Winzergenossenschaft Albig/Rheinhessen
Schönburger
Cabernet Sauvignon Blanc de Noir
Sauvignon Blanc
Stolze 91 Punkte – im Bereich „hervorragend“ - gewann der Sauvignon Blanc 2019 Albiger Schloss Hammerstein Qualitätswein Rheinhessen der Winzergenossenschaft Albig feinherb mit 12,5% und mit 20 g/l Restzucker: Schöner kräftiger Duft mit Noten von Rhabarberkompott, Orangeat, kandierte Grapefruit; üppig fließender Körper, ein Bad in Frucht, begleitet von Karamell; schön fruchtiges Finish, das lange bleibt, und das man festhalten möchte. Ein Wein wie eine Obstwiese, mit vier bis fünf Jahren weiterem Potenzial und gut passend zu Kassler mit Sauerkraut – dazu darf es durchaus süß sein – sowie zu Früchtedesserts oder einfach zum Genießen.
Die Winzergenossenschaft Albig mitten in Rheinhessen bildet mit ihren 40 Hektar und 45 Mitgliedern eine große Familie geleitet von Kellermeister Harald Eller. Der Weinort Albig ist von den Lagen Schloss Hammerstein und Hundskopf umgeben, vorwiegend mit Lössböden, doch auch mit Rotliegendem und Kalkmergel. Der Name Schloss Hammerstein geht nicht auf ein heutiges Schloss zurück sondern auf eine Villa aus der Römerzeit, von der noch Mauerreste zu sehen sind. Eller zu diesem Sauvignon Blanc: „Wir möchten nicht den tausendundeinsten Sauvignon Blanc mit grünen floralen Noten bringen, sondern arbeiten gerade im feinherben Bereich auf einen üppigeren betont fruchtigen Wein hin, so dass sich unser Sauvignon Blanc bewusst von vielen anderen unterscheidet.“
Weingut Jung in Obereisenheim/Franken
Bacchus
Rieslaner
Ebenfalls vom Weingut Jung mit sehr guten 88 Punkten bewertet: Rieslaner Spätlese 2017 Volkacher Mainschleife Deutscher Prädikatswein Franken des Weinguts Jung, mit 12% und 27g/l Restzucker: Anspringender fruchtiger Duft mit Noten von Grapefruit, Orangen, weißer Schokolade, Erdnussbutter; auf der Zuge eine so elegante wie mundfüllende Süße unterlegt mit Frucht, aus der nochmals Grapefruit und Orangen aufsteigen; in schöner Frucht verklingend mit langem Nachwinken - ein Wein wie ein Obstsalat. Gut fünf bis sechs Jahre weiteres Potenzial und schön zu Früchtebrot oder Teestollen sowie als Dessertwein. Nebenbei bemerkt: ‚Volkacher Mainschleife‘ ist ein Bereichsname, der 2017 eingeführt wurde. Zur Sorte Rieslaner unten mehr.
Weingut Erlenwein in Ilbesheim/Pfalz
Gelber Muskateller
Hervorragende 89 Punkte gewann der Gelbe Muskateller 2019 Qualitätswein Pfalz vom Weingut Erlenwein, mit 12% Alkohol und mit 14g/l Restzucker sehr dezent süß: Typischer Duft nach Orangenmarmelade und Blütenhonig mit einem Hauch Lebkuchen und einem kleinen Tick Gewürznelken; ruhiger mundfüllender Körper mit dezenter, leicht würziger Süße, die in ein kräftiges feinherbes Finish mündet. Ein Wein wie Weihnachtsbäckerei mit gut vier bis fünf Jahren weiterem Potenzial und gut passend zu kräftigem Gulasch, zu Kartoffelpuffern sowie auch zu Weincreme.
Das 150-jähriger 18 Hektar-Weingut liegt ausgesiedelt in den Reben zwischen Ilbesheim und Leinsweiler auf einer der weinbestandenen Hügelketten, die sich als sehr gute Lagen vom Pfälzer Wald in die Rheinebene ziehen. Ein Teil der Weinberge liegt am steileren Hang im Leinsweiler Sonnenberg mit Muschelkalkböden, den der VDP zu den Großen Lagen zählt. Das Weingut, das schon mit etlichen sehr guten Bewertungen bei uns aufgefallen ist, wird von Timo Erlenwein geleitet, Senior Willi Erlenwein kümmert sich um den Außenbetrieb.
Alle Weine dieses Termins ab 82 Punkten finden sich in Deutsch und Englisch im bonvinitas Weinführer - und natürlich auch diese.
Zu Schönburger
Schönburger ist eine Weißweinrebe, die 1939 von Heinrich Birk an der Forschungsanstalt Geisenheim gezüchtet wurde. Zu den „Eltern“ bzw. „Großeltern“ gehören blauer Spätburgunder und eine Reihe weiterer Sorten. Der Name rührt von der Schönburg in Oberwesel unterhalb derer die ersten Anpflanzungen datieren. Die Weine sind blumig-würzig ein wenig wie Traminer oder Viognier, durchaus mit einer gewissen Eleganz, wie ich mich beim obigen Wein überzeugen konnte - keine „erschlagende“ Bukettsorte. Schönburger ist seit 1980 offiziell zugelassen wird aber nur wenig angebaut, insgesamt keine 20ha, vorwiegend in Rheinhessen. Die Rebe ist kaum anfällig gegen echten und falschen Mehltau sowie Grauschimmelfäule und verdient daher wohl mehr Beachtung. Foto: Staatl. Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg / Wikipedia
Zu Rieslaner:
Auch Rieslaner ist eine Weißweinsorte, nicht zu verwechseln mit Riesling. Es handelt sich um eine Kreuzung zwischen Riesling und Silvaner, die 1921 August Ziegler an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim gelang. 1968 wurde die Sorte in Franken und in der Pfalz zugelassen, doch bis heute mit kaum 80ha auch nur wenig angebaut. Die Rebe ist ebenfalls recht resistent gegen echten und falschen Mehltau, bietet dem Winzer aber anderen Pflegebedarf. Die Weine werden vielfach, weil die Trauben viel Öchsle bringen, als Spät- und Auslesen angeboten, was ihnen gut steht, da Rieslaner meist eine kräftigere Säure aufweist. Der kräftigeren Säure wegen wird Rieslaner auch gerne versektet. Foto: Rebschule V&M Freytag, Neustadt/Weinstraße
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas. Aufmacherfoto: bonvinitas. Übirge Fotos PR sofern nicht anders angegeben.