Es ist einfach ein schönes Erlebnis, einen Winzer zu besuchen und in einer attraktiven wie angenehmen Atmosphäre die Weine zu verkosten. Und so finden sich schöne Vinotheken: Das Deutsche Weininstitut hat 30 schönste ausgezeichnet, die aus 144 Bewerbungen von einer Fachjury nach strengen Qualitätskriterien ausgewählt wurden. Dazu zählten neben einem architektonisch stimmigen Gesamtbild und einer modernen, hochwertigen Innenausstattung auch Aspekte wie Öffnungszeiten, Sitzgelegenheiten, ansprechende Produktpräsentationen, ein attraktiver Internetauftritt sowie auch weiterführende Informationen über die Region und zu touristischen Zielen. Zudem waren Fachkompetenz und Fremdsprachenkenntnisse der Mitarbeiter weitere wichtige Kriterien. Hier drei Beispiele: Die Vinothek im Weingut Braunewell in Essenheim/Rheinhessen
"Wir wollten einen Ort für Weinerlebnisse schaffen", sagt Stefan Braunewell. Die Architektur ist auf das Wesentliche reduziert, um sich in die Landschaft einzufügen. Die großen Fenster bieten einen direkten Ausblick in den Rebsorten-Weinberg, wo in jeder Reihe eine andere Rebsorte aus dem Portfolio des Weinguts steht. So lassen sich direkt die Unterschiede zwischen Riesling, Chardonnay und Grauburgunder sehen, während man die Weine probiert.
Vinothek im Weingut Brennfleck in Sulzfeld/FrankenDie Winzergenossenschaft Buchholz mit Vinothek in Südbaden
Die Vinothek im Weingut Brennfleck in Sulzfeld/Franken
Die Brennflecks beweisen einen Sinn für die Orte, an denen Weinbau und Architektur miteinander ins Gespräch kommen. Das Biedermeierzimmer, früher Salon der Großmutter, bildet einen idealen Ort für kleine, intime Begegnungen mit dem fränkischen Silvaner, Riesling oder Spätburgunder. Sind es mehr Gäste, die den Sulzfelder Sonnenberg, den Iphöfer Kronsberg oder das Große Gewächs aus der Steillage Escherndorfer Lump verkosten möchten, dann finden sie reichlich Platz im ausgebauten Pferdestall. Hell und modern eingerichtet, unter Kronleuchtern im Midcentury-Stil.
Wie die Winzergenossenschaft Buchholz einlädt
Mitten in den Weinbergen von Südbaden, zwischen Buchholz und Sexau, haben sich die 62 Mitglieder aus beiden Gemeinden ihren vinologischen Mittelpunkt eingerichtet. Für die Architekten Cornell Fuchs und Michael Maucher aus Waldkirch war die Lösung des Betriebsgebäudes und der Vinothek so etwas wie die Quadratur des Kreises: optimale Nutzbarkeit des Betriebsgebäudes verbunden mit beeindruckendem Ambiente der Vinothek bei echt kleinem Budget. Die Atmosphäre der Vinothek fasst zwei Gegensätze zusammen: das Bedürfnis nach Wärme, Vertrautheit und Heimeligkeit, und jenes nach Offenheit und Transparenz, denn durch die transparenten Regale schweift der Blick auf die Weinberge, woher die Weine kommen, die im Glase funkeln.
Das DWI hat diesen Wettbewerb nach fünf Jahren zum zweiten Mal ausgerichtet
„Damit wollen wir dem großen Engagement unserer Weinerzeuger Rechnung tragen, die mit zahlreichen eindrucksvollen Neubauten oder durch die kreative Umgestaltung traditioneller Weinarchitektur die deutsche Vinotheken-Landschaft in den letzten Jahren deutlich belebt haben, womit sie zu einer lebendigen Weinkultur beitragen“, erklärte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule.
Die am 29.9.2021 prämierten Vinotheken finden sich hier, wo sich auch noch viele 2016 ausgezeichnete finden.
Text: Dieter Simon, Herausgeber bonvinitas. Quelle: Deutsches Weininstitut; Fotos: PR