Am 6. August, und damit so früh wie noch nie, wurde in diesem Jahr im rheinhessischen Lörzweiler der offizielle Start der Weinlese für den Federweißen ausgerufen. Die gelesenen Trauben der frühreifen Rebsorte Solaris waren mit einem Mostgewicht von über 90 Grad Oechsle bereits außergewöhnlich süß. Bisher war der früheste Lesetermin in der Pfalz der 8. August im Jahr 2007.
Auch in der Pfalz oder in Baden wird in den nächsten Tagen die Lese für die beliebte Herbstspezialität beginnen. Teilweise werden parallel dazu außerdem schon erste Trauben für die Sektherstellung eingebracht, bei denen auf eine frische Fruchtsäure Wert gelegt wird.
Frühe Hauptlese
Auch die Hauptweinlese für die Weinbereitung wird früh starten. Bei Sorten wie beispielsweise Müller-Thurgau oder Frühburgunder rechnet man in diesem Jahr bundesweit mit einem besonders frühen Start Ende August. Dies gilt sogar erstmals auch für das nördlichste deutsche Weinbaugebiet Saale-Unstrut. Später reifende Sorten wie Riesling oder Spätburgunder dürften in diesem Jahr bereits Mitte September statt Anfang Oktober lesereif sein.
Eingeleitet wurde diese Entwicklung durch den wärmsten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, der zu einer sehr frühen Blüte führte. Der sehr sonnige Sommer hat die weitere Reife zusätzlich beschleunigt, sodass der Entwicklungsstand der Reben aktuell rund drei Wochen vor dem langjährigen Mittel liegt. Trotz der seit nunmehr rund acht Wochen andauernden Trockenheit sind die älteren Reben dank ihres tiefen Wurzelwerks bislang erstaunlich vital. Nur Anlagen auf flachgründigen Böden und in jüngeren Rebanlagen müssen die Pflanzen bewässert werden.
Ausgezeichneter Reife- und Gesundheitszustand
Ein zufriedenstellender Behang sowie ein ausgezeichneter Reife- und Gesundheitszustand der Trauben bieten aktuell sehr gute Ertrags- und Qualitätsvoraussetzungen für den Jahrgang, wenn die Trockenheit nicht weiter andauert.
Quelle: Deutsches Weininstitut; Foto: Markus Hildebrand