Wenn man ein Schwimmbad mit 25 m Länge, 10 m Breite und 2 m Tiefe annimmt, so enthält dieses 5.000 hl. Bezogen auf 259 Mio. hl oder Mhl entspricht dies über 50.000 Schwimmbädern!!
Die internationale Organisation für Wein, OIV – oder genauer „Organisation Internationale de la Vigne et du Vin“ in Paris meldet: Die Weinproduktion 2016 wird weltweit auf 259 Mhl geschätzt und sinkt gegenüber 2015 um 5 %. Die Produktion 2016 ist eine der kleinsten, die in den letzten 20 Jahren erzielt wurde, wobei sich aufgrund der klimatischen Ereignisse sehr unterschiedliche Situationen ergeben.
Italien ist 2016 wieder der größte Weinerzeuger der Welt (48,8 Mhl, -2 % gegenüber 2015), gefolgt von Frankreich (41,9 Mhl, -12 % gegenüber 2015) und Spanien (37,8 Mhl, + 1 % gegenüber 2015). Für die drei bedeutendsten europäischen Erzeugerländer lässt sich feststellen, dass die Produktionszahlen in Italien und Spanien leicht über dem letzten Fünfjahresdurchschnitt liegen. In Frankreich liegen sie jedoch deutlich unter diesem Durchschnitt. Diese drei Ländder sind die Weltmeister der Weinproduktion mit einem Anteil von knapp 50%. Dagegen ist Deutschland ein Weinbauzwerg, wie auch die Grafik zeigt. Nicht unbedeutend sind die USA.
Deutschland und Portugal verzeichnen mit jeweils 8,4 und 5,6 Mhl eine rückläufige Produktionsentwicklung (-4 % und -20 %), in Rumänien (4,8 Mhl) und Griechenland (2,6 Mhl) steigt die Produktion hingegen um jeweils 37 % + 2 %.
Die Vereinigten Staaten (22,5 Mhl, +2 % gegenüber 2015) verzeichnen erneut ein hohes Produktionsniveau.
In der südlichen Hemisphäre nimmt die Weinproduktion ab. In Südamerika wirkten sich die klimatischen Widrigkeiten stark auf die Produktion aus: Argentinien erleidet 2016 mit 8,8 Mhl einen starken Produktionseinbruch (-35 % gegenüber 2015), in Chile (10,1 Mhl) sinkt die Weinproduktion um 21 % gegenüber dem Vorjahr. In Brasilien beläuft sich die Produktion auf 1,4 Mhl (gegenüber 2015 ist dies ein Rückgang von 50 %). In Südafrika (9 Mhl) sinkt die Weinerzeugung um 19 %. In Ozeanien erzielt Australien ein geringes Produktionswachstum (12,5 Mhl, +5 %), und Neuseeland erreicht mit 3,1 Mhl fast seinen historischen Rekord von 2014.
Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas; Quelle und Bild: OIV