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Sehr gute Weine: bonvinitas Weinbewertung 8.5.2020 – exklusivere Tropfen

Kategorie 2, trocken über 12 % Alkohol , rote Punkte – anspruchsvollere Weine

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Sehr gute Weine: bonvinitas Weinbewertung 8.5.2020 – exklusivere Tropfen der Kategorie 2, trocken über 12 % Alkohol , rote Punkte – anspruchsvollere WeineSehr gute Weine: bonvinitas Weinbewertung 8.5.2020 – exklusivere Tropfen der Kategorie 2, trocken über 12 % Alkohol , rote Punkte – anspruchsvollere Weine
Die Probe am 8.5.2020 war sehr gut, und natürlich gab es auch in der Kategorie 2, wo sich die kräftigeren und höherwertigen Tropfen sammeln, hervorragende Bewertungen. Wir immer urteilten neutrale Prüfer, Fachleute und Weinfreunde, in Blindbewertung, und stets probiere die besten dann nach, um sie hier vorzustellen:
 
89 rote Punkte erzielte der 2019 Riesling trocken „vom Löss“ Qualitätswein Pfalz, 12,5%, vom Weinhaus Hermann Zöller in Kirrweiler, zu dem meine Notizen lauten: Reifer Duft, so saftig wie elegant mit Noten von reifen Zitronen, Zitronenblüten, Orangeat, Marillen; vollmundiger Riesling, der Rieslingrasse und Schmelz sehr schön vereint, was sich im Finish angenehm fortsetzt leicht salzig unterlegt. Ein Wein wie ein elegantes Cabriolet mit gut drei bis vier Jahren weiterem Potenzial und schön zu Räucherfisch, Kalbsteak oder auch zu Gänsebraten, weil er Üppiges gut aufnimmt. 

Weinhaus Zöller in Kirrweiler

Weinhaus Zöller in Kirrweiler. In der Mitte Thomas und Judith Zöller mit Sohn Felix, der im Weingut mitwirkt und Tochter Verena, die die Gutsschenke leitet. Foto: Florian SchmittWeinhaus Zöller in Kirrweiler. In der Mitte Thomas und Judith Zöller mit Sohn Felix, der im Weingut mitwirkt und Tochter Verena, die die Gutsschenke leitet. Foto: Florian Schmitt
Das Pfälzer Weinhaus Zöller ist ein 21 ha Weingut mit Weinstube. Geboten werden nur Weinen eigenen Wachstums. Thomas Zöller und Sohn Felix betreiben das Weingut, Tochter Verena die Gutsschenke. Felix, der nach der klassischen Winzerlehre den Fachwirt und Weinbautechniker absolviert hat: „Der betreffende Riesling stammt aus der Lage Oberschloss südlich des Dorfs, wo wir 40-jährigen Riesling stehen haben, der daher mehr den floralen Typ an Riesling bringt, den wir gerne so belassen und nicht glatt bügeln. Zugleich schießen bei diesen alten Reben die Öchsle nicht zu hoch, so dass die Tropfen nicht zu schwer werden, was ja geschätzt wird.“ Zu den weiteren Qualitäten verrät er: „Insbesondere bei Spätlesen setzen wir neben der Ertragsreduzierung auf längere Maischestandzeiten, bei Bukettsorten sogar bis zu 24 Stunden.“

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Gleichermaßen 89 Punkte erzielte der 2019 Grauburgunder trocken „Urmeer Löss“ Qualitätswein Rheinhessen, 12,5%, vom Weinhaus Reh-Kendermann in Bingen: Reif-eleganter Duft nach frischen Äpfeln, Litschi, Birnenkompott; mundfüllender Körper unterlegt mit Kraft und mineralischen Noten; saftiges Finish, das man behalten möchte und Lust macht auf den nächsten Schluck. Ein Wein wie ein Einkaufsbummel, mit zwei bis drei Jahren weiterem Potenzial und schön zu Salatgerichten, Fisch gedünstet oder zu Schweinelende. 

Weinhaus Reh-Kendermann

Tankkeller im Weinhaus Reh-KendermannTankkeller im Weinhaus Reh-KendermannWeinhaus Reh-Kendermann, Winemaker Philippp ClosheimWeinhaus Reh-Kendermann, Winemaker Philippp Closheim

Das Binger Weinhaus ist eine sehr große Kellerei, die viele internationale Markenweine abfüllt und umfangeiche Exportgeschäfte tätigt. In der Region arbeitet sie schon seit Jahrzehnten mit vielen Vertragswinzern zusammen, wobei sie die Traubenqualitäten kontrolliert und die Lesezeitpunkte bestimmt. Im Vordergrund steht der Winemaker Philipp Closheim.

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90 Punkte erhielt der 2019 Riesling Classic Qualitätswein Pfalz, 12,5%, vom Weingut Knöll und Vogel in Bad Bergzabern: Sehr eleganter Duft nach Pfirsichkompott, Stachelbeeren, Zitronengelee; sehr vollmundiger Körper, so füllig wie elegant,  wo der Riesling zeigt, was er kann, leicht salzig unterlegt; sehr elegantes lange anhaltendes ausgewogenes Finish. Ein Wein, der mich an eine angenehme Gesellschaft erinnerte, dem ich gut fünf bis sechs Jahre weiteres Potenzial vermache, und der schön zu Fischsuppe, Muscheln, Kalbsbraten, Kalbsteak oder auch zur hellen Zigarre passt.

"Classic" steht für einen gehobenen Qualitätswein jeweils zugelassener Rebsorten mit mindestens 12% Alkohol (Ausnahme Mosel 11,5%), der geschmacklich im „international-trockenen“ Bereich liegt, das heißt  mit einem maximalen Restzucker in g/l von Säure in g/l mal 2 höchstens jedoch mit 15 g/l Restzucker.  Die Geschmacksangabe „trocken“ darf nicht verwendet werden. So ordnen wir Classic-Weine noch der Kategorie 2 zu. 

Weingut Knöll und Vogel, Bad Bergzabern

Weingut Knöll und Vogel: (von links) Sandra Vogel, die für die Vinifizierung steht; Nicole Vogel - fürs Kaufmännische - und ihr Ehemann Stefan Trutter, der den Außenbetrieb leitet. Foto: Melanie HubachWeingut Knöll und Vogel: (von links) Sandra Vogel, die für die Vinifizierung steht; Nicole Vogel - fürs Kaufmännische - und ihr Ehemann Stefan Trutter, der den Außenbetrieb leitet. Foto: Melanie HubachSandra Vogel, die für den Weinausbau verantwortlich zeichnet: „2019 waren die Riesling ganz toll und schön mineralisch.“ Mit 75 Hektar ist das Familienweingut Knöll und Vogel, das von den Schwestern Nicole und Sandra Vogel geleitet wird, kein kleines und schon vielfach mit sehr guten Prüferbewertungen bei uns aufgefallen. Überhaupt steht Riesling neben Burgundersorten im Vordergrund. Natürlich gibt es bei dieser Größe auch eine ganze Palette weiterer Sorten, insbesondere Muskateller, den Sandra als eines ihrer Steckenpferde sieht. 

Mit ebenfalls 90 Punkten bewertet wurde der 2019 Grauer Burgunder fumé Bergzaberner Altenberg trocken „Großer Vogel“ Qualitätswein Pfalz, 13,0%, vom Weingut Knöll und Vogel: Reifer Duft nach reifen Birnen, Orangen, Karamell, Vanille; vollreifer mundausfüllender Körper von hoher selbstverständlicher Eleganz, der im Finish ganz, ganz langsam verklingt mit einem kleinen Pfeffertönchen am Schluss. Ein Wein wie ein Festakt, mit zwei bis drei Jahren weiterem Potenzial und schön zu Frischkäse, Fisch gedünstet, Gemüsegratin oder auch zu Kalbsfilet. Sandra Vogel zu diesem Tropfen: „Für den „fumé – großer Vogel“ suchen wir nur die allerschönsten Trauben aus und lassen ihn in Tonneaux – Holzfässer von je ca. 500 Liter – vergären, wo er auch einen biologischen Säureabbau durchläuft.“

Weingut Knöll und Vogel: Nicole Vogel mit Gästen in der VinothekWeingut Knöll und Vogel: Nicole Vogel mit Gästen in der Vinothek

Nochmals 90 Punkte vergaben unsere Prüfer dem 2018 Merlot trocken Qualitätswein Pfalz, 13,5%, ebenfalls vom Weingut Knöll und Vogel: Wunderbarer Duft nach schwarzen Kirschen, Cassis, Bitterschokolade, eine Spur rauchig; auf der Zunge ein sehr kräftiger Rotwein aufbauend auf schöner Frucht mit Temperament, das durch die Kraft sehr gut dosiert ist; elegantes Finish mit sehr angenehm eingebauten Tanninen. Ein Wein, der das Flair eines gepflegten Restaurants atmet, mit gut sechs bis acht Jahren weiterem Potenzial und gut passend zu Wild, Rumpsteak oder Lammkeule. Sandra Vogel: „Es war hochreifes Lesegut, das wir auf der Maische vergoren haben, wo es gleich noch einen biologischen Säureabbau durchlief. Anschließend ließen wir den Wein ein Jahr in Tonneaux und Barriques reifen. 

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Das Weinhaus Zöller in Kirrweiler mit GutsschänkeDas Weinhaus Zöller in Kirrweiler mit GutsschänkeUnd nochmals stolze 90 Punkte gab es für den 2015 Cabernet Sauvignon Kirrweiler Mandelhöhe Qualitätswein Pfalz vom Weinhaus Zöller mit 14,0% Alkohol und mit 0,6 g/l Restzucker „knochentrocken“: Tiefer Duft nach Schokolade, Nougat, Kirschkompott, gerösteten Mandeln; frucht-üppiger Körper mit Kraft und Rückgrat, der in kräftig-reife Tannine mündet mit dezenten Pfeffernoten. Ein Rotwein wie ein romanischer Dom, mit gut acht bis zehn Jahren weiterem Potenzial und schön zu Rinderrostbraten, Pfeffersteak und natürlich zu Wild. Mandelhöhe ist eine „kleine“ Großlage rund um Kirrweiler und Maikammer mit mehr lehmigen Böden. Felix Zöller: „Wir haben als einer der ersten in der Pfalz Cabernet Sauvignon angepflanzt. Es war zunächst als Versuchsanlage zugelassen, und wir hatten im gewaltigen Sonnenjahr 2003 den ersten Ertrag. Cabernet Sauvignon ist eine sehr spätreifende Sorte, so dass wir schon sehr früh entblättern, gleich nach der Blüte, damit die Träubchen von klein auf viel Sonne tanken können. Als mediterrane Sorte ist sie gegen Sonnenbrand unempfindlich.“

Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. Aufmacherfoto: bonvinitas, übrige Fotos PR sofern nicht anders angegeben

 
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