Nicht ‚pappig‘ süß, sondern elegant und ansprechend sind diese Tropfen, die unsere externen Prüfer als sehr gut bewertet haben, natürlich wie immer in Blindbewertung, also echt – hier unser Bewertungssystem. Orange Punkte bedeuten bonvinitas Kategorie 3, mildere Weine mit Restsüße. Und ich hatte die Freude, diese hochbewerten Weine dann nachverkosten zu dürfen:
90 Punkte
erzielte der 2020 Samtrot Rotwein Qualitätswein Württemberg, „Edition Klosterhof“ des Weinkonvents Dürrenzimmern, mit 13,0% Alkohol: In der Nase Heidelbeerkompott, Pflaumenmus, Nougat, Kirschlikör; üppiger fruchtiger Körper mit Fülle und Schmelz, unterlegt mit dezenten Schokoladenoten; fruchtiges geschmeidiges Finish. Ein Wein wie ein lauer Abendwind mit gut fünf bis sechs Jahren weiterem Potenzial und gut passend zu Gulasch, Cevapcici oder Pfeffersteak.
Samtrot
ist eine Rotweinrebe und eine Mutation des Schwarzrieslings. Sie wurde 1928 in einem Heilbronner Weinberg entdeckt und ab 1929 von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg vermehrt. So wächst Samtrot vor allem in Württemberg.
91 Punkte
holte der 2
020 Rosé „ONLY“ Cuvée Qualitätswein Württemberg, ebenfalls vom Weinkonvent Dürrenzimmern, mit 11,5%: Feiner Duft nach Sommeräpfeln, Erdbeeren, Hagebuttenmarmelade, Rosen; auf der Zunge frisch, saftig, sehr lebendig, was einen anspricht, dezent salzig unterlegt; frisches, langgestrecktes Finish mit nochmals dezent unterhaltsamen salzigen Noten. Ein Wein wie eine blühende Obstwiese mit drei bis vier Jahren weiterer Zukunft und schön als Aperitif, zu gefüllten Pfannenkuchen oder zu Kassler mit Sauerkraut. Der Weinkonvent Dürrenzimmern im Württemberger Keuperland ist bei dieser Weinbewertung mit mehreren Tropfen bestens aufgefallen, hier
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Mit sehr guten 92 Punkten
bewertet wurde der
2019 Spätburgunder Weißherbst Qualitätswein Rheinhessen des Weinguts Residenz Bechtel in Worms-Heppenheim, mit angenehmen 11,5%: Feiner Duft nach Erdbeeren, Mangoeis, Kokosmakronen; süffiger mundfüllender üppiger Körper mit Schmelz und dezenten Paprikanoten mit einem rundum fruchtig-saftigen Finish. Ein Wein, der mich an eine Confiserie erinnerte, mit gut vier bis fünf Jahren weiterer Zukunft und schön als „5-Uhr-Schoppen“, zu Pekingente, Nürnberger Bratwürsten mit Sauerkraut oder zu Grillwürsten. Das Weingut Residenz Bechtel mit einer Vinothek und Hotel in Worms-Herrnsheim hatte uns noch weitere guten Tropfen eingereicht.
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Ebenfalls 92 Punkte
erzielte der 2020 Spätburgunder Blanc de Noir Qualitätswein Württemberg, als feinherb deklariert, „Edition Klosterhof“ nochmals vom Weinkonvent Dürrenzimmern, mit 12,5%: Sehr eleganter Duft nach frischen Äpfeln, Limetten, mit je einem Hauch Blütenhonig und Kumquat; sehr eleganter, dichter Körper von lebendiger Frische dezent unterlegt mit weißem Pfeffer; saftiges Finish mit feiner Süße. Ein Wein, der sehr viel Spaß macht und mich an ein Flötenkonzert erinnerte. Gut fünf bis sechs Jahre Zukunft und schön zu Pilzen in Rahm, Curryhuhn, Grillsteaks oder Grillspießen. Bekanntlich ist ein Blanc de Noir ein Weißwein aus roten Trauben, der durch sehr rasches Keltern nach der Lese entsteht, so dass der Farbstoff aus den Beerenhäuten nicht übergehen kann. Was viele nicht wissen: Auch der klassische Champagner besteht zu großen Teilen aus weiß gekeltertem blauen Spätburgunder.
90 Punkte
holte der
2020 Weiße Burgunder Spätlese Prädikatswein Rheinhessen, feinherb, vom Weingut Residenz Bechtel, mit 12,5%: Reifer Duft nach Herbstäpfeln, Zitronat, Ananas, Spritzgebäck; auf der Zunge ein vollmundiger, fein gereifter, eleganter Wein, der in ein sehr harmonisches Finish mündet und mich an ein schönes Diner erinnerte. Gut vier bis fünf Jahre weiteres Potenzial und schön zu Crêpes, zu Obstkuchen und anderen Süßspeisen. Hier nochmals mehr über das Weingut Residenz Bechtel, das ehedem dem bekannten und einflussreichen Adelsgeschlecht von Dalberg gehörte –
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Stolze 93 Punkte
erzielte der 2020 Weißburgunder und Chardonnay Qualitätswein Rheinhessen, nochmals vom Weingut Residenz Bechtel, mit 12,5% Alkohol und mit lediglich 9,9 g/l Restzucker nur knapp über trocken, aber eben sehr schön abgerundet: reifer, edler Duft nach Williamsbirne, Aprikosenkonfitüre mit einem Hauch Orange; sehr edler, vollmundiger Körper, schön rund, der nichts schuldig bleibt, unterlegt mit einem Hauch Stachelbeere; sehr weiniges, wunderbar harmonisches Finish mit einer Eleganz, die lange währt. Ein Wein wie eine Gemäldegalerie mit drei bis vier Jahren weiterer Zukunft und schön Ente gebraten, Schinken in Brotteig, Königsberger Klopse oder Schaschlik.
Text: Dieter Simon, Chefredakteur und Herausgeber bonvinitas; Aufmacherfoto: bonvinitas. Andere Fotos: PR sofern nicht anders angegeben.
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