Also: Neuen Wein bzw. Federweißen besorgen und Zwiebelkuchen backen
Tipps zu neuem Wein
Neuer Wein muss, wenn zum Kauf angeboten, schon angegoren sein, ab 4 g/l Alkohol. Doch er gärt weiter. Daher die Flasche oder das Behältnis nicht fest verschließen, denn die bei der Gärung entstehenden Gärgase könnten das Gefäß zum Platzen bringen. Auch immer nur aufrecht stellen, damit nichts ausläuft, schon an der Supermarktkasse und im Einkaufskorb!
Nach und nach verwandelt sich der Zucker in Alkohol, und der neue Wein schmeckt allmählich weniger süß. Achtung, er steigt dann aber mehr zu Kopf. Es ist Geschmacksache, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen mit der gewünschten Balance von Süße, Fruchtsäure, Hefe und Alkohol. Oft ist es nur eine Sache von Stunden. Im Kühlschrank verläuft der Gärprozess langsamer, außerhalb kann man ihn bei Zimmertemperatur beschleunigen.
Wem die Gärung schon zu weit fortgeschritten ist, kann mit einem Schuss Traubensaft leicht wieder mehr Süße herstellen. Also viel Spaß!!
Aussicht auf den Weinjahrgang 2022
Jüngere Anlagen leiden unter Trockenstress
Trotz der äußerst geringen Niederschläge stehen viele ältere Weinberge mit ihren bis zu zehn Meter tiefen Wurzeln noch relativ gut da. Jüngere Anlagen und Reben auf leichten, wenig Wasser speichernden Böden leiden allerdings deutlich unter dem Wassermangel und werden teilweise bewässert. In sehr stark gestressten Weinbergen müssen sogar noch heranwachsende Trauben entfernt werden, um die Rebstöcke zu entlasten.
Der Fruchtansatz ist in diesem Jahr Dank einer unproblematischen Rebblüte sehr gut und die Trauben präsentieren sich derzeit ausgesprochen gesund. Die Trockenheit sorgt jedoch dafür, dass die Beeren relativ klein bleiben. Bei extremem Wassermangel verzögert sich zudem die weitere Traubenreife.
Von daher hängen die zu erwartenden Erntemengen sehr stark von den Niederschlägen der nächsten Wochen ab. Ideal für einen guten Weinjahrgang 2022 wäre der ein oder andere ausgiebige Landregen im August und ein trockener September zur Hauptlesezeit.
Text: Dieter Simon, Herausgeber und Chefredakteur bonvinitas; Quelle: Deutsches Weininstitut; Aufmacherfoto: Katja Verhoeven – Adobestock; Foto Neuer Wein: Deutsches Weininstitut