Am wohlsten fühlt sich die Rieslingrebe im kühleren Klima. Bei ausreichend Niederschlägen insbesondere bei lang anhaltend schönem Herbstwetter mit kühlen Nächten und Morgennebeln entwickeln die Weine dann ein hochfeines Aromenspsiel. Das erklärt warum in Deutschland fast ein Viertel der Rebfläche mit Riesling bestockt ist.
Riesling hat die unvergleichliche Eigenschaft, dass auch leichtere Weine sehr gut schmecken. Wer Riesling liebt, braucht keine Alkoholbrummer. Riesling ist die klassische deutsche Rebe, die deutschem Wein ein Profil gibt, das man so kaum anderweitig findet: Rassige, hochelegante Weine, nicht zu schwer, schön gekühlt ein Hochgenuss! Hochwertige Rieslinge, zum Beispiel mit schönen Mineralnoten, sind Weißweine, die obendrein ein gutes und interessantes Alterungspotenzial besitzen. Höherwertige Tropfen entwickeln mit fortschreitender Reife zusätzlich zu ihren Fruchtnoten sehr feine Karamell- und Honigtöne. Gute Tropfen können sich gut und gerne sechs, sieben, acht und mehr Jahre emporentwickeln. Die Säure wird dann um so schöner eingebunden.
Riesling passt zu allem zu feineren Speisen, wo zum Beispiel die Gerbstoffe von Rotwein stören würden, wie zu hellem Fleisch, zu Fisch und Meeresfrüchten. Die typische Rieslingrasse schmeckt dann wunderbar belebend und hebt die feineren Speisen weiter empor. Außerdem wird behauptet, dass die etwas kräftigere Riesling-Fruchtsäure verdauungsfördernd sei.
Deutsche Rieslinge wachsen vor allem an Rhein und Mosel, in der Pfalz, in Württemberg sowie in Mittelbaden.