten Spitzenqualitäten, erklärte die Kellerei. Vor allem die Burgundersorten des Jahrgangs 2014 zeigen sich vielversprechend.
Im vergangenen Jahr nahm die Kellerei zudem eine neue Traubenvollernterstation in Betrieb, eine zweite soll in diesem Jahr folgen. Diese Stationen ermöglichen den Winzern die Direktanlieferung. Mit dem Bau einer neuen Abfüllanlage wurde bereits begonnen. Er soll voraussichtlich zum Jahresende 2015 abgeschlossen sein.