Die internationale Weinorganisation OIV hat die Weinbilanz bei ihrem Weltkongress in Mainz vorgestellt.
Die Produktion und der Konsum von Wein ist 2014 weltweit zurückgegangen. Vor allem in den wichtigsten Weinländern Europas wird seit mehreren Jahren weniger Wein getrunken. Die Herstellung wurde entsprechend zurückgefahren. Das geht aus den Zahlen der Internationalen Organisation für Wein und Rebe hervor, die in dieser Woche ihren Weltkongress in Mainz abhält. Demnach sank der Anteil Europas an der weltweiten Rebfläche seit dem Jahr 2000 von 63 auf 54 %.
Platz 1 bei der Weinproduktion: Frankreich
Insgesamt wurden 2014 weltweit 270 Mio. hl Wein erzeugt, 7 % weniger als im Jahr davor. Die OIV bezeichnet die Mengen der vergangenen zehn Jahre als „auf einem hohen Durchschnittsniveau.“ Frankreich hat 2014 mit 17 % der weltweiten Produktion den meisten Wein hergestellt und damit Italien (16 %) und Spanien (15 %) auf die Plätze 2 und 3 verwiesen. Deutschland stand im vergangenen Jahr auf Platz 10 mit 3 % der weltweiten Produktion. Eine Steigerung der Produktion im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten nur Frankreich, Deutschland und Neuseeland.
Die meisten Trauben insgesamt, also inklusive Tafeltrauben, produzierte China (111.015 Doppelzentner), gefolgt von den USA (70.471 Doppelzentner) und Frankreich (69.433 Doppelzentner).
Platz 1 beim Weinkonsum: USA
Weltmeister im Weintrinken sind zum zweiten Mal in Folge die USA mit 31 Mio. hl, gefolgt von Frankreich mit 28 Mio. hl und Italien 20 Mio. hl. Nur knapp dahinter folgt Deutschland auf Platz 4 mit ebenfalls rund 20 Mio. hl. Während in Deutschland der Weinkonsum in den vergangenen fünf Jahren annähernd stabil blieb, legten die USA jedes Jahr ein wenig zu. Ansonsten wurde nur in Spanien, Portugal und Südafrika wieder etwas mehr Wein getrunken, in den restlichen der wichtigsten Weintrinker-Nationen ging der Konsum zurück. Die stärksten Rückgänge gab es in China, Russland und Italien. Grund für die Rückgänge sind laut OIV besonders anhaltende Effekte der Weltwirtschaftskrise.
Platz 1 beim Import: Deutschland / Platz 1 beim Export: Spanien
Beim Wein sind die Deutschen zwar mal nicht Export-, dafür aber Importweltmeister. 15,2 Mio. hl Wein wurden im vergangenen Jahr hierher aus dem Ausland geliefert, davon der größte Teil aus Italien, gefolgt von Spanien und Frankreich. Bei den Ländern mit dem größten Importvolumen von Wein folgen Großbritannien mit 13,4 Mio. hl und die USA mit 10,7 Mio. hl. Die größten Exporteure weltweit waren Spanien (22,6 Mio. hl), Italien (20,5 Mio. hl) und Frankreich (14,4 Mio. hl).
Platz 1 bei der Rebfläche: Spanien
Die Rebfläche ist 2014 weltweit wieder leicht gewachsen. Sie lag zuletzt bei 7573 Tsd. ha. Seit 2000 hatte es zunächst kontinuierlich Rückgänge gegeben, was vor allem einem Rodungsprogramm der EU geschuldet war. Die EU hatte Prämien an Winzer für die Rodung von Rebflächen gezahlt, um einer Überproduktion in Europa entgegen zu wirken. Dafür wuchs die Rebfläche außerhalb Europas, vor allem in China. Auch in Argentinien und Chile gab es leichte Zuwächse.
Die größte Rebfläche weltweit für Wein fand sich erneut in Spanien (1038 Tsd. ha), gefolgt von China (799 Tsd. ha) und Frankreich (792 Tsd. ha). Deutschland steht hier auf Platz 14 mit 102 Tsd. ha.