Viel Arbeit und Geduld
Die vielen Niederschläge im Sommer verlangten aufwändige Pflanzenschutzmaßnahmen, und der hohe Arbeitsaufwand in den Weinbergen hielt bis zur relativ spät einsetzenden Weinlese an. Um gesundes Lesegut zu erhalten und die Trauben in den Genuss einer möglichst langen Reife kommen zu lassen, war bei der Lese viel Selektionsarbeit und auch Geduld gefragt. Bei den später reifenden Sorten wie dem Riesling dauerte die Lese bis Ende Oktober und wird bei einigen Betrieben noch in den November hineinreichen.
Aromatische und schlanke Weine
Die spätere Lese brachte jedoch den Vorteil, dass die Aromen in den Beeren während der warmen Herbsttage und kühlen Nächte von den Weinstöcken besonders gut ausgeprägt wurden. Entsprechend fruchtbetont präsentieren sich die 2021er Weine. Sie fallen zudem deutlich schlanker aus, als in den letzten sehr warmen Jahren, und bringen eine frische, animierende Fruchtsäure mit.
Große regionale Ertragsunterschiede
Je nach den mikroklimatischen Bedingungen und dem Erfolg der Pflanzenschutzmaßnahmen reichen die Erntemengen lokal von „extrem gering“ bis hin zu „außerordentlich gut“. Auch unter den Anbaugebieten sind die Ertragsdifferenzen relativ hoch. So erwartet man am Mittelrhein und in Franken sehr gute Erträge, die rund ein Drittel bzw. zwölf Prozent über dem langjährigen Mittel liegen. In Baden dagegen haben Spätfröste vor allem im Süden des Gebiets für größere Ertragsausfälle gesorgt. Die Winzer der schicksalsgeschlagenen Ahr konnten mit viel Hilfsbereitschaft sehr gute Erträge gegenüber dem Vorjahr ernten. Näheres in der Tabelle anbei.
Europäische Erntemenge im Minus
Laut Schätzung der EU-Kommission liegt die diesjährige europäische Weinmosternte mit 171 Mio. Hektolitern voraussichtlich 13 Prozent unter Vorjahr. So sind die deutschen Winzer vergleichsweise gut weggekommen.
Quelle und Tabelle anbei: Deutsches Weininstitut. Foto: Erwin Wodicka - adobestock