Das in 11. Generation familiengeführte Weingut inmitten des badischen Kaiserstuhls, eine der wärmsten Regionen Deutschlands, ist seit 1634 im Besitz der Freiherren von Gleichenstein. Die 50 Hektar Weinberge befinden sich in den allerbesten Lagen. Dazu gehört der Oberrotweiler Eichberg, der Hausberg des Weinguts. Mit seiner südlichen Ausrichtung und einer Hangneigung bis zu 45 Prozent ist er vollständig sonnenexponiert. Auf dem Ihringer Winklerberg, der wärmsten Weinberglage Deutschlands, gedeihen mineralische und elegante Spitzenweine. Der Oberrotweiler Henkenberg und der Achkarrer Schlossberg bringen komplexe Graue Burgunder. Auf den Lössböden und Mischböden des Weinguts wird die Hofgarten-Linie ausgebaut.
Johannes Freiherr von Gleichenstein, der das Gut 2003 übernommen hat: „Ich bin davon überzeugt, dass ein Weingut unserer Größe und Struktur langfristig nur überleben kann, wenn es sich durch höchste Qualität auszeichnet. Beheimatet im Kaiserstuhl, einem für die Burgundersorten mit am besten geeigneten Weinbaugebiet in Deutschland, ist es mir ein Anliegen, Burgunderweine mit einem typischen Kaiserstühler Profil zu erzeugen. Diese zeichnen sich aus durch ein optimales Zusammenspiel unserer mineralischen Vulkanverwitterungsböden mit dem Mikroklima der einzelnen Weinlagen und idealen Sonnenscheinstunden.“ Der Weingutsbesitzer, der von seiner Ehefrau, Christina von Gleichenstein, tatkräftig unterstützt wird, ist ein exzellenter Fachmann: von kleinauf mit dem Weingut und dem Winzern vertraut, dann Winzerlehre, anschließend Studium der Betriebswirtschaft mit Agrarökonomie sowie Studium der Önologie im bekannten Geisenheim.
35 % Grauburgunder, 30 % Weißburgunder, 25 % Spätburgunder, 7 % Müller-Thurgau sowie weitere lautet der Sortenspiegel. Die Terroirs bestehen aus Vulkanverwitterungsböden sowie Löss. Ertragsreduzierung ist selbstverständlich. Damit erstklassiges Lesegut eingebracht werden kann, kümmert sich Außenbetriebsleiter Franz Galli seit den 90er Jahren mit viel Engagement um die Reben. Im Keller liegt das Augenmerk auf dem individuellen und schonenden Ausbau der Weine. Kellermeister Odin Bauer: „Frisch und süffig mit einer individuellen Note muss beispielsweise der Weißwein sein, dessen Trauben auf den Lössböden des Weinguts heranreiften. Dementsprechend wird er in Edelstahltanks ausgebaut. Weine von den Spitzenlagen, die sogenannten Lagenweine, die auf Vulkangestein gedeihen, brauchen hingegen das Holz um ihre Einzigartigkeit zu entfalten.“
Bemerkenswert ist der um 1500 durch das Kloster St.Blasien, das einst der Besitzer war, errichtete historische Weinkeller, sowie dass ein Vorfahre, Freiherr Ignaz von Gleichenstein, während seiner Ausbildungsjahre in höherer Verwaltung in Wien ein guter Freund und Vertrauter Ludwig van Beethovens war.
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. Fotos: PR sofern nicht anders angegeben.