Er gehörte schon vielfach zu den Besten bei den bonvinitas Weinbewertungen, Albert Kallfelz, so erst jüngst wieder bei der Bewertung vom 14. Juli 2014. Zweimal 90 Punkte lauteten die Taxierungen der Blindverkoster. Einmal für:
2012 MerlerKönigslay-Terrassen Riesling GG (großes Gewächs) –mit 9 g/l Restsüßezwar nicht als trocken deklariert, sensorisch aber amtrockenen Oberrand. Kallfelz hat den Wein jedenfalls in der Kategorie 2, trocken über 12 g/l Alkohol(rote Punkte), angestellt. Dem sind wir gefolgt.
Sein zweiter 90-Punkte-Tropfen war ein 2013 Merler Adler Kabinett Riesling feinherb– in unserer Kategorie 3, Weine mit Restsüße (orangene Punkte). „Sehr eleganter, schön ausgewogener, feinherber Riesling. Das Bukett zeigt Noten von Zitronensaft, Sommeräpfeln, Zuckermandeln, Biskuit; auf der Zunge elegante, seidige Süße mit gekonnt ausgewogenem Süße-Säurespiel im Finish. Ein schöner Aperitif oder wunderbar zum Genießen“, habe ich bei der Nachverkostung notiert.
Beachtliche 82 Punkte in der Kategorie 1, bis einschließlich 12 g/l Alkohol (grüne Punkte), erzielte der 11 % leichte 2013 Merler Adler Riesling Kabinett trocken, ebenfalls vom Weingut Albert Kallfelz.Ich freue mich über die 82 Punkte, denn leichtere Weine haben es in den Prüfungen nun einmal nicht leicht. Eines unserer Ziele ist jedoch, nicht nur schweren Tropfen das Wort reden. Denn wie oft möchte man einfach einen guten leichten Wein trinken, zumal im Sommer. Dies jedenfalls ist ein schön zu trinkender leichter, eleganter trockener Mosel-Riesling mit sanften Terroirnoten und angenehmem Finish, der einfach Spass macht und zum nächsten Schluck einlädt, wie ich notiert habe. Daher lassen wir in diesen vier Kategorien – einschließlich edelsüß –werten. Näheres je unter Weinbewertungen.
Wie erwähnt ist „Kallfelz“ schon länger bei unseren Bewertungen positiv aufgefallen. Er pflegt einen ganz eigenen Stil: Seine Rieslinge sind in der Säure einfach nicht so aggressiv, wie viele andere Mosel. Zuweilen hatte dies bei den Prüfern Diskussionen ausgelöst. Obwohl wir blind verkosten lassen und nur die Rebsorte, den Jahrgang und das Herkunftsland bekannt geben, wurden die Weine häufig als „Mosel“ erkannt. Manche Prüfer meinten, bei einem typischen Mosel-Riesling müsse die Säure einfach mehr hervorstechen. Doch der Erfolg gibt Kallfelzrecht. Das Weingut wird von ihm zwar schon in dritter Generation geführt, er war es aber, der es aus kleinen, unbedeutendem Umfang zum Erfolg brachte. Viele Flächen anderer Moselwinzer, die aufgegeben oder reduziert haben, konnte er auf diese Weise übernehmen. Beachtliche 49 Hektar zählt die Rebfläche heute, und Albert Kallfelz zählt inzwischen in Weinkreisen deutschlandweitals Institution.
Text: Dieter Simon, Bild eigen; großes Bild:Schnorbach / PR Weingut Kallfelz